Portfoliomanagement
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Was versteht man unter Portfoliomanagement?
Beginnen wir mit den Ursprüngen des ersten Teils des Begriffs Portfoliomanagement.
Zu den Begriffen Portfolio und Projektportfoliomanagement
Der ursprünglichen Wortgenese nach handelt es sich bei einem „Portfolio“ um die (tragbare) Zusammenstellung von Bildern (Folien) eines Künstlers oder Fotografen. Der Begriff bezeichnete dann auch den (gebundenen) Bildband.
Im übertragenden Sinn wird er heute in vielerlei Zusammenhängen verwendet, um eine Zusammenstellung verschiedener Themen oder Aspekte unter einem einheitlichen Leitgedanken auszudrücken.
Im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Themen begegnet der Begriff Portfoliomanagement im Wesentlichen in drei unterschiedlichen Konnotationen mit etwas unterschiedlicher Definition:
- Management der (persönlichen oder firmeneigenen) Vermögensanlagen (Management des Anlageportfolios)
- Management der Vermögensanlagen eines Investmentfonds (Management des Fondsportfolios)
- Managementmethode für Unternehmen, um Produkte, Projekte und Märkte zu analysieren (Management des Produkt- / Projektportfolios)
Hierfür findet sich auch die schöne deutsche Bezeichnung Projektportfoliomanagement: 26 Buchstaben ohne ein einziges deutsches Wort ergeben ein nur im Deutschen mögliches Wort.
Nur die ersten beiden Kategorien sind im engeren Raum der reinen Investitionstätigkeit anzusiedeln und werden in diesem Artikel behandelt.
Portfoliomanagement heißt in diesem Zusammenhang die systematische und zielgerichtete Zusammenstellung und Verwaltung eines Bestandes an Investitionen/Vermögenswerten, um in bestmöglicher Weise die Ziele des Investors zu erreichen.
Das Management der Vermögensanlagen eines Investmentfonds (Punkt 2 der obigen Aufzählung) kann auch als Fondsmanagement bezeichnet werden.
Die Aufgaben unterscheiden sich im Prinzip aber nicht von denen eines Anlageportfoliomanagements. Der Unterschied besteht nur darin, dass sie es in aller Regel mit einer kleineren Auswahl an möglichen Investments zu tun haben und mit engeren Vorgaben, woraus das Portfolio zu bestehen hat (insbesondere bei geschlossenen Fonds).
Die folgenden Ausführungen beziehen sich schwerpunktmäßig auf das Management von Anlageportfolios. Sie sind daher zum Teil nur mit Abstrichen oder Abwandlungen auch für das reine Fondsmanagement zutreffend.
Anstatt von Portfoliomanagement kann gleichbedeutend auch von Assetmanagement gesprochen werden.
Dieser Begriff begegnet häufig auch im Immobilienbereich und meint dann nicht selten die konkrete Verwaltung einer einzelnen Immobilie. Im wirtschaftlichen Sinne bedeutet das engl. asset aber durchaus die Kapitalanlage oder den Vermögenswert (= Wirtschaftsgut) eines Unternehmens.
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Prozesse im Portfoliomanagement
Um ein Vermögensportfolio so aufzustellen, dass es in bestmöglicher Weise den Zielen des Investors dient, bedarf es dreier Prozesse.
Portfolio-Planung
Die wichtigste Grundlage ist die Festlegung der Ziele. Nur wenn das Ziel bekannt ist, kann der Weg dorthin in die Planung einbezogen, beschritten und gestaltet werden.
Generell kann man sich hier des Anlagedreiecks bedienen, das eine erste Verortung in den drei Dimensionen Rendite, Sicherheit bzw. Risiko und Liquidität erlaubt.
In jüngerer Zeit kommt oft noch die Dimension der Nachhaltigkeit hinzu, die eine immer wichtigere Rolle bei Investmententscheidungen spielt. Man spricht bei diesen Dimensionen auch von den Anlagekriterien.
Die Anlagekriterien
Ziele / Anlagekriterien können dann in individuell unterschiedlicher Gewichtung sein:
Maximierung der Rendite
Wer sein Geld anlegt, will daraus einen Ertrag erzielen. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Kapitalanlage gehen mit unterschiedlichen Ertragsszenarien / Prognosen einher. Diese reichen von gering (0-3 % Rendite) über mittel (3-6 %) bis hin zu hoch (>6 %). Je nach Anlageklasse kann es hier allerdings noch einmal deutlich andere Klassifizierungen geben.
