Investitionsphase
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Investitionsphasen – Definition
Investitionsphasen sind spezifische Zeitabschnitte, die den Lebenszyklus einer Investition beschreiben und charakterisieren.
Diese Phasen sind daher nicht nur durch zeitliche Kategorien gekennzeichnet, sondern reflektieren auch den Zustand und die Entwicklungsstufe der Investition.
Meistens handelt es sich bei der „Investition“ um ein Unternehmen. Gerade in diesem Zusammenhang lassen sich sehr deutlich verschiedene charakteristische Zyklen und Entwicklungsstufen aufzeigen, die den momentanen Stand der Unternehmensentwicklung wiedergeben.
Die Definition und Einteilung in bestimmte Investitionsphasen helfen, die Dynamik sowie Chancen und Risiken eines Investments zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. beim Durchlaufen einer bestimmten Phase zu kategorisieren und dadurch besser zu verstehen.
In der Regel werden folgende Phasen eines Investments unterschieden, wobei die genauen Bezeichnungen im Einzelfall variieren:
- Frühphase / Early stage / Seed stage / Startup-Phase
- Wachstumsphase / Growth stage / bridge / expansion
- Reifephase / spätes Wachstum / Value / later growth
- Rückzugsphase / Exit-Phase / Liquidierungsphase
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Warum Investoren die Investitionsphasen kennen müssen
Die Kenntnis dieser Investitionsphasen ist für Investoren in Unternehmen von grundlegender Bedeutung.
Sie ermöglicht nicht nur eine realistische Einschätzung des Risiko-Renditeprofils, sondern auch die Anpassung der Investitionsstrategie an den aktuellen Zustand des Investmentobjektes und des Gesamtmarktes.
Darüber hinaus hat das Investment in Unternehmen verschiedener Entwicklungsphasen Auswirkungen auf die jeweilige Portfolio-Charakteristik.
Es spielt damit eine wichtige Rolle für die Diversifikation nach Assetklassen, Laufzeiten, Renditeerwartungen und Risikoprofilen.
Eine generelle Klassifizierung von Unternehmen und die vor allem außerbörslichen Investments in ihre Weiterentwicklung ist die nach
- Venture Capital: Früh- und Wachstumsphase
- (Klassisches) Private Equity: Wachstum und Value
- Big/Mega Deals: Leveraged Buyout, Management Buyout etc.
Mit einem vertieften Verständnis der unterschiedlichen Phasen können Investoren schneller und präziser fundierte Entscheidungen treffen, um entsprechend ihrem Anlegerprofil Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.
Merkmale von Investitionen in Frühphasen
Die Frühphaseninvestitionen, auch als Early Stage(s) bezeichnet, umfassen entscheidende Abschnitte im Lebenszyklus eines Unternehmens.
Sie beginnen mit der Ideenfindung und reichen bis zur offiziellen Gründung und den ersten Jahren der Geschäftstätigkeit.
Exakte Definitionen für die verwendeten Begrifflichkeit liegen hier (noch) nicht vor. Daher gehen die genauen Bezeichnungen in der Literatur oft durcheinander.
Im Prinzip lassen sich Frühphaseninvestitionen jedoch noch einmal unterteilen in die Seed-Phase und die Startup-Phase.
Gerade im deutschen Sprachraum ist allerdings „Startup“ häufig die generelle Bezeichnung für die Frühphase, nicht deren zweiter Abschnitt.
Seed-Phase
Die Seed-Phase (auch: Vorgründungsphase) markiert den frühesten Zeitpunkt, in dem eine Geschäftsidee Gestalt annimmt. In diesem Stadium steckt die Idee noch in den Kinderschuhen.
Das Hauptziel ist die Ausarbeitung eines überzeugenden Geschäftskonzepts.
Kapital wird hauptsächlich für die Weiterentwicklung der Idee und die Erstellung eines Prototyps benötigt.
Außerdem steht die Erstellung eines Businessplans an, die Gründungsvorbereitungen beginnen, und der Aufbau der Organisationsstruktur wird geplant.
Der Kapitalbedarf ist vergleichsweise niedrig, typischerweise zwischen 50.000 und 500.000 EUR.
