Nachhaltige Geldanlagen
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Nachhaltige Geldanlagen – Definition
Grundsätzlich kann man als nachhaltige Geldanlagen diejenigen Investments bezeichnen, die neben dem klassischen Anlagedreieck aus Rendite, Risiko und Liquidität auch das zusätzliche Kriterium der sogenannten Nachhaltigkeit (engl. sustainability) berücksichtigen.
Dieser einleitende Satz klingt wie eine Tautologie, und er ist es in einem gewissen Sinne auch.
Denn sofort ergeben sich daraus viele gewichtige Fragen:
- Was genau ist mit Nachhaltigkeit gemeint?
- Wer definiert das?
- Wer kontrolliert das?
- Wie stark wird der jeweilige „Nachhaltigkeitsaspekt“ für die Anlageklassifizierung und -entscheidung gewichtet?
Nachhaltigkeit als Modebegriff?
Sieht man sich die Flut und Fülle der Begriffsverwendung an, handelt es sich dabei offenbar um eine Art Modebegriff.
Der ist griffig, da er für ein sehr weites Spektrum an Zielen, Vorgehensweisen, Ausschlusskriterien und nicht selten einfach wegen seiner werbetechnischen Wirkung herhalten kann oder muss.
Eine global einheitliche, allgemeinverbindliche Definition für „Nachhaltigkeit“ und damit in der Folge auch für „nachhaltige Geldanlagen“ liegt bisher nicht vor.
Stattdessen gibt es allerdings eine zunehmende Anzahl an Festlegungen auf bestimmte Kriterien und Standards, um eine Vergleichbarkeit verschiedener Anlageformen zu gewährleisten.
Besonders signifikante Beispiele für den oft sehr unterschiedlichen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit bieten die Themen „Atomkraft“ und „Waffen“.
Je nach Blickwinkel werden beide als besonders nachhaltig oder eben als überhaupt nicht nachhaltig angesehen.
Atomkraftwerke gelten für die einen als nachhaltig, weil sie sehr lange sehr viel Energie erzeugen können und wenig Müll dabei produzieren.
Das zumindest solange, als man von den verbrauchten Brennstäben absieht, für die noch immer keine wirkliche Lagerungs- oder Entsorgungsmöglichkeit gefunden wurde.
Genau diese sind es aber, die in den Augen der anderen Atomkraft zu einem Nachhaltigkeitstabu machen.
Für Waffen gilt ähnliches. Sie sichern in den Augen der einen vorrangig den Frieden, in den Augen der anderen liefern sie vor allem die Möglichkeiten und Voraussetzungen zum Krieg.
In der EU sind bereits wesentliche gesetzliche Instrumente installiert, die Unternehmen z.B. zur Veröffentlichung von Daten über Nachhaltigkeitsthemen verpflichten.
Sinnvollerweise geraten dabei sowohl die Auswirkungen dieser Themen nach innen wie nach außen in den Blick.
Bei dieser sogenannten doppelten Wesentlichkeit wird sowohl nach der Auswirkung von Nachhaltigkeitsthemen auf die Geschäftstätigkeit als auch der Unternehmenstätigkeiten auf Gesellschaft und Umwelt gefragt.
Etablierte Kriterien für Nachhaltigkeit: ESG und PRI
Schon seit mehreren Jahrzehnten gibt es die Diskussion um eine verstärkte Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Wirtschaftsleben.
Die Entstehung eigener Parteien wie „Bündnis `90 / Die Grünen“ zeigt, dass in vielen entwickelten Ländern auch die Notwendigkeit politischer Richtungsweisung für eine umweltverträgliche(re) Lebensweise gesehen und umgesetzt wurde.
Im Zuge dieser Entwicklungen haben sich drei Kategorien für Nachhaltigkeit etabliert:
Bereich Umwelt (engl. environment)
Dass die Menschheit auf Dauer nicht überleben kann, wenn sie die Ressourcen der Erde – wie seit der Industrialisierung geschehen – über Gebühr strapaziert, ist mittlerweile eine weitestgehend allgemein akzeptierte Ansicht.
Daher werden als nachhaltig solche Verhaltensweisen eingestuft, die:
- Das Klima schützen,
- Anpassungen an den Klimawandel möglich machen,
- Die Nutzung von Wasserressourcen im Sinne möglichst umfassender und wiederholbarer Prozesse gestalten,
- Den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft fördern,
- Umweltverschmutzung vermeiden,
- Den Schutz von Ökosystemen und Biodiversität zum Ziel haben. Diese Einstufung wurde beispielsweise in der EU-Verordnung zur Taxonomie festgehalten und zum europäischen Standard erklärt.
Bereich Soziales (engl. social)
Über die im engeren Sinne umweltbezogene Nachhaltigkeit hinaus hat sich ein Bewusstsein entwickelt, dass auch die soziale Umwelt einen wichtigen Faktor für eine Lebensweise darstellt, die eine gute gemeinsame Zukunft für alle Menschen dieser Erde ermöglicht.
