Vermögensverwaltung
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Was ist eine Vermögensverwaltung?
Eine Vermögensverwaltung (englisch: Asset Management; heute gelegentlich auch als Wealth Management bezeichnet) betreut das Vermögen ihrer Kunden. Sie unterscheidet sich damit von dem, was jeder Mensch mit seinem Vermögen ohnehin tut (es zu verwalten) – indem sie es nach professionellen Maßstäben tut, selbstverständlich unter Wahrung aller rechtlichen Vorgaben, nicht zuletzt auch der Bestimmungen zum Datenschutz.
Nach allgemeiner Definition trifft eine (professionelle) Vermögensverwaltung dabei im Unterschied zu einer Finanz- oder Anlageberatung eigenständige Anlage-Entscheidungen, sie kann also mit eigenem Mandat vollmächtig für ihre Kunden tätig werden. Sie ist demgemäß eine Finanzdienstleistung mit dem primären Ziel, das anvertraute Vermögen zu erhalten und/oder zu vermehren. Gelegentlich können als weitere Ziele hinzukommen, das vorhandene Vermögen überhaupt erst zu erfassen oder es möglicherweise auch nach Anlage- oder Risikoklassen zu strukturieren.
Zum Vermögen einer Person oder Institution gehören alle in Geldwert bezifferbaren Güter, die sich im Eigentum des Wirtschaftssubjektes befinden, also Bargeld, Mobilien und Immobilien, Grund und Boden, Wertpapiere, Kunstsammlungen, Schmuck, Fondsanteile, Rohstoffe, Forderungen.
Der private Anleger überträgt dem Vermögensverwalter die Aufgabe, einen Teil oder das gesamte Vermögen nach bestimmten Vorgaben in Verwaltung zu übernehmen.
Vermögensverwaltung ist kein geschützter Begriff
In Deutschland ist der Begriff der Vermögensverwaltung und des Vermögensverwalters nicht rechtlich geschützt; für „echte“ Vermögensverwaltung im Sinne des eigenen Entscheidungsspielraumes besteht allerdings die Pflicht, eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) einzuholen. Für die Ausübung des Berufes bestehen darüber hinaus keine rechtlichen Voraussetzungen und der damit verbundenen Tätigkeiten – prinzipiell kann jede rechtsfähige Person oder Institution mit der Aufgabe der Vermögensverwaltung beauftragt werden beziehungsweise diese Dienstleistung anbieten, sofern die Erlaubnis der BaFin eingeholt wurde.
Am gängigsten sind professionelle Vermögensverwaltungen als Teilbereich des Bankenwesens: Nahezu jede Bank bietet ihren wohlhabenderen Kunden auch die teil- oder vollumfängliche Betreuung ihres Vermögens an. Oft übernehmen spezialisierte Bank-Berater mit eigenen Abteilungen diese Aufgabe. Auch Versicherungen, Stiftungen, staatliche Institutionen, Pensionskassen und viele andere Institutionen mehr beschäftigen häufig eigene professionelle Vermögensverwaltungen. Man unterscheidet generell zwischen der Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden im Gegensatz zu der für private Kunden.
Die größten Vermögensverwaltungen
Die weltweit größten Vermögensverwaltungen, gemessen am verwalteten Vermögen (engl. assets under management) waren 2015 die BlackRock Group aus den USA, die Vanguard Group ebenfalls aus den USA, und schon auf Rang 5 die Allianz Gruppe aus Deutschland. Unter den ersten 20 Plätzen finden sich weitere bekannte Namen wie Goldman Sachs/USA, JP Morgan Chase/USA, die Deutsche Bank, UBS/Schweiz, oder BNP Paribas aus Frankreich. Alle Genannten verwalten jeweils mehr als 1 Billion US-Dollar an Vermögen.
Darüber hinaus gibt es unabhängige Vermögensverwalter, die meist für kleinere Unternehmen und Institutionen oder vermögende Privatpersonen ihre Dienste anbieten. Auch Family Offices stellen eine Form von Vermögensverwaltung dar, mit der Eigenheit, banken- und institutionenunabhängig nur im Dienst der beauftragenden Familie(n) zu stehen.
Wozu braucht man eine Vermögensverwaltung?
