Häufig gestellte Fragen
Was ist ein geschlossener Investmentfonds?
Geschlossene Investmentfonds (auch geschlossene Alternative Investmentfonds genannt) sind eine Form der langfristigen Kapitalanlage in Sachwerte wie Immobilien, Flugzeuge, Schiffe oder Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Seit 2013 gehören diese Fonds zum voll regulierten, weißen Kapitalmarkt und unterliegen somit zahlreichen gesetzlichen Bestimmungen. Bei der Investition in einen geschlossenen Fonds werden Anteile an einer Gesellschaft über einen langfristigen Zeitraum von durchschnittlich 10-15 Jahren erworben. Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds haben diese Gesellschaften eine initiale Platzierungsphase und werden anschließend geschlossen. Es können danach in der Regel keine Anteile mehr erworben oder verkauft werden. Erträge erzielen geschlossene Fonds in der Regel durch laufende Miet- oder Chartereinnahmen der bewirtschafteten Objekte wie bspw. Immobilien oder Flugzeuge. Die Höhe des benötigten Kapitals steht schon vor der Platzierungsphase fest und wird rein durch Eigenkapital (eingebracht von den Investoren) oder durch eine Kombination aus Eigenkapital und Fremdkapital (über Bankdarlehen) gedeckt.
Es existieren grundsätzlich zwei Arten von geschlossenen Fonds:
- Risikogemischte Fonds müssen ihre Investitionen nach dem Grundsatz der Risikomischung tätigen. Dies ist der Fall, wenn in mindestens drei Sachwerte investiert wird (bspw. drei verschiedene Immobilienobjekte) und diese, gemessen am Fondskapital, im Wesentlichen gleich verteilt sind. Des Weiteren sollte das Ausfallrisiko innerhalb eines Investitionsobjektes gestreut werden. Bei Immobilien kann dies durch unterschiedliche Nutzungsarten (wie Gewerbe, Einzelhandel, Wohnen) oder mittels Mieterdiversifikation (diverse Mieter aus unterschiedlichen Branchen) gewährleistet werden.
- Nicht-Risikogemischte AIFs wiederum dürfen auch ohne den Grundsatz der Risikomischung investieren. Anleger dürfen sich allerdings an diesen nur dann beteiligen, wenn sie mindestens 20.000 Euro investieren und bestimmte Voraussetzungen im Hinblick auf Risikoverständnis, Erfahrungen und Kenntnisse erfüllen.
Sind geschlossene Investmentfonds vertrauenswürdig?
Vor der Novellierung der Regulierung von geschlossenen Fonds im Jahre 2013 wurde diese Anlagekategorie häufig in der Öffentlichkeit als spekulativ und intransparent wahrgenommen. Seit der Aufnahme der geschlossenen Fonds in das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) untersteht die Branche nun einem strengen Regelwerk und von den Produktanbietern wird ein hohes Maß an Professionalität gefordert. Die wichtigsten Änderungen mit der Einführung des KAGB sind:
- Anbieter von geschlossenen Fonds unterstehen der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und müssen nun strenge regulatorische Anforderungen erfüllen.
- Die Vermögensgegenstände im Fonds werden von einer unabhängigen Verwahrstelle überwacht, die als zusätzliche Kontrollinstanz einem Missbrauch von Anlegergeldern vorbeugen soll.
Die Fonds müssen sich einer jährlichen Bewertung durch qualifizierte Gutachter unterziehen, womit die Anleger eine bessere Transparenz zu den erzielten Anlageresultaten erhalten.
Wo liegen die Vor- und Nachteile gegenüber einem offenen Investmentfonds?
Vorteile eines geschlossenen Fonds:
- Hohe Transparenz und Stabilität im Portfolio, da die durch den Fonds zu erwerbenden Vermögensgegenstände in der Regel schon bei der Fondsauflage feststehen und während der Laufzeit kaum Transaktionen vorgenommen werden.
- Geringe Bargeldbestände im Fonds führen dazu, dass ein höherer Anteil des Fondskapitals in attraktive Ertragsquellen investiert wird.
- Das Fondsmanagement hat eine bessere und langfristigere Planungsfähigkeit, die es erlaubt, eine spezifische Anlagestrategie im Fonds zu verfolgen.