In diesem Zusammenhang fällt der Blick auf Bereiche wie Kinderarbeit oder Arbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Er weitet sich aber auch auf viele Rahmenbedingungen heutiger Arbeitsumfelder wie Kinderbetreuung, Bildungs- und Aufstiegschancen für sozial Schwache.
Auch die Inklusion, also die Einbindung körperlich oder/und geistig eingeschränkter Menschen muss man hier erwähnen.
Die EU hat daher über die Taxonomie-Verordnung hinaus eine Offenlegungsverordnung (engl. Sustainable Finance Disclosure Regulation / SFDR) verabschiedet.
In der SFDR werden Investitionen zur Bekämpfung von Ungleichheit und Förderung des sozialen Zusammenhalts bzw. sozialer Integration eigens klassifiziert.
Bereich (Unternehmens-) Führung bzw. Aufsicht (engl. governance)
Soziales und umweltfreundliches Miteinander findet trotz aller Integrations- und Gleichheitsbestrebungen immer in gewissen politischen wie wirtschaftlichen Hierarchien und Aufsichtsstrukturen statt.
Daher unterliegen auch sie einer zunehmenden Fokussierung und Klassifizierung nach guten und weniger guten Strukturen.
Hier ist das Ziel, sowohl positive Nachhaltigkeitsentwicklung zu ermöglichen als auch zu kontrollieren bzw. Zuwiderhandlung zu sanktionieren.
In diesen Bereich gehört daher die Analyse von Führungs- und Aufsichtsmechanismen und ihrer Ermöglichung von Diversität, Integration, Chancengleichheit, etc.
Da der Finanzsektor mit seiner Investitionstätigkeit einen der wesentlichsten globalen Entwicklungstreiber darstellt, sind diese sogenannten ESG-Kriterien in die UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren (engl. UN Principles of Responsible Investments / UNPRI) eingeflossen.
Mit diesen Prinzipien haben die Vereinten Nationen 2006 eine freiwillige Bewegung zur Selbstverpflichtung auf nachhaltiges Investieren ins Leben gerufen.
Die Rede vom „verantwortlichen“ (responsible) statt vom „nachhaltigen“ Investieren zeigt auf der einen Seite, dass dem Finanzsektor und den Kapitalmärkten berechtigterweise eine wegweisende Bedeutung für die Entwicklung von Staaten und Volkswirtschaften und damit der ganzen Menschheit zugewiesen wird.
Auf der anderen Seite handelt es sich um eine Begriffsverschiebung, die, je nach eigenem Zugang, mit sehr unterschiedlichen Inhalten gefüllt werden kann.
Sechs Grundprinzipien der UNPRI
Die sechs Grundprinzipien der UNPRI, auf die sich unterzeichnende Investmentgesellschaften und Akteure des Finanzmarktes verpflichten, lauten:
- Einbindung der ESG-Themen in Investmentanalyse und Entscheidungsfindungsprozesse.
- Integration der ESG-Themen in Eigentümerpolitik und -Praxis.
- Angemessene Offenlegung von ESG-Themen bei den Unternehmen, in die investiert wird.
- Akzeptanz und Umsetzung der Grundsätze in der Investmentbranche werden vorangetrieben.
- Zusammenarbeit für eine Steigerung der Effektivität bei der Umsetzung der Grundsätze.
- Reporting über Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der Grundsätze.
Darüber hinaus existieren weitere Schwerpunktsetzungen wie beispielsweise das Socially Responsible Investment / SRI, bei dem die (positiven) sozialen Auswirkungen der Geldanlage, auch z.B. bei Fonds, im Vordergrund stehen.
All diese Definitionen und Selbstverpflichtungen klingen gut. Die Nutzung des Wortes „Nachhaltigkeit“ ist aber nicht auf die genannten Inhalte beschränkt, sondern unterliegt der Einschätzung und damit dem Belieben des jeweiligen Nutzers.
Daher kann unter dem gleichen Stichwort oft sehr unterschiedliches gemeint und auch „verpackt“ sein.
Staaten und überstaatliche Institutionen wie die UN oder die EU arbeiten daran, in den Themenfelder „Nachhaltigkeit“ und „Verantwortlichkeit“ auf den Finanzmärkten und beim Geld anlegen mehr Transparenz und Verlässlichkeit zu etablieren.
Eine marktumfassende Einführung festgelegter und ausschließender Kriterien mit tatsächlichen Kontrollmechanismen und Sanktionsmöglichkeiten steht aber noch aus.
Wachsende Relevanz von Nachhaltigkeit im Anlagebereich
Die eben genannten UN-Prinzipien wurden mittlerweile von weit über 5.000 Akteuren der Finanzmärkte unterschrieben, die gemeinsam mehr als 120 Billionen US-Dollar Investmentvermögen repräsentieren (Stand 06/2023).
Auch der Blick (nur) auf Deutschland zeigt ein bemerkenswertes Wachstum nachhaltiger Geldanlagen.
Bis zum 31. Dezember 2022 erreichte die Gesamtsumme, die in nachhaltige Geldanlagen investiert wurde, hierzulande 578,1 Milliarden EUR. Diese Zahlen bedeuten einen Anstieg um 15 % im Vergleich zum Vorjahr. Blickt man noch weiter zurück, gab es in den letzten Jahren sogar Wachstumsraten von bis zu 65 %.
