Dividendenaktien
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Was sind Dividendenaktien?
Der Begriff der Dividendenaktien rührt aus der Tatsache, dass auf Aktien aus dem Gewinn eines Unternehmens die sogenannte Dividende als Gewinnbeteiligung für den einzelnen Aktionär ausgezahlt werden kann, aber nicht muss.
Als Dividendenaktien werden daher diejenigen Aktien bezeichnet, bei denen diese Form der Gewinnbeteiligung mehr oder weniger kontinuierlich der Fall ist.
Jede Aktie hat das Potenzial, eine Dividendenaktie zu werden. Die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre kann beschließen, dass eine Dividende gezahlt wird. Wird diese Entscheidung regelmäßig wiederholt, spricht man von der Aktie dieses Unternehmens als Dividendenaktie.
Dividendenaktien spielen eine zentrale Rolle in vielen Anlagestrategien. Sie verbinden die Möglichkeit regelmäßiger Erträge durch Ausschüttungen mit der Aussicht auf langfristiges Kapitalwachstum.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gewinnen sie an Bedeutung, da Unternehmen mit stabilen Dividenden oft als verlässlicher angesehen werden.
Ausschüttungsrhythmus
Die Ausschüttungen der Dividende deutscher Firmen erfolgen meist einmal im Jahr. In den USA, Großbritanien und Japan sind auch vierteljährliche Zahlungen üblich.
Der Betrag der Dividende wird auf der Hauptversammlung beschlossen und steht in direktem Zusammenhang mit dem Unternehmenserfolg. Oft handelt es sich bei den Emittenten solcher Aktien um Unternehmen aus etablierten Branchen, die über einen stabilen Cashflow und eine starke Marktposition verfügen.
Ein wichtiges Merkmal von Dividendenaktien ist die Dividendenrendite. Sie zeigt das Verhältnis zwischen der ausgeschütteten Dividende und dem aktuellen Aktienkurs und wird in Prozent angegeben.
Betriebe mit einer hohen Dividendenrendite gelten als besonders attraktiv, wobei die Stabilität der Dividende entscheidend ist.
Konzerne, die über viele Jahre hinweg kontinuierlich Dividenden zahlen oder sogar steigern, sind oft ein Indikator für eine solide Geschäftspolitik.
Aktien mit besonders hoher Dividende stammen häufig aus Sektoren wie Versorger, Finanzdienstleistungen und Konsumgüter. In diesen Branchen sind die Einnahmen oft weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen, was die Grundlage für verlässliche Dividenden schafft.
Besonders in Deutschland und den USA gibt es zahlreiche Unternehmen, die regelmäßig hohe Dividenden auszahlen und so eine wichtige Rolle in den Depots vieler Anleger spielen.
Dividendenstarke Aktien vereinen das Potenzial für stabile Erträge mit der Möglichkeit, langfristig am Wachstum erfolgreicher Börsenunternehmen zu partizipieren.
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Exkurs: Dividendenaristokraten
Dividendenaristokraten sind eine exklusive Gruppe von Börsenunternehmen, die ihre Dividenden über mindestens 25 Jahre hinweg kontinuierlich gesteigert haben.
Sie zeichnen sich durch eine besonders stabile Finanzlage und nachhaltige Geschäftsmodelle aus, die es ihnen ermöglichen, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten regelmäßige Ausschüttungen zu leisten.
Die meisten Dividendenaristokraten stammen aus etablierten Märkten wie den USA, wo sie häufig im S&P 500 (Standard & Poor`s, ein Index von 500 der größten börsennotierten Firmen der USA) gelistet sind.
Typische Branchen sind Konsumgüter, Gesundheitswesen und Versorgungsunternehmen, da diese Sektoren weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen sind.
Bekannte Beispiele für Dividendenaristokraten sind Marken wie Procter & Gamble, Johnson & Johnson und Coca-Cola.