Die Finanzierung erfolgt oft durch staatliche Fördermittel und /oder persönliche finanzielle Reserven der Gründer. Die letztgenannte Variante wird auch als „Bootstrapping“ bezeichnet, dt. etwa „eng an die eigenen Mittel gebundene Finanzierung“.
Auch Mittel der Familien und Freunde („Family, Friends and Fools“) können eine Rolle spielen.
Manchmal wird bereits der Kontakt zu einem im jeweiligen Marktsegment erfahrenen anderen Gründer hergestellt, der mit Beratung und Kapital zur Seite steht (ein sogenannter „Business Angel“).
Startup-Phase
Die Startup-Phase (dt. auch Gründungsphase genannt) im eigentlichen Sinne setzt ein, sobald das Unternehmen offiziell gegründet ist. Sie endet normalerweise spätestens mit dem Erreichen des Break-even-Points (Erreichen der Gewinnschwelle).
Danach kann man von einer frühen Phase der Marktetablierung sprechen, streng genommen nicht mehr von einem Startup.
Andere Definitionen wie die des deutschen Verbands für Startups nehmen einfach eine zeitliche Grenze. Als Startups gelten demnach Unternehmen, die jünger sind als 10 Jahre.
In dieser Phase sollte das zu vermarktende Produkt oder Dienstleistungskonzept weit fortgeschritten sein. Die Hauptaufgaben umfassen den Aufbau des Vertriebsnetzes sowie die Klärung von Fragen zur Produktion und Vertriebsstrategien.
Hoher Kapitalbedarf
Hier wird oft massiv Kapital benötigt, um die Produktion vorzubereiten, Marketingaktivitäten zu finanzieren und erste Kunden zu akquirieren. Dabei geht es häufig um Summen bis zu 5 Mio. EUR.
Finanzierung kann durch verschiedene Quellen erfolgen. Die eigenen Mittel sowie die von Familie und Freunden stoßen meist an ihre Grenzen. Deshalb rücken neben den Business Angels vor allem öffentliche Zuschüsse und auch bereits Venture-Capital-Unternehmen in den Fokus.
Innerhalb der Gruppe der Letztgenannten (VC-Gesellschaften) kann man noch einmal zwischen Inkubatoren („Brutkästen“) und Acceleratoren („Beschleuniger“) unterscheiden.
Die Inkubatoren bieten sehr frühe finanzielle Förderung an und bleiben gleichzeitig meist außerhalb der Organisation des Startups, während die Acceleratoren etwas später, dann aber mit Eigenkapital und somit mitspracheberechtigt in ein Startup einsteigen.
Oft genauso wichtig wie das Kapital ist das Wissen und die Marktkenntnis der Finanzierungspartner Ihr finanzielles Engagement wird daher auch als „smart money“ bezeichnet.
Hotspots in Deutschland
Ein kurzer Blick auf die Situation in Deutschland zeigt als Hotspots für Startups insbesondere Berlin und München, die zusammen insgesamt 28 % der deutschen Startups beheimaten (Zahlen von 2023). Die allermeisten Jungunternehmen bieten Geschäftsmodelle im Bereich Software-as-a-Service an (33,4 % aller deutschen Startups).
Die Neigung, mit Venture-Capital-Gebern zu kooperieren, hat dabei 2023 deutlich abgenommen (um 10 Prozentpunkte gegenüber 2022). Stattdessen spielen staatliche Fördermittel und Business Angel eine bestimmende Rolle.
Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass der Kapitalbedarf für die nächsten Jahre bei den allermeisten Startups mit weniger als 2 Mio. EUR angegeben wird.
Herausforderungen und Chancen in frühen Investitionsphasen
Frühphaseninvestitionen bringen eine Reihe von Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Die Herausforderungen umfassen das Risiko von Misserfolgen, besonders in der Seed-Phase, wo die Idee noch in der Entwicklungsphase ist. Tragfähigkeit und Umsetzung sowie die Marktchancen des Geschäftsmodells sind noch wenig ausgelotet, das Risiko des Scheiterns daher enorm hoch.
Die Beschaffung von externem Kapital kann daher in dieser Phase sehr schwierig sein, und Gründer müssen möglicherweise auf persönliche finanzielle Ressourcen und staatliche Fördermittel zurückgreifen.