Minimierung der Risiken
Rendite ja, Risiko nein – so in etwa kann man den normalen Anlegerwunsch zusammenfassen. Eine Geldanlage ohne jegliches Risiko gibt es jedoch nicht.
Selbst unter dem Kopfkissen ist das Geld letztlich nicht sicher. Daher gibt es sowohl für die Einstufung des Anlegers eine Kategorisierung nach Risikobereitschaft als auch auf Seiten der Produkte eine Klassifizierung nach Risikokategorie.
Portfoliomanagement bedeutet daher auch, die Risikobereitschaft des Anlegers mit der Risikokategorie von Anlageprodukten abzugleichen.
Erhalt der benötigten Liquidität
Kapitalanlagen dienen letztlich dem Zweck, das Kapital nicht nur zu erhalten, sondern zu vermehren, und damit dem Investor für dessen Aufgaben und Notwendigkeiten zur Verfügung zu stehen.
Mit anderen Worten: Das in Kapitalanlagen gebundene Geld muss irgendwann wieder zur Verfügung stehen.
Portfoliomanagement hat es also auch mit Laufzeiten, Kapitalbedarf und damit Liquiditätserhalt zu tun. Hier kann eine eingehende Analyse der finanziellen Situation (= Finanzanalyse) des Geldgebers eine wichtige Rolle spielen.
Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien, z.B. ESG-Standards
Eine zunehmende Anzahl sowohl professioneller als auch privater Anleger legt Wert auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards bei der Geldanlage.
Mittlerweile gibt es unterschiedliche Zertifizierungen und Siegel, um die sich Anbieter von Anlagemöglichkeiten bemühen können, damit die Investoren ihr Geld diesbezüglich in guten Händen wissen.
Auch für das Portfoliomanagement spielen Nachhaltigkeitsaspekte daher eine immer wichtigere Rolle.
Portfolio-Realisation
Wenn die Planung abgeschlossen und die Ziele festgelegt sind und darüber hinaus klar ist, über welche Kapitalmittel das zukünftige Portfolio verfügt, kann das Portfolio durch den Ankauf der Vermögenswerte zusammengestellt bzw. das Investment in die ausgewählten Finanzinstrumente getätigt werden.
Man spricht in diesem Zusammenhang von Vermögensallokation (engl. asset allocation).
Die grundsätzliche Schwierigkeit besteht im Ausbalancieren von Rendite und Risiko. Denn je höher der Renditewunsch, desto höher sind die eingegangenen Risiken, die mit den entsprechenden Anlageformen verbunden sind.
Das wesentliche Mittel, um im Gesamtportfolio ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko zu erhalten, liegt daher in der Diversifikation. Sie kann (und sollte) sich auf unterschiedlichste Dimensionen erstrecken, z.B.
- Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Festgeld, Fonds, Immobilien, Infrastruktur, Rohstoffe, Edelmetalle)
Hier besteht beim Fondsmanagement ein wichtiger Unterschied zur Verwaltung eines allgemeinen Vermögensportfolios. Die Streuungsmöglichkeiten nach Anlageklassen sind bei Fonds in aller Regel – auch gesetzlich – sehr stark beschränkt. Ein Aktienfonds investiert nun einmal qua Definition hauptsächlich in Aktien, so wie ein Rentenfonds in Anleihen, ein Immobilienfonds in Immobilien etc. - Laufzeiten (kurzfristig, mittelfristig, langfristig)
- Märkte (Inland, Ausland, Industrienationen, Schwellenländer)
- Währungen (Euro, US-Dollar, Schweizer Franken)
- Finanzinstrumente (Fonds, Einzelanlagen, Zertifikate, Derivate)
Aus der Zusammenstellung der verschiedenen Möglichkeiten ergibt sich die spezifische Portfoliostruktur. Sie beschreibt die Zusammensetzung des Portfolios nach Anlageklassen, Ländern, Regionen und Einzelpositionen, nach Risiko und Ertragspotenzial und eventuell nach der Beziehung der einzelnen Positionen zueinander.
Um die richtige individuelle Mischung (= Portfoliostruktur) zu finden, verfügt ein professionelles Portfoliomanagement über ein Markt-Monitoring, das die verschiedenen Möglichkeiten ständig im Blick behält.
Es kann so zu jeder Zeit eine rasche und gut fundierte Selektion treffen, welche Art von Investment am besten den verschiedenen Zielen dient.
Möglicherweise kommt es in diesem Zusammenhang auch einmal zur Revision von Anlageentscheidungen, wenn sich zwischen dem Festlegen der Ziele und dem tatsächlichen Zeitpunkt der Portfoliorealisierung Marktverschiebungen ergeben haben.