Professionelle Vermögensverwaltungen dienen vor allem der Entlastung des Kunden: Die Verwaltung größerer Vermögen kostet Zeit und erfordert Expertise; beides hat nicht jede Privatperson oder Institution in unbegrenztem oder tiefergehendem Maße. Ein professioneller Vermögensverwalter kennt die rechtlichen Rahmenbedingungen, steuerlichen Regelungen und Möglichkeiten, er beobachtet verschiedene Märkte und informiert sich eingehend über Entwicklungen, Risiken, Zusammenhänge und Produkte – und das Vollzeit.
Mit einem eigenen Vermögensverwalter bietet sich dem privaten Anleger darüber hinaus die Möglichkeit, ganz nach den eigenen Vorstellungen ein Portfolio zusammenzustellen – anders als bei vielen Finanzprodukten wie Fonds, in denen bereits ein bestimmtes Portfolio etwa an Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen zusammengestellt ist. Eine bankenunabhängige Vermögensverwaltung vermeidet eventuelle Interessenkonflikte, da Banken oft eigene Finanzprodukte anbieten, die möglicherweise nicht in Gänze den Vorstellungen des privaten Kunden entsprechen.
Qualitätsstandards bei den Verwaltern
Bei institutionellen Vermögensverwaltern ist es Standard, dass sie sich mit angeeigneten Kenntnissen für diese Aufgabe qualifizieren; aber auch die unabhängigen Vermögensverwalter Deutschlands sind in einem Verband organisiert, um Qualitätsstandards zu erarbeiten und zu überprüfen. Viele dieser unabhängigen Vermögensverwalter bringen ein Studium der Wirtschaftswissenschaften (Volkswirtschaft und/oder Betriebswirtschaft) mit, oftmals auch Berufserfahrungen aus der Tätigkeit in Banken oder anderen vermögensverwaltenden Institutionen.
Vermögenshöhe ist ein Maßstab
Professionelle Vermögensverwaltungen sind in aller Regel erst ab einem gewissen Vermögensstand sinnvoll, der für Privatpersonen ungefähr im sechsstelligen Bereich liegt – derartige Tätigkeiten werden ja nicht kostenlos ausgeübt, sondern dem Kunden in Rechnung gestellt.
Indem sie als juristische Personen auftreten, bieten sich ihnen auf dem Finanzmarkt andere Möglichkeiten als Privatleuten; überdies eröffnen sich so verschiedene Szenarien der Steuerersparnis (siehe dazu ausführlicher unten den eigenen Punkt „Rechtsformen und steuerliche Vorteile…“), die vor allem für Vielverdiener interessant sein können.
Was kostet eine Vermögensverwaltung?
Ein Vermögensverwalter kostet natürlich auch Geld, ist aber im Idealfall jeden einzelnen Euro wert. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie eine professionelle Vermögensverwaltung bezahlt werden kann: entweder nach Zeitaufwand (also z.B. mit festem Gehalt oder auch einem Stundensatz in Euro), oder nach Ertrag bzw. Umsatz, also erfolgsorientiert.
Berechnung nach Zeitaufwand, Umsatz oder Ertrag
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile: Bei einem festen Gehalt/Stundensatz steht die Vermögensverwaltung nicht unter dem Druck, viel Umsatz bzw. hohe Gewinne erzielen zu müssen; damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass in zu riskante Geschäfte investiert wird. Gleichzeitig sinkt aber die Motivation, gute Renditen zu erzielen.
Bei der Umsatz- oder/und Ertragsbeteiligung kehren sich die genannten Vor- und Nachteile um: Die Motivation steigt, auf gute Renditen zu investieren, und mit ihr die Gefahr, riskante Geschäfte einzugehen. Bei einer reinen Umsatzbeteiligung kann es dazu kommen, dass um des Umsatzes willen einfach Nullsummengeschäfte abgeschlossen werden.
Oft findet man in der Praxis daher eine Kombination aus beidem, also einen gewissen Sockelbetrag als festes Gehalt, und darüber hinaus eine Erfolgsbeteiligung.
Welches Vergütungsmodell mit welchen genauen Entgeltregelungen für die Vermögensverwaltung zugrunde gelegt wird, hängt nicht unwesentlich davon ab, welche Ziele der Auftraggeber mit der Vermögensverwaltung verbindet. Je höhere Renditen das Vermögen abwerfen soll, desto mehr müssen riskantere Vermögensanlagen in den Blick genommen werden – und desto mehr wird man wohl die Vermögensverwaltung erfolgsabhängig vergüten müssen.