Die Chancen in den Frühphasen liegen in der kreativen Umsetzung innovativer Ideen. Startups haben die Flexibilität, schnell auf Marktanforderungen und neue Möglichkeiten zu reagieren, wie derzeit z.B. an der Umsetzung von KI-Anwendungen sichtbar wird.
Wegen der hohen Risiken sind außerdem die Einstiegspreisen in der Frühphase vergleichsweise niedrig, und die Renditepotenziale enorm.
Laufzeiten der Investitionen
Investitionen in diesen Frühphasen von Unternehmensgründungen müssen mit einer relativ langen Laufzeit von 10-12 Jahren für den Einstieg in der Seed-Phase bzw. 5-7 Jahren ab dem Startup rechnen.
In dieser Zeit wirft die Investition normalerweise keinerlei Rendite oder Gewinnbeteiligung für den Investor ab.
Die sogenannte burn rate (dt. Verbrennungsrate) gibt an, wie hoch die eingefahrenen Verluste in einem bestimmten Zeitraum sind, und hilft somit zu kalkulieren, wieviel Kapitaleinsatz bis zum Erreichen der Rentabilitätsschwelle (break-even-point) vonnöten ist.
Im Gegenteil, alle finanziellen Mittel werden für eine zügige Marktreife gebraucht und verwendet, und der Gewinn des Investments liegt einzig und allein in der Veräußerung der Anteile am Laufzeitende.
Die prognostizierte oder auch tatsächlich erzielte Rendite beim Verkauf von Beteiligungen an Unternehmen in den Frühphasen wird meist mit einem Faktor x angegeben, dem sogenannten Sales-Multiple.
Er bezeichnet den Faktor, zu dem sich das ursprünglich eingesetzte Kapital am Ende des Investments multipliziert hat (bzw. der über das eingesetzte Kapital hinaus als Rendite erzielt wurde).
10x würde demnach bedeuten, dass ein Investor seinen ursprünglichen Kapitaleinsatz verzehnfacht hat (bzw. je nach Art der Angabe, darüber hinaus das Zehnfache verdient hat).
Solche Angaben klingen zunächst enorm hoch, müssen aber nicht nur mit der längeren Laufzeit, sondern insbesondere auch mit dem eingegangenen Risiko in Zusammenhang gesehen werden:
Die Großzahl der Startups (60-80 %) scheitern in den ersten Jahren und führen in der Regel zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Nach einer gängigen Schlagwort-Einteilung geht es beim Investieren in den Frühphasen eines Unternehmens um das „Vorhersagen von (späteren) Gewinnern“.
Investitionen in den Wachstumsphasen
Die Wachstumsphasen setzen ein, wenn das Unternehmen die Gewinnschwelle erreicht hat und neben ausreichend Umsätzen auch konstante Gewinne erzielt. Diese Phase kann weiter unterteilt werden in
- Wachstumsphase;
- Bridge-Phase.
Early Expansion
In der Wachstumsphase steht die rasche Marktdurchdringung im Vordergrund. Das Unternehmen baut das Vertriebssystem aus und diversifiziert möglicherweise das Produktportfolio.
Der Cashflow ist oft nicht ausreichend, um größere Investitionen zu tätigen, was die Notwendigkeit von externem Kapital, wie Business Angels und Venture-Capital-Firmen, erhöht.
Eine erfolgreiche Wachstumsphase zieht zahlungskräftige Investoren an.
Die Notwendigkeit finanzieller Mittel wird in dieser Phase in eine Skala zwischen 5-10 Mio. EUR eingeteilt, ein durchaus erheblicher Rahmen also.
Interessant ist, dass auch deutsche Jungunternehmen in dieser Growth-Phase stark aus den USA finanziert werden: Zahlen von 2023 belegen, dass mit 46 % der Mittel fast die Hälfte der deutschen growth-Finanzierungen aus den USA stammen.
Bei ca. einem Viertel der Unternehmen dieser Phase rechnet man noch mit einer Entwicklung, die keine wirtschaftliche Zukunft hat und zur Abwicklung des Unternehmens führen wird (also ca. 25 % Totalverlustrisiko).
