Indexfonds
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Was sind Indexfonds?
Indexfonds sind grundsätzlich eine Art von modernen Investmentfonds. Bei (Investment-) Fonds handelt es sich um eine Anlagemöglichkeit auf dem Finanzmarkt.
Ein Emittent (= Herausgeber des Fonds) sammelt Geldmittel von Anlegern für ein bestimmtes Investitionsprojekt bzw. eine bestimmte Art von Investitionen.
Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Fonds. Sie werden meist nach dem bevorzugten Investitionsobjekt benannt – bei einem Aktienfonds sind es Wertpapiere von börsennotierten Unternehmen.
Bei Immobilienfonds besteht die Geldanlage in Gebäude und/oder Liegenschaften (Immobilien), Rentenfonds investieren mehrheitlich in Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere.
Indexfonds sind passive Investmentfonds – die einen Referenzindex wie den DAX (DOW JONES, MSCI World, S&P 500) möglichst genau nachbilden. Diese werden nicht aktiv von einem Fondsmanager gemanagt, haben aber dennoch einen Emittenten.
ETF-Fonds (Exchange Traded Funds) sind dabei die börsengehandelte Form von Indexfonds, und die Begriffe „Indexfonds“ und „ETF-Fonds“ werden häufig synonym verwendet, obwohl das nicht ganz korrekt ist.
Während ETFs an der Börse gehandelt werden, gibt es auch solche Indexfonds, die nicht an der Börse, sondern ausschließlich über einen Fondsanbieter oder eine Bank gekauft werden können.
Bis vor wenigen Jahren wurde dieser Markt fast ausschließlich von institutionellen Großinvestoren genutzt. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland für Privatanleger die Möglichkeit, in nicht börsengehandelte Indexfonds zu investieren.
Kurz erklärt: Indexfonds und ETFs – Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Indexfonds und ETFs verfolgen beide das Ziel, einen bestimmten Aktienindex möglichst präzise nachzubilden. Die Erreichung dieses Ziel wird mittels der Abweichung zum tatsächlichen Index (Trackingdifferenz) gemessen.
Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Produktarten liegt in der Börsennotierung. Die Abkürzung ETF steht für börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds), die während der Handelszeiten an der Börse kontinuierlich gekauft und verkauft werden können.
Im Gegensatz dazu werden Indexfonds (im eigentlichen Sinne der Wortherkunft) nicht an einer Börse gehandelt.
Der Kauf und Verkauf erfolgt, ähnlich wie bei aktiven Anlagefonds, nur einmal täglich über den jeweiligen Fondsanbieter. Die Gebührenunterschiede sind dabei sehr gering.
Die jährlichen Verwaltungsgebühren (Total Expense Ratio, TER) für ETFs und Indexfonds liegen bei durchschnittlich zwischen 0,3-0,5 Prozent der Anlagesumme.
Dies ist im Verhältnis zu anderen Investmentfonds aufgrund der passiven Steuerung (also keine Kosten für ein Fondsmanagement) günstig.
Grundsätzlich gilt, dass sowohl Indexfonds als auch ETFs eher für langfristigere Anlagen geeignet sind.
Unterschied beim Nettoinventarwert
Ein weiterer Unterschied der eigentlichen Indexfonds zu den ETF-Fonds: Man hat grundsätzlich die Gewissheit, dass man tatsächlich zum Nettoinventarwert (NAV) kaufen kann.
Der Preis eines ETF bewegt sich zwar üblicherweise im Laufe des Tages in dessen Nähe, kann jedoch, abhängig vom Markt, abweichen. Der fortlaufende Handel an der Börse bietet damit auch Chancen für die Wertentwicklung.
Genau wie Anleger im täglichen Geschehen zu überhöhten Preisen verkaufen können, kann der Preis im Laufe des Handelstages gelegentlich sogar unter dem Nettoinventarwert liegen. Indexfonds zeigen sich nicht selten als kosteneffizientere Alternative im Vergleich zu ETFs.
Darüber hinaus verfolgen Indexfonds häufig offensiv Gelegenheiten, um kleinere Zusatzgewinne zu erzielen, z.B. bei den Dividendenausschüttungen (z.B. bei der Wahl zwischen Aktien- oder Barauszahlung), beim Handel mit Bezugsrechten, bei der Anpassung der Indizes oder der Indexmitglieder.
Hier gelten die Indexfonds als wesentlich flexibler als ETFs.