1-2% des verwalteten Kapitals für die Vermögensverwaltung
Generell wird man davon ausgehen können, dass für eine professionelle Vermögensverwaltung etwa 1-2% des verwalteten Kapitalwertes als Kosten zu veranschlagen sind. Darin enthalten sind dann alle Positionen wie die Personalkosten, der Zeitaufwand, die eingebrachte Expertise,…
Von diesen Kosten zu unterscheiden sind die Kosten für die Finanzprodukte, in die investiert wird, also etwa die Kosten für ein Bankdepot oder die Ausgabe-Aufschläge bei Fondsanteilen. Angedachte Provisionen für den Vermittler werden in der Regel bei Vermögensverwaltungen zurückerstattet oder nicht erhoben.
Nimmt man alle Kostenfaktoren für eine Vermögensverwaltung zusammen, spricht man von der Gesamtkostenquote (englisch: total expense ratio, TER), die für die Vermögensverwaltung anfällt.
Bewegt sie sich im genannten Bereich von bis zu 2% des verwalteten Geldwertes, sollte man sich nicht so sehr über die reinen Kosten ärgern, die dann gerne „versteckte Kosten“ genannt werden, stattdessen sollte man sich besser über die eingebrachte Expertise und den erbrachten Zeitaufwand freuen, den man sich selber erspart hat, um sein Geld zu mehren.
Hier finden Sie die aktuelle Investmentauswahl
Welches Tätigkeitsfeld decken Vermögensverwalter ab?
Nach allgemeiner Definition trifft eine (professionelle) Vermögensverwaltung im Unterschied zu einer Finanz- oder Anlageberatung eigenständige Anlage-Entscheidungen; sie kann also mit eigenem Mandat vollmächtig für ihre Kunden, mit denen sie natürlich in Kontakt steht, tätig werden. Sie ist demgemäß eine Finanzdienstleistung mit dem primären Ziel, das anvertraute Vermögen zu erhalten und/oder zu vermehren.
Gelegentlich können als weitere Ziele hinzukommen, das vorhandene Vermögen überhaupt erst zu erfassen oder es möglicherweise auch nach Anlageklassen (=Assetklassen) und/oder Risikoklassen zu strukturieren.
Zu den Aufgaben, die ein Vermögensverwalter betreut, gehört es auch, den Kontakt zum Auftraggeber zu halten und diesen regelmäßig über die Entwicklung in Kenntnis zu setzen (engl.: reporting), bei wesentlichen Veränderungen auch unverzüglich („Verlustschwellenreporting“).
Inhalt:
Assetklassen in der Vermögensverwaltung
Die wichtigsten Assetklassen in der Arbeit von Vermögensverwaltern sind:
- Liquidität: Geldanlagen in Tages- und Festgeld; Euro- und andere Geldbestände auf Girokonten; Anlagen in Geldmarktfonds. Das damit verbundene Risiko ist in aller Regel minimal, die Verfügbarkeit des Geldes sehr kurzfristig. Die Volatilität (kurzfristige Schwankungsbreite) der Anlage ist gering, allerdings in Niedrigzinsphasen auch die Rendite.
- Anleihen und Renten: festverzinsliche Wertpapiere, mit denen sich Unternehmen und Staaten Fremdkapital besorgen. Es bestehen feste Laufzeiten, dennoch ist das investierte Kapital meist mit gewissen Abschlägen auch kurzfristig verfügbar. Auch bei dieser Assetklasse besteht eher geringes Ausfallrisiko, die Volatilität ist mäßig, ebenso die Rendite in Niedrigzinsphasen.
- Aktien und Unternehmensbeteiligungen: verbriefte Eigentumsanteile an Unternehmen – der Aktionär wird zum Miteigentümer eines Unternehmens. Die Kapitalbindung bei Aktien kann sehr kurzfristiger Natur sein, die Volatilität ist je nach Marktsegment mitunter hoch; ebenso können die Renditen enorm schwanken.