Diejenigen Jungunternehmen, die erfolgreich aus dieser Phase hervorgehen, bieten einen Sales-Multiple von etwa 10-20x.
Bridge-Phase
Die Bridge-Phase kennzeichnet den Übergang zur Reifephase. Hier benötigt das Unternehmen Kapital für eine weitreichende Expansion (z.B. in neue Märkte) oder die Einführung neuer Produkte (daher ist im Englischen auch die Bezeichnung later expansion anzutreffen).
Man spricht in diesem Zusammenhang gern von der Skalierung des Geschäftsmodells, also dem „Größer-Ziehen“ auf der Skala. Nicht selten wird in dieser Phase bereits der Gang an die Börse angestrebt.
Die meisten Investitionen können aus dem Cashflow finanziert werden, aber bestimmte Projekte erfordern zusätzliches Kapital, was als Bridge-Finanzierung bezeichnet wird.
Dies kann durch Eigenkapital, Fremdkapital oder spezielle Finanzierungsinstrumente erfolgen. Der Umfang der Finanzierung liegt in dieser Phase typischerweise zwischen 10 bis 50 Mio. EUR, das Ausfallrisiko bei unter 10 %, der durchschnittliche Sales-Multiple bei etwa 4-5x.
Herausforderungen und Chancen der mittleren Investionsphasen
Klassischerweise sind die ersten Wachstumsphasen das Feld von Venture-Capital-Investoren und -Gesellschaften. Der Kapitalbedarf ist hoch, das Risiko mittlerweile kalkulierbar, denn das Unternehmen erzielt ja bereits Gewinne und verfügt also über ein funktionierendes Geschäftsmodell.
Viele Entwicklungsschritte und damit Entscheidungen sind allerdings zum vollen Marktdurchbruch noch notwendig, und hier liegen insbesondere die Risiken dieser Phasen. Hier sind die Fähigkeiten der Manager und ihrer Berater / (Investment-)Begleiter gefragt.
Sie müssen wichtige strategische Grundsatz- und Einzelentscheidungen treffen und dabei die Gesamtentwicklung im Auge behalten.
Gleichzeitig bieten sich in diesen Phasen enorme Chancen. Denn die jeweiligen Unternehmen haben bereits einen extrem harten Selektionsprozess durchlaufen und es zu einem marktfähigen Produkt gebracht.
Die notwendige Investitionslaufzeit ist bereits deutlich kürzer als noch im Seed Stage, das Risiko wesentlich überschaubarer.
Das Motto der ersten Wachstumsphase könnte man daher mit „Auswahl von Gewinnern“ benennen, die Bridge-Phase mit „Skalierung von Gewinnern“.
Hier finden Sie die aktuelle Investmentauswahl
Die Reifephase
Die Reifephase eines Unternehmens ist in der Regel ein Zeitraum mittel- bis langfristiger Stabilität und guten wirtschaftlichen Ertrages.
In der Reifephase ist der Markt für die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens weit entwickelt, und das Unternehmen hat bereits einen festen Kundenstamm aufgebaut.
Der Fokus verschiebt sich von der aggressiven Marktdurchdringung zur Konsolidierung und Optimierung der operativen Abläufe.
Kapital wird vor allem dafür benötigt, um die Produktpalette zu erweitern, Sanierungen durchzuführen oder in neue Produkte und Dienstleistungen zu diversifizieren. Oft geht es dabei um Summen von mehr als 50 Mio. EUR für Investitionen, das Ausfallrisiko wird mit unter 5 % angenommen.
Die Qualität des Managements wird in dieser Phase besonders kritisch, da erfahrene Führungskräfte notwendig sind.
Strategien für Investoren
Die Reifephase erfordert differenzierte Strategien, um langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Es handelt sich um das Feld für die klassischen Private-Equity-Gesellschaften, aber auch institutionelle und strategische Investoren treten hier auf den Plan.
Die typischen Ziele von Investoren in der Reifephase sind:
- Produktoptimierung und Diversifikation. Investitionen können darauf abzielen, bestehende Produkte zu verbessern und gleichzeitig in die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen zu investieren. Unternehmen könnten in Forschung und Entwicklung intensivieren, um innovative Lösungen zu schaffen.