Dividendenaristokraten gelten als attraktive Wahl für langfristig orientierte Investoren, da sie nicht nur Stabilität bieten, sondern auch das Potenzial für ein stetiges Einkommenswachstum.
Wie funktionieren Dividendenzahlungen?
Dividendenzahlungen sind ein zentraler Mechanismus, durch den Unternehmen ihre Aktionäre an den erzielten Gewinnen beteiligen.
Die Entscheidung: Reinvestitionen, Schuldentilgung oder Dividendenzahlungen?
Der Prozess beginnt mit der Entscheidung des Unternehmens über die Verwendung des erwirtschafteten Überschusses. Dieser kann entweder für Reinvestitionen, Schuldentilgungen oder eben Dividendenzahlungen genutzt werden.
Der konkrete Ablauf ist eng mit den jährlichen Hauptversammlungen der Gesellschaften verknüpft.
Hier unterbreitet die Unternehmensführung den Aktionären (und damit Eigentümern des Unternehmens) einen Vorschlag über die Verwendung der Gewinne/Jahresüberschüsse.
Nach der Hauptversammlung wird die Dividendenzahlung von der Börse öffentlich bekanntgegeben, sodass alle Marktteilnehmer informiert sind.
Auf der Hauptversammlung entscheiden die Aktionäre, meist auf Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats, über die Höhe der Dividende.
Dieser Vorschlag kann Zustimmung oder auch Ablehnung finden. Notfalls muss er noch einmal verhandelt und verändert werden. Aus diesem Grund sind die Mehrheitsverhältnisse auf einer Hauptversammlung ein wichtiger Faktor für die Unternehmenspolitik.
Die Dividende wird üblicherweise in einer festen Summe pro Aktie angegeben. Beispielsweise könnte ein Unternehmen beschließen, 3 Euro je Aktie auszuschütten.
Insgesamt zahlten die deutschen DAX-Unternehmen im Jahr 2023 Dividenden in Höhe von über 50 Milliarden Euro. Auch für das Jahr 2024 ist bei vielen Unternehmen trotz mancher Marktschwierigkeiten mit einigermaßen stabilen Dividendenzahlungen zu rechnen.
Nach der Zustimmung der Aktionäre wird ein Stichtag festgelegt, der sogenannte Ex-Dividendentag. Aktionäre, die die Aktie bis zu diesem Datum im Depot halten, sind dividendenberechtigt.
Die Auszahlung erfolgt kurze Zeit später direkt auf das Verrechnungskonto des Aktionärs, bei deutschen Aktienunternehmen oft innerhalb weniger Tage (üblich sind drei Tage).
Häufigkeit und Höhe der Ausschüttung
Während in Deutschland meist eine jährliche Dividende gezahlt wird, ist in den USA, Großbritannien und Japan eine vierteljährliche Ausschüttung üblich. Diese Regelmäßigkeit erhöht die Planungssicherheit für Investoren.
Die Höhe der Dividende wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Der Wichtigste ist der erzielte Gewinn des Unternehmens. Ein stabiles oder steigendes Ergebnis ermöglicht es, Dividenden langfristig konstant zu halten oder sogar zu erhöhen.
Allerdings spielen auch strategische Überlegungen eine Rolle.
Konzerne aus Wachstumsbranchen, wie Technologie oder Biotechnologie, reinvestieren oft einen größeren Teil der Gewinne, um weiteres Wachstum zu finanzieren.
Dividenden sind hier häufig niedriger oder nicht vorhanden.
Dagegen schütten etablierte Konzerne aus reifen Industrien, wie Versorger oder Konsumgüterhersteller, einen höheren Anteil ihrer Gewinne aus.
Aus dem Verhältnis von Gesamtgewinn und der Höhe der Dividende ergibt sich die Ausschüttungsquote. Diese Kennzahl zeigt an, welcher Anteil des Gewinns als Dividende ausgezahlt wird.