Portfolio-Kontrolle
Ist das Vermögen einmal allokiert (in verschiedene Anlageformen und -Objekte investiert), bedarf es im Rahmen eines professionellen Portfoliomanagement einer ständigen Überwachung der Performance aller einzelnen Vermögenspositionen (= Performancemessung).
Sollten sich Unstimmigkeiten (oder auch aufgrund von Marktbewegungen Notwendigkeiten) ergeben, kann es zur Umstellung oder Veränderung einzelner Positionen kommen.
In der Performanceanalyse nennt man die Aufschlüsselung der gemessenen Leistungen auch Attribution: Welche Ursachen haben zur gemessenen Performance geführt?
Umstellungen und Veränderungen, vor allem wenn sie nach gewissen Zeitabschnitten im größeren Rahmen durchgeführt werden, nennt man auch Rebalancing (der Portfoliostruktur). Es ist eine wichtige fortlaufende Aufgabe im Portfoliomanagement.
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Strategien für ein Portfoliomanagement
Innerhalb der genannten Prozesse, insbesondere bei der Portfoliorealisation und -Kontrolle, kann grundsätzlich zwischen einem aktiven und einem passiven Portfoliostil unterschieden werden.
Aktiv bedeutet, dass das Management eine eigene und gezielte Auswahl von Einzelpositionen bei der Vermögensallokation und jeder Form von Rebalancing trifft.
Passiv bedeutet, dass weitestgehend ein Index oder ein Vergleichsportfolio nachgebildet wird.
Es liegt auf der Hand, dass diese Unterscheidung vor allem im Fondsmanagement eine wichtige Rolle spielt, siehe ETFs etc. Beim Management von Vermögensportfolien gibt es wenig Möglichkeiten, passiv ein Vergleichsportfolio nachzubilden.
Die in der Vermögensverwaltung wichtigere Grundentscheidung ist allerdings die zwischen Ansätzen „von oben“ (top down) oder „von unten“ (bottom up).
Die Top-Down-Strategie
Bei der Top-Down-Strategie handelt es sich um einen Investmentansatz, bei dem der Fokus zunächst auf makroökonomischen Faktoren liegt, bevor einzelne Anlageentscheidungen getroffen werden.
Bei dieser Methode werden große, übergeordnete Informationen gesammelt und Trends analysiert. Danach leitet man daraus Entscheidungen für spezifische Anlageklassen, Branchen und schließlich einzelne Vermögenspositionen ab, beispielsweise Wertpapiere oder Immobilien. Das Ziel ist es, basierend auf wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitable Sektoren oder Märkte zu identifizieren.
Ablauf der Top-Down-Strategie
Makroökonomische Analyse
Die Analyse beginnt mit der Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wichtige Faktoren sind:
- Wirtschaftswachstum (BIP)
- Inflation
- Zinsniveau
- Arbeitsmarkt
- Politische Rahmenbedingungen
- Weltweite Konjunkturtrends
Anhand dieser Faktoren entscheidet der Manager, in welche geografischen Regionen, Währungen oder Märkte investiert werden soll.
Branchenanalyse
Nach der makroökonomischen Analyse folgt die Auswahl vielversprechender Sektoren. Dabei wird untersucht, welche Segmente in der aktuellen Wirtschaftsphase (z. B. Wachstum oder Rezession) besonders gut abschneiden könnten.
Ein Beispiel: In Zeiten von niedrigem Zinsumfeld könnten Immobilien- und Technologieunternehmen profitieren, während Energie- und Rohstoffunternehmen in Boomphasen stärker gefragt sein könnten.
Auswahl von Einzeltiteln bzw. -positionen oder -projekten
Nachdem die Sektoren festgelegt wurden, erfolgt die Selektion der einzelnen Anlagemöglichkeiten, z.B. spezifische Unternehmen, Rohstoffe oder Wertpapiere innerhalb dieser Branchen.
Hier fließen Unternehmenskennzahlen, Bilanzanalysen und andere mikroökonomische Daten in die Entscheidung ein, jedoch basieren diese auf der zuvor getroffenen Entscheidung für bestimmte Märkte oder Sektoren.
Vor-und Nachteile der Top-Down-Strategie im Portfoliomanagement
Die Vorteile der Top-Down-Strategie liegen in ihrer breiten Perspektive. Dadurch kann die Planung der Vermögensallokation von globalen wirtschaftlichen Trends profitieren, indem z.B. frühzeitig in aufstrebende Märkte, Sektoren und konkrete Projekte investiert wird.