- Anbieter von geschlossenen Fonds weisen häufig einen hohen Spezialisierungsgrad auf und haben dadurch einen besseren Zugang zu attraktiven Investitionsobjekten oder können durch die aktive Bewirtschaftung der Vermögensgegenstände einen zusätzlichen Mehrwert schaffen.
- Ein höherer Hebeleffekt durch eine moderate Aufnahme von Fremdkapital steigert das Renditepotenzial.
- Als Kommanditist haben die Anleger ein Mitspracherecht in der Gesellschafterversammlung.
- Die langfristige Kapitalbindung fördert den erfolgreichen Vermögensaufbau, da eine geringere Gefahr aufgrund von irrationalen Investitionsentscheidungen durch den Anleger in Stresssituationen ausgeht.
Nachteile eines geschlossenen Fonds:
- Der Fonds ist geschlossen und die Anteile können nach der Platzierungsphase nur unter speziellen Umständen zurückgegeben werden.
- Die Investitionssummen sind bei geschlossenen Fonds weitaus höher im Vergleich zu den offenen Fonds.
- Bei geschlossenen Fonds (selbst bei risikogemischten Fonds) weist das Portfolio eine geringere Risikostreuung auf als dies bei offenen Fonds der Fall ist.
- Es existiert nur ein sehr illiquider Zweitmarkt für den Handel von Fondsanteilen. Eine Veräußerung der Anteile geht ggf. mit großen Wertabschlägen einher.
- Da es sich um eine unternehmerische Beteiligung handelt, kann unter Umständen eine (begrenzte) Nachschusspflicht bestehen
- Falls der Anbieter keine Platzierungsgarantie abgibt und innerhalb der Platzierungsphase nicht genug Eigenkapital eingesammelt wird, kann die Fondseinführung ggf. verschoben oder komplett abgesagt werden (woraufhin die bereits eingezahlten Anlegergelder zurückgezahlt würden).
- Eine höhere Fremdfinanzierung birgt auch höhere Investmentrisiken (bspw. Refinanzierungsrisiko, unzureichende Mittel für die Kredittilgung, Verletzung gegen die Kreditbestimmungen)
Wie erfolgt die Produktauswahl und Qualitätsprüfung?
Jahrelange Erfahrung im Sachwertbereich zeichnen die Produktauswahl von Hörtkorn Finanzen aus. Wir analysieren nicht nur die einzelnen Parameter jedes Investments und Emissionshauses, sondern werfen einen Blick auf die Historie der verantwortlichen Personen und führen Managerinterviews. Denn für uns zählt nicht nur ein Prospekt, wir erwarten Transparenz und Glaubwürdigkeit des Anbieters.
Wie bekomme ich Informationen zu den Produkten?
Sie können sich telefonisch oder per Mail bei uns melden und erhalten eine Beratung zum Investment. Gerne können Sie auch einen persönlichen Termin mit einem unserer Berater vereinbaren. Zu jedem Produkt finden Sie auch auf unserer Website eine Übersicht mit den wichtigsten Informationen zum Fonds/zur Vermögensanlage sowie eine detaillierte Investitionsbeschreibung. Des Weiteren können Sie an dieser Stelle auch den Verkaufsprospekt sowie die wesentlichen Anlegerinformationen (wAI)/das Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) herunterladen.
Ist die Rendite garantiert?
Nein, eine Renditegarantie kann nicht gewährt werden. Wir weisen explizit darauf hin, dass eine Beteiligung an einem geschlossenen Fonds grundsätzlich eine langfristig ausgerichtete unternehmerische Investition ist, die neben Chancen mit Verlustrisiken, bis hin zum Totalverlust verbunden sein kann.
Was bekomme ich für mein Geld?
Ihr Geld wird dafür verwendet, ein oder mehrere Vermögensgegenstände durch einen geschlossenen Fonds zu erwerben und über einen langfristigen Zeitpunkt zu bewirtschaften. Als Anleger sind Sie direkt am wirtschaftlichen Erfolg des Investments beteiligt. In den meisten Fällen erhalten die Anleger eine regelmäßige Ausschüttung. Am Ende der Laufzeit werden die Vermögensgegenstände veräußert und die Anleger partizipieren anteilig am Verkaufserlös, wodurch sich die Wertsteigerung oder auch eine Wertminderung des eingesetzten Kapitals ergeben kann.
Wer legt die Rendite fest?