Unternehmensbeteiligungen in Form von Private Equity haben den gleichen Effekt, streuen aber oft das Risiko durch breitere Investitionsgrundlage bei gleichzeitig höherer Rendite; die PE-Unternehmensbeteiligungen werden nicht börslich gehandelt, sondern meist in Form von Fonds für Investoren zugänglich gemacht, mit längerfristiger Kapitalbindung. - Immobilien: Unterschieden werden kann zwischen privaten und öffentlichen Immobilien, Geschäfts-, Einzelhandels-, Büroimmobilien; Hotels, Sozialeinrichtungen, Kindergärten, Kliniken; Industriefertigungsanlagen. Ein in Deutschland sehr weit verbreitete Vermögensanlage ist das Eigenheim, genauso wie (Privat-)Wohnungen.
Geldanlagen in Immobilien(fonds) sind ihrer Natur nach langfristig, die in der Vergangenheit erzielten Renditen können sich im Vergleich zu anderen Assetklassen durchaus sehen lassen. - Edelmetalle und Rohstoffe: Gold, Silber, Diamanten; Öl, Kohle, Holz, Kaffee; Bodenschätze.
Edelmetalle werden oft als inflationssichere und langfristige Geldanlagen verwendet, während Rohstoffe und Bodenschätze sehr unterschiedlich sind in Volatilität, Kapitalbindungszeiträumen und Renditeerwartungen – es ist ein Marktsegment für Spezialisten. - Sammlerstücke wie Oldtimer, Kunstwerke, Spirituosen, Briefmarken, Münzen, Uhren und Schmuck.
Es versteht sich von selbst, dass es um einen Liebhaberbereich geht, bei dem die zu erwartende Rendite, Wertschwankungen, Anlagezeiträume und dergleichen eine untergeordnete Rolle spielen. Dennoch ist es ein nicht zu vernachlässigender Bereich der Sachwertinvestitionen, der auch immer wieder, etwa mit erzielten Preise bei Auktionen, von sich reden macht. - Mobile und immobile Infrastruktur wie Straßen- oder Schienennetz, Schienenfahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe,…
Es handelt sich um einen Spezialbereich von Sachwertanlagen, deren Anteile sehr häufig in sogenannten Alternativen Investmentfonds gehandelt werden. Solche AIF sind seit 2013 in klaren rechtlichen Vorgaben gefasst und stellen damit eine interessante Alternative zu klassischen Investmentfonds in Aktien dar. Die längerfristige Kapitalbindung korreliert mit guten Renditeerwartungen bei insgesamt überschaubaren Risiken, die allerdings je nach zugrundeliegenden Sachwerten sehr unterschiedlich zu bewerten sind. - Grund und Boden: Grundstücke, Wald, Forst, Agrarland.
Eine Assetklasse mit längerfristigem Anlagehorizont bei sehr unterschiedlichen Risikoeinschätzungen und Renditeerwartungen.
Die verschiedenen Risikotypen
Die Vermögensverwaltung versucht, je nach den Vorgaben des Auftraggebers, aus den verschiedenen Assetklassen ein Portfolio von Geldanlagen zusammenzustellen, das eine Mischung des Risikos und der Renditeerwartungen bietet (Diversifikation).
KLASSE 1 – KONSERVATIV:
Keine Risikobereitschaft (Für unternehmerische Beteiligungen ungeeignet!) Ich bin / wir sind am Erhalt unseres Kapitals interessiert. Der Substanzerhalt und die Sicherheit der Anlage bei sofortiger Verfügbarkeit haben absolute Priorität.
KLASSE 2 – RISIKOSCHEU:
Nahezu keine Risikobereitschaft. Mein / unser Sicherheitsbedürfnis überwiegt meinen / unseren Liquiditätsbedarf und meine / unsere Renditeerwartung deutlich. Meine / unsere Risikobereitschaft in Kapitalanlagedingen ist sehr begrenzt. (Für unternehmerische Beteiligungen ungeeignet!)
KLASSE 3 – DEFENSIV:
Kaum Risikobereitschaft (Für unternehmerische Beteiligungen ungeeignet!)
Der Substanzerhaltung steht für mich / für uns klar im Vordergrund. Gleichzeitig setze ich / setzen wir auf eine gleichmäßige Wertentwicklung und regelmäßige Erträge. Mir / uns ist bewusst, dass diesen Ertragserwartungen auch Risiken gegenüberstehen.
KLASSE 4 – AUSGEWOGEN:
Risikobereitschaft und Sicherheit gleichwertig (Für unternehmerische Beteiligungen ungeeignet!) Ich bin / wir sind langfristig renditeorientiert. Meine / unsere Ertragserwartungen sind über Kapitalmarktniveau. Mir/uns ist bewusst, dass dieses Ziel ohne Risiken nicht erreicht werden kann. Ich bin / wir sind allerdings nicht bereit, zur Erreichung dieses Ziels Kapitalverluste in Kauf zu nehmen.