Darüber hinaus ermöglicht es die Konzentration auf makroökonomische Stabilität, Risiken in bestimmten Regionen oder Segmenten zu vermeiden, die von ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklungen betroffen sind.
Außerdem handelt es sich um einen Ansatz, der eher auf langfristige Marktzyklen ausgerichtet ist und bei großen Umbrüchen in der Wirtschaft (z. B. technologische Innovationen oder demografische Veränderungen) Vorteile bieten kann.
Als nachteilig mag erscheinen, dass der Fokus (nur) auf großen Trends und Sektoren liegt. Somit können einzelne Unternehmen, Projekte oder andere Assets, die unabhängig von makroökonomischen Entwicklungen gute Performance zeigen, übersehen werden.
Außerdem beinhaltet die vermeintlich genaue Vorhersage von globalen wirtschaftlichen Entwicklungen viele Unwägbarkeiten und ist von vielen externen Faktoren abhängig (z. B. geopolitischen Krisen), was zu Fehleinschätzungen führen kann.
Die Bottom-Up-Strategie
Hierbei handelt es sich um ein Portfoliomanagement, bei dem der Fokus auf der detaillierten Analyse einzelner Assets wie Unternehmen oder Wertpapiere liegt, ohne dabei vorrangig makroökonomische oder branchenspezifische Trends zu berücksichtigen.
Im Gegensatz zur Top-Down-Strategie, bei der die Analyse von der gesamtwirtschaftlichen Ebene ausgeht, beginnt Bottom-Up mit Informationen auf der Mikroebene – also mit den Fundamentaldaten und den spezifischen Eigenschaften eines Unternehmens oder einer anderen Anlagemöglichkeit.
Dieser Ansatz eignet sich besonders gut, wenn Kapital sehr lange in einzelnen Assets allokiert werden soll. Er bietet beiden Seiten, Investor und Investitionsobjekt, eine gewisse Unabhängigkeit von kurzfristigen wirtschaftlichen oder politischen Schwankungen.
Ablauf der Bottom-Up-Strategie
Analyse einzelner Assets
Der Kern der Bottom-Up-Strategie ist die Analyse von möglichst vielen Informationen und Daten, die zu einzelnen Assets (Anlagemöglichkeiten) zu finden sind, um attraktive Investitionsmöglichkeiten zu finden. Wichtige Faktoren v.a. bei Unternehmen, aber zum Teil übertragbar auf andere Assetklassen, sind z.B.:
- Bilanzkennzahlen: Umsatzwachstum, Gewinnentwicklung, Schuldenstand, Eigenkapitalquote.
- Geschäftsmodell: Wie verdient das Unternehmen Geld? Ist das Geschäftsmodell nachhaltig? Gibt es verheißungsvolle Projekte und Artikel für die nahe Zukunft?
- Marktposition: Wettbewerbsposition, Marktanteil, Innovationskraft.
- Management: Qualität und Erfahrung des Managements, Strategieumsetzung.
- Bewertung: Ist das Unternehmen unterbewertet oder fair bewertet im Vergleich zu seinen Mitbewerbern.
Diversifikation innerhalb des Portfolios
Nachdem einzelne vielversprechende Einzelpositionen identifiziert wurden, erfolgt der Aufbau eines diversifizierten Portfolios.
Dabei wird darauf geachtet, dass die gewählten Assets möglichst verschiedene Sektoren abdecken, um das Risiko zu streuen.
Vor-und Nachteile der Bottom-Up-Strategie im Portfoliomanagement
Der Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass er zunächst einmal unabhängig ist von Marktzuständen.
Die Konzentration gilt ganz dem Umstand, qualitativ hochwertige Assets zu identifizieren, die langfristig erfolgreich sein könnten, unabhängig davon, wie sich die allgemeine Wirtschaft oder spezifische Branchen entwickeln.
Der Fokus liegt also auf einer langfristigen Qualität des einzelnen Assets. Durch die intensive Analyse der Fundamentaldaten wird versucht, Anlagemöglichkeiten zu finden, die auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten gut abschneiden können.
Außerdem bietet der Ansatz die Chance auf Underperformer: Oft werden durch diesen Ansatz Assets entdeckt, die vom Markt unterbewertet sind und ein hohes Wachstums- oder Performancepotenzial haben.