ETF | Indexfonds | |
---|---|---|
Ziel | Abbildung eines Index (DOW JONES, S&P 500) | Abbildung eines Index (DOW JONES, S&P 500) |
Handel | An der Börse (jederzeit) | ausschließlich über Fondsanbieter / Bank (nur 1x täglich) – nicht an der Börse |
Replikation | physisch / synthetisch (Leerverkäufe möglich) | meist physisch (keine Leerverkäufe) |
Gebühren | ca. 0,3 – 0,5 % | ca. 0,33 – 0,53 % |
Im weiteren Textverlauf werden „Indexfonds“ und „ETFs“ als synonyme Begriffe verwendet, wie es auch dem landläufigen Gebrauch entspricht.
Wie sind Indexfonds strukturiert und wie bilden sie den Wert eines bestimmten Aktienindex ab?
Die grundlegende Idee der Indexfonds war ursprünglich eine „vollständige Replikation“ (auch: physische Replikation). Das bedeutet, dass sie alle Aktien besitzen, die auch in dem Aktienindex enthalten sind, den der Fonds abbildet.
Wenn ein vollständig replizierender Indexfonds die Wertentwicklung des S&P 500 nachverfolgt, besteht sein Portfolio zu jedem Zeitpunkt aus den Aktien der 500 Unternehmen.
Der Anteil jeder einzelnen Aktie am Gesamtfondsvermögen entspricht dabei exakt der Gewichtung dieser Aktien im Index.
Ursprünglich dominierte die physische Replikation, sowohl bei den Indexfonds als auch bei den ETFs.
Diese zunehmende Weitung der Replikationsarten war auch der wachsenden Ausdifferenzierung und dem Zuwachs an Aktienindizes geschuldet.
Während ETF und Indexfonds, die physisch replizieren, durch ihre Transparenz und leicht verständliche Struktur herausragen, bietet die synthetische Replikation den Vorteil, dass Anleger an schwer zugänglichen Märkten teilhaben können.
Grundsätzlich gilt, gerade in punkto Risikoabwägung darauf zu achten welches Replikationsprinzip der Fonds anstrebt.
Replikationsarten von Indexfonds (auch ETF)
Physische Replikation
Physische Replikation ist eine der gängigen Methoden zur Nachbildung von Aktienindizes in Indexfonds. Hierbei werden alle im Index enthaltenen Werte in entsprechender Gewichtung erworben und im Portfolio des Fonds gehalten.
Diese Methode eignet sich besonders gut für kleinere Aktienindizes, da sie eine sehr präzise Abbildung der Indexentwicklung ermöglicht.
Die Fondsgesellschaft erwirbt an der Börse tatsächlich die im Index enthaltenen Wertpapiere, was zu einer hohen Ähnlichkeit zwischen der Performance des Fonds und des zugrunde liegenden Index führt.
Dies trägt dazu bei, Trackingdifferenzen zu minimieren.
Sampling
Im Gegensatz zur physischen Replikation setzt die Sampling-Methode darauf, nur ausgewählte Werte des Index nachzukaufen. Dies geschieht oft aufgrund von Kosteneffizienz und der Notwendigkeit, Handelskosten zu minimieren.
Diese Methode eignet sich besonders für größere Aktienindizes, bei denen der Erwerb aller Werte unpraktikabel oder zu kostenintensiv wäre.
Kleine Werte oder Anteile im Index werden vernachlässigt, was zu einer gewissen Abweichung von der tatsächlichen Indexperformance an der Börse führen kann.
Dennoch ermöglicht Sampling eine kostengünstigere Umsetzung der Indexnachbildung.
Synthetische Replikation
Synthetische Replikation geht einen Schritt weiter und bildet den Index nicht durch physischen Erwerb der Wertpapiere ab, sondern durch den Einsatz von SWAP-Geschäften.
Hierbei schließt der Fonds Swap-Vereinbarungen mit Kontrahenten ab, bei denen die Performance des Index gegen Zahlungen getauscht wird.
Diese Methode eignet sich insbesondere für vielfältige Aktienindizes und Mischformen, bei denen der direkte Erwerb der Einzelwerte komplex oder teuer wäre.
Die synthetische Replikation ermöglicht eine flexible Umsetzung und eröffnet die Möglichkeit, auch nicht handelbare Indizes nachzubilden.
Trackingdifferenz
Die Trackingdifferenz, also die Abweichung der Fondsrendite von der Indexrendite, kann durch verschiedene Replikationsmethoden beeinflusst werden.
Physische Replikation neigt dazu, die Trackingdifferenz zu minimieren, da der Fonds die im Index enthaltenen Wertpapiere direkt erwirbt.