Eine moderate Ausschüttungsquote deutet auf finanzielle Stabilität hin und signalisiert, dass genügend Mittel vorhanden sind, um sich gegen wirtschaftliche Schwankungen abzusichern. Eine zu hohe Ausschüttungsquote kann hingegen ein Zeichen für ein erhöhtes Risiko sein.
Dividendenzahlungen sind somit nicht nur Ausdruck der finanziellen Stärke eines Unternehmens, sondern auch ein Spiegel seiner strategischen Prioritäten.
Sie bieten Einblicke in die nachhaltige Profitabilität und das Selbstverständnis eines Unternehmens.
Welche Vorteile bieten Dividendenaktien?
Aktien mit einer hohen Dividende bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie besonders für langfristig orientierte Investoren interessant machen.
Regelmäßige Erträge, Wachstumsteilhabe und Stabilität
Sie kombinieren regelmäßige Erträge mit der Möglichkeit, am Wachstum des Unternehmens teilzuhaben. Darüber hinaus bieten sie Stabilität in turbulenten Marktphasen.
Ein wesentlicher Vorteil von Dividendenaktien liegt in der regelmäßigen Ausschüttung von Dividenden. Diese stellen eine planbare Einkommensquelle dar, die unabhängig von der Kursentwicklung der Aktien ausgezahlt wird.
Besonders in Niedrigzinsphasen, in denen klassische Anlageformen wie Sparbücher oder Anleihen kaum Renditen bieten, gewinnen diese regelmäßigen Zahlungen an Attraktivität.
Für Investoren, die auf ein passives Einkommen angewiesen sind – etwa Rentner –, sind Aktien mit hoher Dividende daher eine sinnvolle Ergänzung. Denn selbst bei Kursschwankungen der Aktie bleiben Dividenden eine planbare Einkommensquelle.
Ein weiterer Vorteil ist die potenzielle Kursstabilität. Aktienunternehmen, die über Jahre hinweg stabile oder steigende Dividenden zahlen, verfügen oft über robuste Geschäftsmodelle und einen stabilen Cashflow.
An der Börse gelten solche Aktien als defensive Werte, die auch in volatilen Marktphasen stabil bleiben. Sie sind weniger anfällig für kurzfristige Marktschwankungen, was dividendenstarke Aktien auch für risikoaversere Anleger attraktiv macht.
Inflationsschutz
Zusätzlich bieten Dividenden einen gewissen Schutz gegen Inflation.
Während die Kaufkraft von festverzinslichen Anlagen durch steigende Preise sinkt, können Dividenden regelmäßig erhöht werden. Insbesondere Dividendenaristokraten sind hierfür bekannt.
Auch und gerade angesichts einer gewissen Instabilität der momentanen Märkte kann die Dividenden über das Jahr 2024 hinaus eine wichtige Rolle spielen, um inflationsbedingte Kaufkraftverluste auszugleichen. Diese jährlichen Erhöhungen helfen, den Realwert der Erträge zu sichern.
Langfristig betrachtet tragen Dividenden maßgeblich zur Gesamtrendite eines Portfolios bei.
Historische Daten zeigen, dass Dividendenzahlungen – und deren Reinvestition – einen erheblichen Teil der Rendite von Aktieninvestments ausmachen.
Anleger, die Dividenden reinvestieren, profitieren trotz der Abgeltungsteuer vom Zinseszinseffekt, da sie mit der Zeit immer mehr Aktienanteile erwerben können, die wiederum zusätzliche Dividenden generieren.
Psychologische Stabilität mit Dividendenaktien
Ein oft übersehener Aspekt ist die psychologische Stabilität, die Dividenden bieten können.
Auch in Phasen, in denen die Aktienkurse unter Druck stehen, vermitteln regelmäßige Ausschüttungen ein Gefühl der Sicherheit.
Sie zeigen, dass das Unternehmen weiterhin profitabel ist und den Anlegern einen Teil seiner Erträge zukommen lässt.