Als Nachteil dieses Ansatzes mag man empfinden, dass makroökonomische Faktoren nicht im Zentrum der Analyse stehen. Daher besteht das Risiko, dass eine negative wirtschaftliche Entwicklung die Performance des gesamten Portfolios beeinträchtigen könnte.
Darüber hinaus ist der Ansatz zeit- und datenintensiv: Eine gründliche Assetanalyse erfordert viel Zeit und tiefe Kenntnisse von wirtschaftlichen Zusammenhängen, Geschäftsmodellen und Märkten.
In der Praxis wird wahrscheinlich weder der eine noch der andere Ansatz in Reinform praktiziert. Die Theorie aber verdeutlicht die Unterschiedlichkeit der prinzipiellen Herangehensweise, ihre Möglichkeiten und Begrenzungen.
Zwei weitere grundsätzliche Herangehensweisen im Portfoliomanagement seien noch vorgestellt, das Investieren mit Fokus Wachstum (engl. growth) oder Wert (value).
Growth Investing
Dabei geht es um die Identifikation von Innovationen, Alleinstellungsmerkmalen, Expansionsmöglichkeiten und dergleichen, die sich mit einem Asset (beispielsweise einem Start-Up-Unternehmen) verbinden und die enorme Wachstumschancen mit sich bringen.
Im Prinzip handelt es sich also um einen Ansatz, der einer makroökonomischen Trendanalyse folgt (in welchen Sektoren und mit welchen Produkten/Assets ist Wachstum zu erwarten) und damit eine Nähe zum Top-Down-Ansatz hat.
Value Investing
In gewisser Hinsicht ein Ansatz, der dem bottom-up-Prinzip folgt.
Hier werden einzelne Positionen identifiziert, die aufgrund der vorliegenden Analysedaten als (mehr oder weniger stark) unterbewertet gelten können und daher über ein in ihnen noch nicht gehobenes Wertsteigerungspotenzial verfügen.
Die Idee dahinter besagt, dass die Märkte bei der Findung des Preises zwischen Angebot und Nachfrage zwar kurzfristig ineffizient sein können (so entstehen Schnäppchenpreise), aber langfristig den angemessenen Preis finden (so wird das Schnäppchen zur Perle).
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Die zwei Säulen des Investierens
Portfoliomanagement ist eine Tätigkeit, die mit viel Verantwortung einhergeht und ein hohes Maß an Expertise erfordert. Wie alles andere Handeln auf den Finanzmärkten wird es von zwei Säulen getragen: Diversifikation und (dadurch) Absichern.
Diversifikation und Absichern
Über Diversifikation wurde an entsprechender Stelle schon das Wesentliche gesagt, daher nur ein kurzes abschließendes Wort zum Absichern.
Es kann zwar durchaus in verschiedener Weise erfolgen (beispielsweise allein durch Diversifikation), hat aber in professionellen Zusammenhängen mittlerweile einen eigenen Namen und eine eigene Herangehensweise gefunden, das Abstützen (engl. hedging).
Abstützen besteht im Prinzip darin, dass man Marktkorrelationen genauso wie die Nicht-Korrelation von Produkten und Märkten dafür nutzt, um im Gesamtportfolio Positionen gegeneinander abzustützen.
Hedging – Ein Beispiel
Ein sehr vereinfachtes Beispiel: Im Portfolio befinden sich große Aktienpositionen, und das Management geht davon aus, dass die Entwicklung an den Aktienmärkten stabil positiv bleiben wird.
Zur Absicherung könnte es aber ein paar Put-Optionen für die Aktienpositionen kaufen, die bei fallenden Kursen feste Preise für den Verkauf der Aktien garantieren.
Steigen die Kurse weiter – bestens, der Wert des Portfolios steigt, da die Put-Optionen vergleichsweise günstig sind und die Kurssteigerung den Kaufpreis übersteigt.
Sinken die Kurse unerwartet – kein Problem, die Put-Optionen garantieren den ursprünglichen Preis der Aktien vor dem Kursverfall, das Portfolio bleibt insgesamt stabil.
Die wesentlichen Instrumente für ein professionelles hedging sind Derivate, vor allem Futures und Optionen, und Zertifikate. Ihre sinnvolle Handhabe setzt einiges an Wissen sowie Markterfahrung voraus und sollte nie ohne Beratung umgesetzt werden.
Dem Abstützen zugrunde liegt die wichtigere Einsicht, dass man auf den Märkten egal ob als Privatanleger oder im professionellen Portfoliomanagement mit Vorsicht und Umsicht agieren sollte und nie eine sinnvolle Diversifikation vernachlässigen sollte.
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