Bei Sampling und synthetischer Replikation kann es zu Abweichungen kommen, bedingt durch die selektive Auswahl von Werten oder die Nutzung von derivativen Finanzinstrumenten.
Investoren sollten die Replikationsmethode eines Indexfonds daher sorgfältig prüfen, um die Trackingdifferenz im Auge zu behalten und die gewünschte Performance zu erzielen.
Exkurs: Leerverkäufe und SWP-Geschäfte
Leerverkäufe
Leerverkäufe und SWAP-Geschäfte sind fortgeschrittene Finanzinstrumente, die häufig von institutionellen Anlegern genutzt werden, um auf fallende Kurse von Vermögenswerten zu spekulieren oder bestimmte Risiken zu managen.
Die Leerverkäufe beziehen sich auf den Verkauf von Vermögenswerten, die der Verkäufer nicht besitzt. Dies geschieht durch das Ausleihen dieser Vermögenswerte und den anschließenden Verkauf am Markt.
Der Verkäufer setzt aufgrund seiner Informationen darauf, dass der Preis des Vermögenswerts sinkt, um ihn später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen und ihn dem ursprünglichen Eigentümer zurückzugeben.
Leerverkäufe können in verschiedenen Vermögensklassen wie Aktien, Anleihen oder Devisen durchgeführt werden.
SWAP-Geschäfte
SWAP-Geschäfte hingegen sind derivative Finanzinstrumente, bei denen zwei Parteien Vereinbarungen treffen, um Cashflows oder andere Vermögenswerte für einen bestimmten Zeitraum auszutauschen.
Hierbei können Zinsen, Währungen oder andere Finanzkennzahlen im Fokus stehen.
SWAPs dienen oft dazu, Zinsrisiken zu managen oder auf unterschiedliche Zinsumfelder zu reagieren, indem sie Zahlungsströme zwischen den Vertragsparteien austauschen.
Beide Finanzinstrumente sind mit einem gewissen Risiko verbunden. Leerverkäufe bergen das Risiko von unbegrenzten Verlusten, da Vermögenswerte theoretisch unbegrenzt an Wert gewinnen können.
In jüngster Vergangenheit bot der Kampf um die Gamestop-Aktie ein Beispiel für die Unwägbarkeiten solcher Instrumente.
SWAP-Geschäfte hingegen sind anfällig für Kreditrisiken und Marktschwankungen. Institutionelle Anleger nutzen diese Instrumente, um ihre Anlagestrategien zu optimieren, Risiken zu managen oder von Marktineffizienzen zu profitieren.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Instrumente aufgrund ihrer Komplexität und Risiken sorgfältig eingesetzt werden sollten und nur für erfahrene Marktteilnehmer geeignet sind.
Welche Indexfonds und ETFs gibt es und wie haben sie sich in verschiedenen Märkten entwickelt?
In Deutschland gibt es den Handel mit Indexfonds ungefähr seit der Jahrtausendwende. Die Anfänge liegen allerdings in den 1970er Jahren bei US-amerikanischen Banken und vornehmlich bei deren institutionellen Großinvestoren.
Ursprünglich gab es die Indexfonds lediglich in ihrer nicht börsengehandelten Form.
Die ETFs als börsengehandelte Variante traten auch in den USA erst ab 1990 – also rund 20 Jahre später – auf den Plan.
Anbieter von Indexfonds und ETF haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Vielfalt hervorgebracht und an der Börse eine zusätzliche Palette an Investitionsmöglichkeiten geschaffen. Verschiedene Märkte und Branchen werden durch eine Vielzahl von Indexfonds abgedeckt, die sich jeweils auf spezifische Indizes konzentrieren.
Die Entwicklung dieser Fonds in verschiedenen Aktienmärkten hat dazu beigetragen, die Welt der passiven Investmentfonds zu prägen.
Das Angebot von Indexfonds und ETF hat jedoch nicht nur große Aktienindizes erfasst.
Im Laufe der Zeit sind spezifischere Fonds entstanden, die sich auf Branchen, Länder oder sogar Themen konzentrieren.
Neuere Indexfonds
Beispielsweise gibt es Indexfonds, die ausschließlich in erneuerbare Energien, Technologieunternehmen oder Schwellenländer Geld anlegen. Diese Fonds ermöglichen es, gezielt in Bereiche zu investieren, von denen man überzeugt ist, dass sie langfristige Dividenden bieten.