KLASSE 5 – RISIKOBEREIT:
Mittlere Risikobereitschaft (Für untern. Beteiligungen u.U. geeignet!)
Ich bin / wir sind langfristig renditeorientiert. Meine / unsere Ertragserwartungen sind über Kapitalmarktniveau. Mir/uns ist bewusst, dass dieses Ziel nur mit einem erhöhten Risiko erreicht werden kann. Ich bin / wir sind bereit, zur Erreichung dieses Ziels auch Kapitalverluste in Kauf zu nehmen.
KLASSE 6 – RENDITEORIENTIERT:
Hohe Risikobereitschaft (Für unternehmerische Beteiligungen geeignet!) Ich strebe / wir streben hohe Erträge deutlich über Kapitalmarktniveau an und nehmen die damit verbundenen hohen Risiken – insbesondere auch Risiken in Form von Währungs-, Wertschwankungen und Kapitalverlusten bis hin zum Totalverlustrisiko – in Kauf.
KLASSE 7 – STARK RENDITEORIENTIERT:
Sehr hohe Risikobereitschaft (Für unternehmerische Beteiligungen geeignet!) Ich verfolge / wir verfolgen spekulative Ziele mit dieser Geldanlage und nehme/n zur Erzielung einer maximalen Rendite auch die hohe Wahrscheinlichkeit von Kursschwankungen und eines Totalverlustes sowie darüber hinausgehender Risiken in Kauf.
Risikoklasse und Renditeerwartung
Wie man sehen kann, enthalten die ersten drei Kategorien zwar einiges an risikoarmen Investmentmöglichkeiten; die momentane weltwirtschaftliche Situation mit der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Zentralbanken bedingt aber, dass kaum Rendite in diesen Risikoklassen zu erwirtschaften ist.
Eine gute Vermögensverwaltung filtert aus den verbleibenden Möglichkeiten Finanzprodukte und Möglichkeiten für die Geldanlage heraus, die eine gute Renditeerwartung mit überschaubaren Risiken in Korrelation bringen. Über die Portfoliodiversifikation (eine gute Streuung über verschiedene Asset-Klassen) werden Totalverlustrisiken für den Anleger minimiert.
Manchmal ist seitens des Auftraggebers in bestimmten Bereichen der Vermögensverwaltung eine Spezialisierung gewünscht, wenn beispielsweise eine Unternehmerfamilie im gleichen Marktsegment wie das eigene Familienunternehmen bei Konkurrenten Beteiligungen kaufen will, oder ein Sammler sich nur für ganz bestimmte Objekte interessiert. Das dadurch entstehende sogenannte Klumpenrisiko (=das mit einem bestimmten Investment verbundene Risiko wird durch weitere Investments in gleiche/ähnliche Objekte zu einem großen Klumpen gleicher Risiken) sollte dann durch Investitionen in anderen Asset-Klassen aufgefangen werden.
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Welche Strategien nutzen Vermögensverwalter?
Prinzipiell kann man die Aufgabe einer Vermögensverwaltung in vier Bereiche einteilen, nämlich Vermögenserfassung und -Strukturierung; Vermögensaufbau; Vermögenserhalt; Vermögensausbau.
Erstgenanntes kann seiner Eigenheit nach mit den anderen kombiniert werden, die anderen Bereiche gehen fließend ineinander über.
Für den Vermögensaufbau von Grund auf wird man natürlich keine professionelle Vermögensverwaltung beauftragen, weil die finanziellen Mittel dafür noch gar nicht vorhanden sind. Ein beispielhafter Fall eines solchen Vermögensaufbaus sind die Eltern, die für ihre Kinder einen Bausparvertrag abschließen.
Vermögenserhalt und Vermögensausbau sind die Leitgedanken für eine entweder eher konservativ-passiv ausgerichtete Anlagestrategie im Gegensatz zu einer progressiv-aktiven Strategie. Wer das eigene Vermögen in seinem Umfang lediglich erhalten will, wird selten zu riskanten Anlageformen tendieren; ein Ausgleich der realen Inflation durch die erzielten Erträge genügt für den Erhalt des Vermögens und ist bei vielen Finanzprodukten mit überschaubaren Risiken leistbar.