Die Rendite wird in der Konzeptionsphase durch die Fondsgesellschaft festgelegt, die den Fonds aufsetzt. Die angezeigte Rendite zeigt nur die jährliche Ausschüttung. Der Wertzuwachs wird gesondert aufgeführt. Es handelt sich um einen erwarte Ausschüttungsrendite.
Wie berechnet sich der erwartete Kapitalrückfluss?
Der erwartete Kapitalrückfluss wird in der Konzeptionsphase durch die zuständige Fondsgesellschaft berechnet. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Prognose, basierend auf den zu erwartenden Ausschüttungen, der Wertentwicklung des Fondsvermögens über die Laufzeit sowie ggf. der Tilgung von Fremdkapital. Genauere Details zur Berechnung dieser Kennziffer lassen sich im jeweiligen Emissionsprospekt finden.
Wer hält meine Fondsanteile?
Die Anteile werden bei einer von der Fondsgesellschaft unabhängigen Verwahrstelle gehalten. Sie kontrolliert u.a. die korrekte Verwendung der Anlegergelder oder prüft die korrekten Eigentumsverhältnisse an den Vermögensgegenständen. Im Regelfall ist die Verwahrstelle ein Kreditinstitut, das in Deutschland nach dem Kreditwesengesetz von den deutschen Aufsichtsbehörden überwacht wird. Bei geschlossenen Investmentvermögen können auch Treuhänder zur Verwahrstelle bestellt werden. In Betracht kommen zum Beispiel Rechtsanwaltskanzleien, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, welche dafür spezielle Anforderungen erfüllen müssen.
Kann ich auch während der Laufzeit auf mein Geld zugreifen?
Da es sich um ein geschlossenes Investment handelt, können die Fondsanteile nicht zurückgegeben werden. Es besteht die Möglichkeit, dass der Handel mit Fondsanteilen über einen sogenannten Zweitmarkt erfolgt. Jedoch ist bei einem Verkauf über solche Handelsplattformen nicht auszuschließen, dass die hierbei erzielbaren Zweitmarktpreise vom Anteilswert stark abweichen.
Welche Risiken gibt es?
Das Investieren in geschlossene Investmentfonds birgt verschiedene Arten von Anlagerisiken. Diese können von Hörtkorn Finanzen als Finanzvermittler zwar transparent aufgezeigt, jedoch nicht beseitigt werden. Im Folgenden werden einige typische Risiken für geschlossene Investmentfonds erwähnt.
- Verlustrisiken: Geschlossene Investmentvermögen sind ihrem Charakter nach unternehmerische Beteiligungen und insofern nicht mit festverzinslichen Kapitalanlagen vergleichbar. Es kann zu einem Verlust bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen.
- Eingeschränkte Verfügbarkeit über die Beteiligung: Beteiligungen an geschlossenen Investmentvermögen sind langfristige Investitionen. Anleger können ihre Anteile in der Regel nicht zurückgeben. Weder das Investmentvermögen noch der Treuhänder oder die KVG übernimmt eine entsprechende Rücknahmeverpflichtung.
- Wiederaufleben der Haftung: Tritt der Anleger einer Kommanditgesellschaft bei, haftet er für Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Gläubigern in Höhe seiner übernommenen Haftsumme. Die Haftsumme liegt zumeist deutlich unterhalb der Zeichnungssumme.
- Fremdfinanzierungsrisiko: Geschlossene Investmentvermögen nehmen zur Finanzierung der geplanten Investition neben dem Beteiligungskapital häufig Fremdkapital auf. Durch diese Kreditaufnahme können größere Projekte finanziert werden. Zudem ist die Aufnahme von Fremdkapital im Hinblick auf die Kosten in der Regel günstiger als Eigenkapital und kann so die Rendite verbessern. Die Fremdfinanzierung erhöht daher nicht einseitig das Risiko für den Anleger, höhere Verluste zu erleiden, sondern generiert in gleichem Maße auch Chancen durch höhere Gewinne.
Des Weiteren bergen die investierten Vermögensgegenstände spezifische Anlagerisiken, die von Investment zu Investment stark voneinander abweichen können.
Welche Verlustszenarien kann es geben?
Im Prospekt des jeweiligen Produkts werden verschiedene Negativ-Szenarien abgebildet und die jeweiligen Auswirkungen dieser Szenarien auf das Investment werden detailliert durchleuchtet. Bitte studieren Sie den entsprechenden Prospekt für weitere Informationen.