Ein interessanter Trend in der Entwicklung von Indexfonds ist die zunehmende Beliebtheit von Umwelt-, Sozial- und Governance-orientierten (ESG) Fonds.
Diese Fonds berücksichtigen nicht nur finanzielle Renditen, sondern auch ethische und soziale Kriterien bei der Auswahl ihrer Bestände.
Die Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen hat dazu geführt, dass immer mehr ESG-Indexfonds auf den Markt kommen, die sich auf Unternehmen mit verantwortungsbewussten Geschäftspraktiken konzentrieren.
Die Entwicklung und Diversifizierung dieser Fonds haben die Landschaft der passiven Investitionsmöglichkeiten transformiert. Anleger haben die Flexibilität, je nach ihren Zielen und Überzeugungen in eine Vielzahl von Indexfonds zu investieren.
Diese Vielfalt ermöglicht es, Portfolios auf unterschiedliche Weise zu gestalten, sei es durch die Abdeckung breiter Märkte oder durch gezielte Investitionen in spezifische Sektoren und Themen.
Exkurs: Hype um den Bitcoin-ETF
Der Bitcoin-ETF ist umstritten: Anhänger sehen in ihm eine bahnbrechende Entwicklung, die institutionellen Investoren einen einfacheren Zugang zum volatilen Kryptowährungsmarkt ermöglicht.
Der ETF basiert auf Indexfonds und erlaubt es traditionellen Anlegern, die Kursentwicklung von Bitcoin passiv zu verfolgen, ohne die digitale Währung selbst zu halten.
Befürworter argumentieren, dass der Bitcoin-ETF den Kryptomarkt für institutionelle Investoren öffnet und ihn in den Mainstream bringt.
Skeptiker hingegen warnen vor den inhärenten Risiken, darunter extreme Preisschwankungen und regulatorische Unsicherheiten.
Die entscheidende Frage, ob der Bitcoin-ETF ein nachhaltiger Trend oder vorübergehender Hype ist, hängt von der weiteren Entwicklung des Kryptomarktes und der Reaktion traditioneller Finanzakteure ab.
Potenzielle Investoren sollten die Risiken sorgfältig abwägen, da der Kryptomarkt von hoher Dynamik und Volatilität geprägt ist.
Hier finden Sie die aktuelle Investmentauswahl
Welche Vor- und Nachteile gibt es beim Investment in Indexfonds?
Um die Welt der Indexfonds besser zu verstehen, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile dieser passiven Anlageinstrumente zu beleuchten. Wie bei jeder Geldanlage gibt es sowohl positive als auch herausfordernde Aspekte, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.
Vorteile:
Transparenz und Einfachheit: Einer der entscheidenden Vorzüge von Indexfonds liegt in ihrer klaren Struktur und Transparenz. Da sie einen vordefinierten Index der Börse abbilden, wissen Anleger genau, welche Vermögenswerte sie im Fonds halten.
Diese Transparenz erleichtert die Portfolioverwaltung und gibt alle Informationen über die Zusammensetzung des Investments.
Kostenstruktur: Indexfonds zeichnen sich durch eine kosteneffiziente Struktur aus. Durch ihre passive Verwaltung entfallen hohe Gebühren für (aktive) Fondsmanager, was sich in niedrigeren Verwaltungskosten niederschlägt.
Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds können Indexfonds daher eine kostengünstige Alternative bieten.
Diversifikation: Durch die Abbildung eines breiten Index kann mit einem einzigen Investment eine breite Diversifikation erreicht werden. Dies reduziert das spezifische Risiko von Einzelwerten und trägt dazu bei, das Gesamtrisiko im Portfolio zu streuen.
Langfristige Performance: Historisch gesehen haben viele Indexfonds solide langfristige Renditen erzielt. Da sie auf die langfristige Wertentwicklung eines Index ausgerichtet sind, eignen sie sich gut für Investoren, die ihr Geld mit einem langfristigen Anlagehorizont anlegen möchten.
Nachteile:
Keine Outperformance: Ein wesentlicher Nachteil von Indexfonds besteht darin, dass sie keine Outperformance im Vergleich zum zugrunde liegenden Index erzielen (können).
Da sie diesem passiv folgen, partizipieren sie zwar an positiven Entwicklungen, aber auch an möglichen Verlusten.
Tracking Difference: Die Tracking Difference, also die Abweichung zwischen der Performance des Indexfonds und des zugrunde liegenden Index, kann ein Thema sein.
Diese Differenz entsteht durch Gebühren, Transaktionskosten und andere Faktoren. Anleger sollten darauf achten, wie gut der Fonds den Index nachbildet.