- Operative Effizienzsteigerung. Investitionen in Technologien und Prozesse zur Verbesserung der operativen Effizienz können die Rentabilität steigern. Automatisierung und Digitalisierung sind in dieser Phase oft entscheidend.
- Markterschließung. Die Reifephase bietet die Möglichkeit, in neue Märkte zu expandieren, sei es auf nationaler oder internationaler Ebene. Diese Expansion kann organisch oder durch Übernahmen (Buy and Build) erfolgen.
Nicht selten geht es bei reifen Unternehmen auch um die Gestaltung eines Generationenübergangs. Die Gründergeneration möchte sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, ein familiärer Nachfolger steht häufig nicht zur Verfügung.
Spezialisierte PE-Gesellschaften helfen hier beim Übergang der Inhaberverhältnisse auf das bisherige Management (Management Buyout) oder bei Fremdkapital gehebelten Übernahmen (Leveraged Buyout).
In diese Kategorie fallen Transaktionen, die durch die Medien auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, handelt es sich doch nicht selten um enorm umfangreiche Transaktionen mit weltweit bekannten Unternehmen und Marken.
Rückzugsphase
Unter den Investitionsphasen markiert die Rückzugsphase den möglichen Ausstieg der Unternehmensgründer oder Führungskräfte und den Übergang zu einer neuen Ära des Unternehmenslebenszyklus.
Häufig spricht man auch vom Rückzug oder Exit, wenn ein Investor „von Bord geht“ und eine neue Weise der Finanzierung gefunden werden muss / gefunden wurde.
Letztlich kann man darunter auch die Liquidierung eines Unternehmens wegen Insolvenz fassen.
Im eigentliche Sinne handelt es sich bei den beiden letztgenannten Vorgängen (Rückzug des Investors, Liquidierung) nicht um eine Investitionsphase, sondern um die Desinvestition, den Rückzug / die Auszahlung des bisher investierten Kapitalgebers.
Wenn es nur um den Rückzug des bisherigen Managements / Eigentümers geht, können als wichtige Wegmarken für diese Phase gelten:
- Nachfolgeregelung. Die Planung für den Ausstieg sollte eine klare Nachfolgeregelung umfassen. Dies kann die Beteiligung von Familienmitgliedern, den Verkauf an interne Führungskräfte oder die Suche nach externen Käufern beinhalten.
- Unternehmensbewertung. Eine genaue Bewertung des Unternehmens ist entscheidend, um einen fairen Marktpreis zu erzielen. Professionelle Berater können bei diesem Prozess unterstützen.
- Vertragsverhandlungen. Die Verhandlungen über Verkaufsbedingungen, Zahlungsmodalitäten und andere Details erfordern eine gründliche rechtliche und finanzielle Prüfung. Dies stellt sicher, dass alle Parteien mit den Bedingungen zufrieden sind.
- Fortführung der Unternehmensstrategie. Der Ausstieg der Gründer oder Hauptaktionäre sollte so gestaltet sein, dass die laufende Geschäftsstrategie und -performance nicht gefährdet wird. Dies könnte durch klare Übergabeprozesse und den Erhalt von Fachkenntnissen gewährleistet werden.
Das Ende der Investitionsphasen – Exit-Szenario
Geht es um einen Exit von Investoren, sind folgende Szenarien denkbar:
Der Gang an die Börse (engl. Initial Public Offering / IPO)
Das Unternehmen wurde so aufgestellt, dass es an die Börse gebracht werden kann. Die bisherigen Besitzer verkaufen also ihre Anteile in Form von Aktien. Oft behalten sie auch einen erheblichen Teil im Eigenbesitz, um weiterhin auf die Geschicke des Unternehmens Einfluss nehmen zu können.
Verkauf an ein anderes Unternehmen der gleichen Branche (trade sale)
Ein Börsengang ist mit vielen Auflagen und damit erheblichem Aufwand verbunden.
Daher kann es opportuner sein, das Unternehmen an einen Wettbewerber zu verkaufen, der seine Marktstellung ausbauen will. Man spricht dann auch von einer Branchenkonsolidierung oder einer Buy and Build Strategie.