Wer aber sein Vermögen ausbauen möchte, muss nach renditenträchtigeren Anlageformen Ausschau halten, die dann mit erheblich größeren Ausfall-Risiken für den Anleger verbunden sein können.
Hohe Renditeerwartung erfordert hohe Risikobereitschaft
Generell gilt: Wer eine hohe Rendite verspricht, wird das eingesetzte Kapital einem hohen Risiko aussetzen müssen. Professionelle Vermögensverwaltungen müssen unter anderem ihre Expertise einbringen, um die einzugehenden Risiken gut einschätzen zu können und durch Portfoliodiversifizierung Chancen und Risiken miteinander in ein gutes Verhältnis zu setzen.
Eine weitere wichtige Rolle für die verfolgte Strategie spielt die Lebensplanung des Auftraggebers: In bestimmten Abschnitten wird eine erhöhte Liquidität erfordert, etwa beim Hausbau; die Geldanlage muss also so strukturiert sein, dass Geld in dieser Phase schnell verfügbar ist, auch wenn bei kurzfristigen Anlageformen eine niedrigere Rendite zu Buche schlägt.
In anderen Lebensphasen genügen hingegen möglicherweise die Erträge aus langfristigen Kapitalanlagen, so dass große Teile des Vermögens in renditenstärkeren Investments mit langer Laufzeit gebunden sein können.
Rechtsformen und steuerliche Vorteile bei Vermögensverwaltungen
Vermögensverwaltungen begegnen oft in der Rechtsform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). In diesem Zusammenhang begegnet häufig der Begriff der Trader/Trading GmbH, der nichts anderes besagt, als dass es in dieser GmbH vorrangig um Investitionen und Handel im Bereich Geldanlage geht; sie tritt dabei als Anleger anstelle der Privatperson auf.
Privatpersonen können ihre Vermögensgegenstände auf die GmbH übertragen und erhalten dadurch steuerliche Vorteile, insbesondere bei Immobilien: Einkünfte aus der Vermietung von Immobilien unterliegen normalerweise der Einkommenssteuer nach dem persönlichen Steuersatz; bei der Übertragung auf eine GmbH wird jedoch lediglich die Körperschaftssteuer veranschlagt. Bei Vielverdienern, für die bei der Einkommenssteuer der Spitzensteuersatz von 45% gilt, kann sich eine Verringerung der Steuerlast um knapp 30% ergeben!
Auch bei Gewinnen aus Wertpapierhandel wird im Falle einer Übertragung auf eine GmbH nicht die normalerweise bei Privatpersonen veranlagte Abgeltungssteuer fällig, sondern wiederum die Körperschaftssteuer – immerhin auch noch eine Ersparnis von knapp 10%.
Darüber hinaus tritt die GmbH als juristische, nicht als natürliche Person (wie etwa der einzelne Anleger) auf. Damit verbunden sind verschiedene Möglichkeiten wie z.B. die Investition größerer Summen in Alternativen Investmentfonds, da das Kleinanlegerschutzgesetz mit seinen Einschränkungen keine Anwendung mehr findet.
Eine weitere rechtliche Organisationsform im Zusammenhang mit Vermögensverwaltung ist die Holdinggesellschaft: Ihr ausschließlicher Geschäftszweck ist der Erwerb und die Verwaltung von Unternehmensbeteiligungen, v.a. in Form von Aktien und Fonds. Oft werden sie gegründet, damit der einzelne Anleger mit seiner Geldanlage nicht als natürliche, sondern wiederum als juristische Person auf dem Markt und gegenüber dem Finanzamt auftreten kann.
Da Unternehmensbeteiligungen in aller Regel nur einen Teil des Geldanlage-Portfolios ausmachen, sind Trading GmbH und Holding GmbH einander häufig als Tochter- bzw. Dachgesellschaft zugeordnet; auch diese Konstruktionen können steuerliche Vorteile mit sich bringen.
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Risiken: Der Erwerb einer Finanzanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Rendite oder der Ertrag, desto größer das Risiko eines Verlustes. Risikofaktoren sind z.B. höhere Kosten als kalkuliert; negative Prognoseabweichungen; geringere Verkaufserlöse bzw. Einnahmen; Änderungen der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen; u. U. Fremdwährungsrisiken.
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