Keine aktive Steuerung: Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds fehlt es Indexfonds an einer aktiven Steuerung durch einen Fondsmanager.
Das bedeutet, dass Anpassungen an Marktsituationen oder Informationen zu speziellen Ereignissen nicht aktiv berücksichtigt werden, sondern sich passiv aus der Indexzusammensetzung ergeben.
Marktkapitalisierungsgewichtung: Viele Indexfonds verwenden die sogenannte Marktkapitalisierungsgewichtung, was bedeutet, dass Unternehmen mit höherer Marktkapitalisierung einen größeren Anteil im Fonds haben.
Dies kann dazu führen, dass Anleger übermäßig stark in die größten Unternehmen investieren, was nicht immer die optimale Portfoliostruktur darstellt.
Insgesamt sind Indexfonds eine interessante Option für alle, die eine kostengünstige und breit diversifizierte Anlagemöglichkeit suchen.
Umfassende Informationen über die jeweiligen Vor- und Nachteile sollten jedoch unbedingt eingeholt und sorgfältig abgewogen werden, um sicherzustellen, dass sie zu den individuellen Anlagezielen und -strategien passen.
Geld anlegen – wie funktioniert das Investment in Indexfonds?
Das Anlegen in einen Indexfonds gestaltet sich grundsätzlich unkompliziert und bietet eine solide Möglichkeit, am breiten Marktgeschehen der Börse teilzunehmen. Hier sind die Schritte, die üblicherweise durchlaufen werden:
Auswahl des Indexfonds
Zunächst gilt es, den passenden Indexfonds/ETF auszuwählen. Hierbei spielen Faktoren wie der zugrunde liegende Index (z. B. Dow Jones, S&P 500), die Kostenstruktur (Total Expense Ratio – TER) und die Anlagestrategie eine Rolle.
Man sollte auch auf die Replikationsmethode (physisch, synthetisch) und die Trackingdifferenz achten.
Eröffnung eines Wertpapierdepots
Um in einen Indexfonds zu investieren, benötigt man ein Wertpapierdepot. Dieses Depot kann bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnet werden.
Hierbei ist es wichtig, die Gebührenstruktur des Anbieters zu berücksichtigen, da sie einen Einfluss auf die Rendite haben kann. Vereinzelt muss auch ein Referenzkonto eröffnet werden.
Dies ist in der Regel ein Giro- oder Geldmarktkonto. Von diesem werden der Kauf der ETFs bezahlt bzw. der Erlös beim Verkauf wieder gutgeschrieben.
Geld einzahlen
Nach der Depoteröffnung gilt es, Geld auf das Referenzkonto einzuzahlen. Dies kann per Überweisung oder anderen Einzahlungsmethoden erfolgen. Die Höhe der Einzahlung hängt von den individuellen finanziellen Möglichkeiten und Anlagezielen ab.
Kauf des Indexfonds
Sobald das Geld auf dem Referenzkonto eingegangen ist, kann der eigentliche Kauf des Indexfonds erfolgen. Anleger können die gewünschten Anteile entweder über einen Online-Broker oder direkt bei der Bank erwerben.
Der Kaufprozess ähnelt dem von einzelnen Aktien, wobei die Fondsanteile in der Regel zu einem aktuellen Preis erworben werden.
Langfristige Ausrichtung
Indexfonds eignen sich besonders für die langfristige Geldanlage.
Das bedeutet, dass man in der Regel nicht täglich auf die Kursentwicklung schauen sollte. Die Idee hinter einem Investment in Indexfonds ist es, von langfristigem Wachstum und der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Marktes zu profitieren.
Reinvestition von Ausschüttungen
Indexfonds schütten Erträge in Form von Dividenden aus. Diese kann man sich über das Referenzkonto auszahlen lassen oder man gibt an, dass automatisch neue Anteile an dem Fonds gekauft werden.
Eine langfristig orientierte Geldanlage entscheidet sich oft dafür, diese Dividenden automatisch wieder in den Fonds zu investieren, um den sogenannten Zinseszinseffekt zu nutzen.
Es gibt auch thesaurierende Fonds, bei dem die Dividenden gar nicht erst ausgezahlt werden, sondern direkt neue Aktien gekauft werden (s. Einschub).
Monitoring und Anpassung
Obwohl Indexfonds passiv gemanagt sind, ist es ratsam, das Portfolio in regelmäßigen Abständen zu überwachen.