Flexibilität
Darüber hinaus bieten dividendenstarke Aktien dem Investor Flexibilität.
Während wachstumsorientierte Aktienunternehmen Gewinne in Zukunftsprojekte investieren, schütten dividendenstarke Konzerne diese an ihre Aktionäre aus, was den Anlegern die Möglichkeit gibt, selbst zu entscheiden, wie sie das Geld verwenden oder reinvestieren möchten.
Aktien mit hoher Dividende eignen sich insbesondere für Investoren, die Stabilität und planbare Erträge suchen.
Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Diversifikation eines Portfolios und tragen langfristig zur Erreichung finanzieller Ziele bei.
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Welche Risiken sind mit Dividendenaktien verbunden?
Dividendenstarke Aktien gelten oft als stabil und verlässlich.
Dennoch bergen sie Risiken, die bei der Anlageentscheidung sorgfältig abgewogen werden müssen. Diese Risiken resultieren sowohl aus externen Markteinflüssen als auch aus unternehmensspezifischen Faktoren, die die Fähigkeit eines Unternehmens zur Auszahlung von Dividenden beeinträchtigen können.
Dividendenkürzungen und -aussetzungen
Ein zentrales Risiko ist die Möglichkeit von Dividendenkürzungen oder -aussetzungen.
Auch DAX-Konzerne können in Krisenzeiten gezwungen sein, ihre Dividenden zu kürzen, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.
Unternehmen, die plötzlich mit sinkenden Gewinnen oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind, reduzieren häufig die Dividenden, um Kapital zu halten.
Ein plötzlicher Gewinneinbruch könnte dazu führen, dass ein Aktienunternehmen seine Dividende z.B. von 5 Euro auf 2 Euro kürzt – in absoluten Zahlen scheint die Kürzung erträglich, sie bedeutet aber eine Verminderung um 60 %!
Dies kann besonders bei Aktien mit zuvor hoher Dividendenrendite zu erheblichen Enttäuschungen führen, da solche Renditen oft bereits im Aktienkurs eingepreist sind.
Ein prominentes Beispiel hierfür sind Versorgungsunternehmen aus der Energiebranche, die in Krisenzeiten ihre Ausschüttungen drastisch reduzieren mussten.
Problem Konzentration
Ein weiteres Risiko ergibt sich aus der oft höheren Konzentration auf bestimmte Branchen.
Dividendenstarke Konzerne sind häufig in Sektoren wie Versorger, Telekommunikation oder Finanzdienstleistungen angesiedelt.
Diese Branchen können von spezifischen wirtschaftlichen oder regulatorischen Entwicklungen stark beeinflusst werden, was sich negativ auf die Unternehmensgewinne und damit auf die Dividenden auswirken kann.
Ein mangelndes Maß an Diversifikation erhöht somit das Risiko des Portfolios.
Kursverlustgefahren bei Dividendenaktien
Zusätzlich können Aktien mit hoher Dividende während marktweiter Abschwünge ihre defensive Charakteristik verlieren.
Obwohl sie in stabilen Marktphasen oft weniger volatil sind, sind auch sie nicht vor erheblichen Kursverlusten gefeit.
Insbesondere wenn die erwartete Dividendenrendite nicht mehr attraktiv erscheint, können Investoren solche Aktien zugunsten anderer Anlageklassen abstoßen, was eine Abwärtsspirale im Aktienkurs auslösen kann.
Herausforderung Steuer
Auch steuerliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle.
In Deutschland unterliegen Dividenden der Abgeltungsteuer. Zudem müssen ausländische Dividenden, wenn kein Doppelbesteuerungsabkommen mit dem entsprechenden Land vorliegt, häufig doppelt besteuert werden – sowohl im Heimatland des Unternehmens als auch im Wohnsitzland des Anlegers.
Diese steuerlichen Belastungen können die Nettorendite erheblich schmälern und sollten in die Renditeberechnung einbezogen werden.