In einem solchen Fall ist es nicht ganz so wahrscheinlich, aber eben auch nicht ganz ausgeschlossen, dass der neue Eigentümer die bisherigen Besitzer in sein Management übernimmt.
Verkauf an ein Drittunternehmen eine anderen Branche (secondary sale)
Nicht immer ist ein direkter Wettbewerber der geeignete Käufer des Unternehmens. Häufig wollen sehr große Konzerne ihre Geschäftsfelder erweitern oder die Lieferkette verstärken und sind daher an einer Übernahme interessiert.
Mittlerweile haben sich vor allem in den USA auch sogenannte SPAC (Special Purpose Acquisition Company) etabliert, deren Fokus auf dem Kauf von Jungunternehmen im Übergang zur vollen Marktreife liegt.
Rückkauf der Anteile durch die ursprünglichen Eigentümer/Gründer (Company Buy back)
Die Hinzunahme eines Investors bedeutet häufig einen Verlust an Freiheiten und Kontrolle seitens der Gründer oder ursprünglichen Eigentümer. Daher kommt es auch vor, dass sie ihre Anteile vom Investor zurückkaufen, wenn dieser sich aus dem Investment zurückziehen will.
Liquidation
Manchmal scheitern alle Bemühungen um eine feste Etablierung auf dem Markt, und ein Unternehmen kommt in massive wirtschaftliche Schwierigkeiten, die seinen Fortbestand unmöglich machen (Insolvenz = Zahlungsunfähigkeit).
Man spricht dann von der Abwicklung des Unternehmens und seiner Vermögenswerte.
Alle im Betriebsvermögen vorhandenen Bestände werden verkauft, um den Forderungen der Gläubiger im größtmöglichen Maße Rechnung zu tragen. Nach dem Verkauf ist das Unternehmen erloschen / liquidiert.
Auf dem deutschen Markt für junge Unternehmen sind (gelungene) Exits nach den vorliegenden Zahlen und Studien von 2023 ein noch unterbelichtetes Thema.
Wenige Firmen schaffen – und meist auch nur vorübergehend – einen starken Börsengang mit Aufnahme in eines der etablierten Börsenbarometer DAX, M-DAX oder S-DAX, genauso wenig wie die Übernahme durch ein etabliertes Unternehmen.
Fazit – Praktische Tipps für Investoren im Umgang mit Investitionsphasen
Als interessierter Investor sollte man die Spezifika der verschiedenen Phasen bei seinen Investmententscheidungen immer vor Augen haben.
Kundige Berater helfen dabei, das persönliche Anlageprofil zu eruieren und auf dieser Grundlage die richtigen Assets in die nähere Auswahl zu nehmen.
Wie in allen Investmentthemen, spielt eine ausgewogene Diversifikation eine sehr wichtige Rolle für ein stabiles Portfolio. Sie sollte das investierbare Kapital über die verschiedensten Märkte und Assetklassen verteilen, aber eben auch das Thema verschiedener Investitionsphasen nicht unberücksichtigt lassen.
Gerade in frühen Investitionsphasen bieten hier Venture-Capital-Fonds eine gute Gelegenheit für eine sinnvolle Streuung.
Insbesondere Dachfonds aus diesem Bereich, aber auch im Segment „klassischer“ Private Equity verhelfen zu einem Investment, das sich von vornherein auf Dutzende Unternehmen aufteilt und so die Risiken verteilt sowie die Chancen mehrt.
Im Prinzip kann man zusammenfassend sagen, dass je früher die Investmentphase einsetzt,
- desto höher das Risiko, aber auch die zu erwartende Rendite.
- umso länger ist natürlicherweise der Weg zur Rentabilität.
Außerdem gilt Je breiter diversifiziert nach Phasen, Assets und Märkten das Investment ist
- desto stabiler ist das Anlageportfolio.
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Risiken: Der Erwerb einer Finanzanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Rendite oder der Ertrag, desto größer das Risiko eines Verlustes. Risikofaktoren sind z.B. höhere Kosten als kalkuliert; negative Prognoseabweichungen; geringere Verkaufserlöse bzw. Einnahmen; Änderungen der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen; u. U. Fremdwährungsrisiken.
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