Bei Bedarf können Anpassungen vorgenommen werden, zum Beispiel wenn sich die individuellen Anlageziele ändern oder es Veränderungen im Marktgeschehen gibt.
Die Investition in Indexfonds bietet eine kostengünstige und diversifizierte Anlagemöglichkeit, die auch für weniger erfahrene Anleger zugänglich ist.
Die klare Struktur und die Möglichkeit, breit gestreut in unterschiedliche Märkte und Aktien zu investieren, machen Indexfonds zu einer attraktiven Option im Anlageuniversum.
Exkurs: Ausschüttende und thesaurierende Fonds
Investmentfonds handhaben die Ausschüttung von Dividenden unterschiedlich. Eine zentrale Unterscheidung erfolgt hier zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Exchange Traded Funds.
Ein ausschüttender Fonds zeichnet sich generell dadurch aus, dass er die generierten Erträge, wie das Wort schon sagt, an die Anleger ausschüttet.
Bei vielen Fonds – insbesondere geschlossenen Sachwertfonds – bedeutet das, dass die üblicherweise und je nach Anlagestrategie des Fonds aus Dividenden, Zinserträgen oder Mieteinnahmen erzielten Erträge einmal oder mehrmals pro Jahr ausgezahlt werden.
Bei vielen Depots kann ausgewählt werden, dass keine tatsächliche Ausschüttung der Erträge, sondern eine automatische Reinvestition in weitere Fondsanteile zum aktuellen Anteilspreis erfolgt.
Der Anleger hält also nach Ablauf einer erfolgreichen Investmentphase am Ende mehr Anteile als ursprünglich/initial erworben.
Im Gegensatz dazu erfolgt bei thesaurierenden Fonds keine Form der Ausschüttung der erzielten Erträge.. Stattdessen werden weitere Aktien oder die Investitionsgegenstände, in die der Fonds investiert, gekauft.
Dadurch steigt der Wert des einzelnen Fondsanteils. Nach Ablauf einer erfolgreichen Investitionsphase hält der einzelne Anleger also nicht mehr Anteile als zu Beginn, sie haben aber einen höheren (Verkaufs-) Wert.
Diese Unterscheidung kann vor allem für Steuerzahlungen relevant sein, weil sie je nach Fondsart unterschiedlich gehandhabt werden.
Indexfonds – Ein Fazit
In der Welt der Geldanlage haben sich Indexfonds als eine facettenreiche und effiziente Investitionsoption etabliert.
Diese passiven Investmentinstrumente, die einen vordefinierten Index wie den DAX oder S&P 500 abbilden, gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie kosteneffizient und transparent sind. In den vergangenen Jahren hat sich das verwaltete Vermögen von Indexfonds enorm erhöht und erreicht mittlerweile beträchtliche Summen.
Allein in Deutschland ist es von rund 2,2 Mrd. Euro im Jahr 2009 auf aktuell rund 103,4 Mrd. Euro (Stand 01/2024) angestiegen.
Die Relevanz von Indexfonds wird durch ihre breite Diversifikation und niedrige Kostenstruktur unterstrichen.
Die passive Nachbildung von Indizes ermöglicht Anlegern eine effiziente Beteiligung an den Entwicklungen des Gesamtmarktes der Börse, wodurch spezifische Risiken einzelner Wertpapiere minimiert werden.
Der Einsatz von Indexfonds wird nicht nur von privaten Anlegern, sondern auch von institutionellen Investoren aufgrund ihrer Liquidität und einfachen Handelbarkeit geschätzt.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Indexfonds ausschließlich auf Finanzinstrumenten basieren und keine direkten Investitionen in Sachwerte wie Immobilien oder physische Güter beinhalten.
Die alleinige Fokussierung auf Aktiendiversifikation begrenzt die Anwendung von Indexfonds auf die Welt der Finanzmärkte, ohne die Vorzüge anderer Anlageklassen zu berücksichtigen.
Daher sollten Anleger ihre Portfoliostrategie und -Diversifikation sorgfältig abwägen, die spezifischen Anforderungen ihres Anlageziels berücksichtigen und eine breite Aufstellung mit der richtigen Gewichtung von Aktien und Sachwerten anzielen.
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Risiken: Der Erwerb einer Finanzanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Rendite oder der Ertrag, desto größer das Risiko eines Verlustes. Risikofaktoren sind z.B. höhere Kosten als kalkuliert; negative Prognoseabweichungen; geringere Verkaufserlöse bzw. Einnahmen; Änderungen der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen; u. U. Fremdwährungsrisiken.
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