Stellenwert der Ausschüttungsquote
Schließlich darf die Bedeutung der Ausschüttungsquote nicht unterschätzt werden.
Eine extrem hohe Ausschüttungsquote, bei der nahezu der gesamte Gewinn eines Unternehmens als Dividende ausgezahlt wird, signalisiert potenzielle Risiken.
Der Konzern könnte Schwierigkeiten haben, ausreichende Rücklagen für Investitionen oder Krisenzeiten zu bilden. Hier gilt es, die langfristige Nachhaltigkeit der Dividendenpolitik zu hinterfragen.
Dividendenstarke Aktien sind daher keine risikofreie Anlageform.
Eine gründliche Analyse der Finanzkennzahlen, eine breite Diversifikation und ein Verständnis der Marktdynamik an der Börse sind essenziell, um die Vorteile dieser Anlageklasse erfolgreich zu nutzen.
Wie wählt man geeignete Dividendenaktien aus?
Die Auswahl geeigneter Aktien mit hoher Dividende erfordert eine fundierte Analyse mehrerer Kriterien.
Nicht jede Aktie mit einer hohen Dividendenrendite ist automatisch eine gute Wahl. Stattdessen müssen Stabilität, Nachhaltigkeit und das langfristige Potenzial der Aktie bzw. Dividende im Mittelpunkt stehen.
Auswahlkriterien: Rendite, Stabilität, Nachhaltigkeit und langfristiges Potenzial
Ein zentraler Aspekt bei der Auswahl ist die Dividendenrendite, die das Verhältnis zwischen der jährlichen Dividende und dem aktuellen Aktienkurs ausdrückt.
Eine hohe Dividendenrendite mag auf den ersten Blick attraktiv wirken, jedoch kann sie auch auf mögliche Probleme hinweisen, etwa wenn der Kurs stark gefallen ist.
Um Fehlentscheidungen zu vermeiden, sollte die Dividendenrendite immer in Kombination mit weiteren Kennzahlen betrachtet werden.
Ein weiterer wichtiger Indikator ist die Ausschüttungsquote, die den Anteil des Gewinns zeigt, der als Dividende ausgezahlt wird.
Eine gesunde Ausschüttungsquote liegt meist zwischen 30 % und 60 %. Aktienunternehmen mit einer moderaten Quote verfügen über genügend Spielraum, um Rücklagen zu bilden und in Wachstum zu investieren.
Eine sehr hohe Ausschüttungsquote – etwa über 80 % – könnte auf eine potenziell instabile Dividendenpolitik hinweisen, da es wenig finanziellen Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben gibt.
Auch die Dividendenhistorie ist ein entscheidendes Kriterium.
Aktienunternehmen, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg kontinuierlich Dividenden gezahlt und idealerweise gesteigert haben, gelten als besonders verlässlich.
In den USA wird dieser Aspekt durch die Kategorie der „Dividendenaristokraten“ hervorgehoben, doch auch in Europa gibt es zahlreiche Unternehmen mit einer ähnlichen Historie.
Die finanzielle Stabilität des Unternehmens spielt eine ebenso zentrale Rolle.
Hierbei sind Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote zu berücksichtigen.
Konzerne mit starken Bilanzen und einer soliden Marktstellung haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, ihre Dividendenpolitik langfristig fortzusetzen.
Die Bedeutung der Branche
Neben den reinen Zahlen ist auch die Branche entscheidend.
Dividendenstarke Aktien finden sich häufig in stabilen Sektoren wie Versorger, Konsumgüter und Gesundheitswesen.
Diese Branchen sind weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen und bieten daher eine größere Sicherheit für regelmäßige Ausschüttungen. Wachstumssektoren wie Technologie oder Biotechnologie zahlen hingegen oft geringe oder gar keine Dividenden, da sie ihre Gewinne lieber reinvestieren.
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist die geografische Diversifikation.
Unternehmen aus verschiedenen Ländern bieten den Vorteil, Währungsrisiken auszugleichen und von unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu profitieren.
Dabei sollte jedoch auf steuerliche Aspekte geachtet werden, da ausländische Dividenden häufig einer Quellensteuer unterliegen, die nur teilweise anrechenbar ist.
Hilfreiche Tools und Plattformen zur Auswahlbestimmung
Für die Auswahl geeigneter Aktien kann die Nutzung spezieller Tools oder Plattformen hilfreich sein.
Dividendenkalender oder Aktienfinder bieten umfassende Analysen zu Renditen, Ausschüttungsquoten und weiteren Kennzahlen.
Ebenso können Dividenden-ETFs eine Alternative darstellen, um eine breite Streuung der Aktien mit weniger Aufwand zu erreichen.
Die Auswahl einer Dividendenaktie ist letztlich eine Frage der Balance. Zu beachten sind sowohl die Stabilität der Dividende als auch das Potenzial des Unternehmens, langfristig Wachstum zu generieren.
Eine durchdachte Diversifikation nach Branchen, Regionen und Kennzahlen minimiert die Risiken und maximiert die Chancen auf nachhaltige Erträge.
Kriterium | Bedeutung | Empfohlene Werte/Besonderheiten |
---|---|---|
Dividendenrendite | Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs; misst die unmittelbare Rendite der Aktie. | Attraktiv: 3-6 %, Vorsicht bei extrem hohen Werten (>8 %), da sie oft ein Zeichen für Kursrückgänge sein können. |
Ausschüttungsquote | Anteil des Gewinns, der als Dividende ausgezahlt wird; Indikator für Nachhaltigkeit der Dividendenpolitik. | Optimal: 30-60 %, hohe Quoten (>80 %) können riskant sein. |
Dividendenhistorie | Langjährige Kontinuität der Dividendenzahlungen und -steigerungen; zeigt die Verlässlichkeit des Unternehmens. | Mindestens 5-10 Jahre stabiler oder steigender Dividendenzahlungen; Dividendenaristokraten haben >25 Jahre. |
Finanzielle Stabilität | Kennzahlen wie KGV, Verschuldungsgrad und Eigenkapitalquote; bewertet die Fähigkeit, Dividenden langfristig zu zahlen. | Solides KGV: 10-20, niedriger Verschuldungsgrad (<50 %), starke Eigenkapitalquote (>30 %) |
Branche und Markt | Branchenabhängigkeit und geografische Diversifikation; Einfluss auf die Stabilität der Dividende. | Stabile Branchen: Versorger, Konsumgüter, Gesundheitswesen; Diversifikation in Europa, USA und Schwellenländern. |
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Exkurs: Dividenden-ETFs – Eine Alternative zu Einzelaktien
Dividenden-ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine attraktive Option für Anleger, die in dividendenstarke Aktientitel investieren möchten, ohne sich auf die Analyse und Auswahl eines Aktien-Index oder einzelner Aktien konzentrieren zu müssen.
Diese Fonds bilden Indizes ab, die speziell auf dividendenstarke Konzerne ausgerichtet sind, und bieten somit eine einfache Möglichkeit, ein breit gestreutes Depot zu erstellen.
Vorteil Diversifikation
Ein entscheidender Vorteil von Dividenden-ETFs ist die Diversifikation: Statt in wenige Einzelaktien zu investieren, erhalten Anleger Zugang zu einer Vielzahl von Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Regionen.
Dadurch wird das Risiko einzelner Kursverluste minimiert.
Besonders beliebt sind Indexfonds, die auf einen etablierten Index wie dem MSCI World High Dividend Yield oder dem STOXX Global Select Dividend 100 abzielen.
Jeder Index verfolgt dabei eigene Kriterien, um Unternehmen mit stabilen und attraktiven Dividendenzahlungen auszuwählen.
Diese Indizes umfassen Börsenunternehmen, die nicht nur hohe Dividendenrenditen, sondern auch eine stabile Ausschüttungspolitik aufweisen.
Pluspunkt Kosteneffizienz
Ein weiterer Pluspunkt sind die geringeren Kosten im Vergleich zur direkten Anlage in Einzelaktien oder zu aktiv gemanagten Dividendenfonds.
Indexfonds haben in der Regel eine niedrigere Gesamtkostenquote (TER), was die Nettorendite für Anleger erhöht. Zudem entfällt der Aufwand für die individuelle Analyse und Verwaltung von Aktienpositionen.
Dennoch gibt es auch bei Dividenden-ETFs Herausforderungen.
Mögliche Steuerliche Nachteile
Die regelmäßige Ausschüttung kann steuerliche Nachteile mit sich bringen, insbesondere wenn die Dividenden aus ausländischen Quellen stammen.
Außerdem fehlt bei passiven Indexfonds die Möglichkeit, gezielt auf einzelne Werte oder Branchen zu setzen, die besonders aussichtsreich erscheinen.
Dividenden-ETFs eignen sich daher besonders für Anleger, die Wert auf eine breite Streuung der Aktien und eine einfache Verwaltung legen.
Sie sind eine gute Ergänzung zu klassischen Dividendenstrategien und ermöglichen es, mit minimalem Aufwand an den Vorteilen dividendenstarker Börsenunternehmen teilzuhaben.
In einer Welt, in der sowohl Stabilität als auch Flexibilität gefragt sind, haben Dividenden-ETFs ihren festen Platz in modernen Portfolios.
Beispiele für Dividendenaktien
Dividendenaktien finden sich in vielen Ländern und Branchen, sie zeichnen sich durch eine Kombination aus stabilen Erträgen und solider Unternehmensführung aus.
Einige besonders interessante Beispiele verdeutlichen die Vielfalt dieser Anlageklasse.
Allianz SE
Ein prominentes Beispiel aus Deutschland ist Allianz SE, eines der weltweit führenden Versicherungsunternehmen.
Unter den DAX-Titeln zählen die Allianz und die Münchener Rück zu den besten Dividendenzahlern, da sie stabile Ausschüttungen und eine hohe Rendite bieten.
Die Allianz hat eine starke Dividendenhistorie und bietet regelmäßig eine attraktive Rendite.
Mit einer Dividende von mehr als 10 Euro pro Aktie gehört die Allianz zu den stärksten Dividendenzahlern im DAX.
Die stabile Geschäftsgrundlage im Versicherungs- und Vermögensverwaltungsgeschäft sorgt für kontinuierliche Einnahmen, was die Grundlage für verlässliche Ausschüttungen bildet.
Münchener Rück
Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft (kurz Münchener Rück) ist ein weiteres deutsches Schwergewicht im Bereich Dividende. Seit 2009 tritt es als Munich Re auf.
Als einer der größten Rückversicherer weltweit verfügt Munich Re über eine starke Marktposition und ein diversifiziertes Geschäftsmodell, das die Basis für jährliche Dividendenerhöhungen bildet.
Diese Eigenschaften machen die Aktie zu einer beliebten Wahl für Dividendenanleger.
Interessant an den beiden genannten Beispielen aus der Versicherungsbranche ist, dass beide jährlich mit unvorhergesehenen und nicht planbaren Schadensfällen und damit hohen Zahlungsabgängen zu kämpfen haben.
Dennoch schütten sie regelmäßig und stabil aus.
Zum einen spiegelt das eine gute Rücklagenpolitik wider, zum anderen signalisieren sie damit den Eigentümern Stabilität und Kontinuität, um den Aktienkurs ebenfalls stabil zu halten.
Procter & Gamble (P&G)
Auf internationaler Ebene sticht Procter & Gamble (P&G) hervor. Das US-amerikanische Konsumgüterunternehmen ist bekannt für seine stabile Dividendenhistorie, die über 65 Jahre hinweg kontinuierlich gestiegen ist.
P&G profitiert von seinem breiten Markenportfolio, zu dem Produkte wie Pampers, Gillette und Ariel gehören. Diese starke Marktstellung sorgt für stabile Cashflows und kontinuierliche Ausschüttungen.
Johnson & Johnson
Johnson & Johnson ist ein weiteres Beispiel für eine Dividendenaristokratie. Der Konzern aus dem Gesundheitssektor hat nicht nur eine außergewöhnlich lange Dividendenhistorie, sondern ist auch in einer Branche tätig, die als konjunkturunabhängig gilt.
Die Kombination aus Pharmazeutika, Medizintechnik und Konsumgütern bietet eine breite Basis für langfristig zuverlässige Erträge.
TotalEnergies
Ein interessantes Beispiel aus der Energiebranche ist TotalEnergies, ein französisches Versorgungsunternehmen, das nicht nur auf fossile Energien, sondern zunehmend auch auf erneuerbare Energien setzt.
Die Dividendenrendite von TotalEnergies liegt voraussichtlich auch im Jahr 2024 über dem Branchendurchschnitt und unterstreicht die Attraktivität für Dividendenanleger.
Diese Beispiele zeigen, dass es keine „One-Size-Fits-All“-Strategie gibt. Unterschiedliche Branchen und Regionen bieten Anlegern zahlreiche Möglichkeiten, stabile Dividenden mit Wachstumspotenzial zu kombinieren.
Der Vergleich und die Auswahl der Aktien sollten dabei stets auf Basis fundierter Analysen und individueller Präferenzen erfolgen, um die besten Möglichkeiten bei Diversifikation und Rendite zu identifizieren.
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Dividendenaktien – Zusammenfassung und Ausblick
Dividendenaktien verbinden kontinuierliche Erträge mit der Beteiligung am langfristigen Unternehmenserfolg.
Sie haben sich über Jahrzehnte hinweg als verlässlicher Baustein für eine ausgewogene Anlagestrategie etabliert und bieten Stabilität in einem Marktumfeld, das zunehmend von Unsicherheiten geprägt ist.
Ihr besonderer Wert liegt in der Regelmäßigkeit der Ausschüttungen. Diese schaffen nicht nur eine planbare Einnahmequelle, sondern tragen langfristig auch erheblich zur Gesamtrendite eines Portfolios bei.
Besonders in Zeiten niedriger Zinsen haben Aktien mit einer hohen Dividende für Anleger an Bedeutung gewonnen, da sie eine Alternative zu festverzinslichen Anlagen darstellen.
Die Kombination von dividendenstarken Aktien mit anderen Anlageklassen eröffnet zusätzliche Möglichkeiten der Diversifikation.
Weil z.B. alternative Investmentfonds (AIF) in Sachwerte investieren, können sie als Ergänzung zu dividendenbasierten Strategien genutzt werden.
So lassen sich die stabilen Erträge aus Dividendenaktien mit anderen renditeorientierten oder defensiven Anlagen wie Immobilien oder Infrastrukturprojekten verbinden.
Dies verdeutlicht die Flexibilität, mit der dividendenstarke Aktien in unterschiedlichste Portfolios integriert werden können.
Dividendenaktien behalten ihre Relevanz sowohl für konservative als auch für wachstumsorientierte Ansätze.
Die besten Strategien kombinieren Aktien mit anderen stabilen und renditeorientierten Anlageklassen. Über das Jahr 2024 hinaus könnte ihre Bedeutung weiter steigen, da sie in einem Umfeld niedriger Zinsen weiterhin eine attraktive Option darstellen.
Ihre Stärke liegt in der Verbindung von Stabilität und langfristigem Potenzial, ohne dabei auf kurzfristige Spekulation angewiesen zu sein.
Sie sind damit ein zeitloses Element in der Finanzwelt, das auch in einem sich wandelnden Marktumfeld seine Bedeutung nicht verliert.
Inhalt:
Guter Rat ist teuer? Bei uns nicht!

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