Eine aktuelle Statistik des Forums nachhaltiger Geldanlagen (kurz: FNG) zeigt, dass nachhaltige Geldanlagen gerade in Form von Fonds in Deutschland weiterhin auf dem Vormarsch sind.
Deren Wachstumsraten haben sogar manch herkömmliche Anlagestrategie übertroffen, was auf einen gewissen Paradigmenwechsel in der Anlegermentalität hinweist.
Dabei stieg die Gesamtsumme nachhaltiger Fonds in Deutschland auf 12,5 % des Gesamtmarkts, ein Anstieg von 3,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Bedeutung der Nachhaltigkeit im Finanzsektor wächst
Diese Daten und Fakten zeigen, dass sich Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema im Finanzsektor entwickelt hat, das weit über das Streben nach Gewinn hinausgeht.
Dies geschieht nicht zuletzt auch aufgrund der drängenden Notwendigkeit zum Klimaschutz. Banken, Investmentfonds und Vermögensverwalter erkennen zunehmend die Notwendigkeit, Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in ihre Anlagestrategien zu integrieren.
Diese Entwicklung ist nicht nur eine Reaktion auf gesellschaftliche Erwartungen. Sie bedeutet auch eine strategische Anpassung an die Realitäten einer Welt, die mit ökologischen und sozialen Herausforderungen konfrontiert ist.
Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten geht also über bloße Regelbefolgung und -Kontrolle (engl. Compliance) hinaus. Sie spiegelt den Wunsch wider, eine aktivere Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimaschutz zu spielen.
Finanzinstitutionen positionieren sich als treibende Kräfte für positive Veränderungen, indem sie Kapital gezielt in Projekte und Unternehmen lenken, die einen nachhaltigen Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft haben.
Nachhaltige Geldanlagen als Chance
Erfahrene Anleger, die eine diversifizierte und gleichzeitig ethisch verantwortungsbewusste Anlagestrategie suchen, werden offensichtlich vermehrt einerseits von den Chancen nachhaltiger Geldanlagen angezogen.
Andererseits firmiert unter dem Stichwort des Impact Investing eine Anlagetätigkeit, die gezielt die (positiven) Auswirkungen bestimmter Investments in den Blick nimmt und für Investoren als erstrebenswert deklariert. Dazu zählen etwa die verschiedensten Investments in Ökostrom, Elektromobilität, Kreislaufwirtschaft, Sozialimmobilien, etc..
Zertifizierungen, Ratings, Reports
Nachdem das Thema der nachhaltigen Geldanlage bisher weder theoretisch noch faktisch mit eindeutigen Regeln und Inhalten umrissen, die Nachfrage seitens der Anleger und des Gesamtmarktes aber groß ist, sind viele helfende und begleitende Instrumente und Verfahren entstanden.
Zum Teil haben sie bereits gesetzlichen Charakter und binden Marktteilnehmer an standardisierte Prozesse.
Zertifizierungen
Umweltorganisationen, genauso wie Finanzinstitute, führen zum Teil eigene Zertifizierungen ein, um eine bestimmte Geldanlage als nachhaltig oder verantwortlich zu klassifizieren.
In Deutschland veröffentlicht z.B. das „Forum Nachhaltige Geldanlagen“ (FNG) statistische Daten und verleiht nach Prüfung ein eigenes Zertifikat für „grüne“ Anlagemöglichkeiten.
Darüber hinaus verfügen Institutionen wie die Verbraucherzentrale oder die Stiftung Warentest mittlerweile über diesbezügliche Bereich.
Diese widmen sich kompetent und ausführlich dem Themenkomplex verantwortlichen Investierens und einer Prüfung der angebotenen (Finanz-) Produkte.
Auch die EU-Verordnungen zur Taxonomie und zur Offenlegung können in diesem Zusammenhang gesehen werden.
Mittlerweile finden sich tatsächlich nicht wenige Finanzprodukte mit dem Hinweis „Klassifizierung nach Art. 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung“ (OffVO), um einen bestimmten Standard an eingehaltenen Nachhaltigkeitskriterien nachzuweisen.
Ratings
Nicht nur die führenden, sondern auch genau für diesen Bereich neu entstandene Ratingagenturen bieten analog zu den bekannten Ratingstandards eigene ESG-Ratings für Unternehmen und Finanzanlagen wie Fonds und dergleichen an. Eine der größten und bekanntesten ist wohl MSCI ESG Research, ein Beispiel aus dem Bereich neu entstandener Ratingagenturen wäre Sustainalytics.
Reports
Sehr viele Firmen, aber auch darüber hinaus weitere Akteure auf den Finanzmärkten veröffentlichen jährliche Reports. Diese Berichte geben über die Ziele, Maßnahmen und Entwicklungen des Akteurs im Bereich ESG Auskunft.
In Europa sind entsprechende Berichte bereits seit 2017 für Unternehmen verpflichtend zu erstellen. Hierfür gilt die Corporate Sustainability Reporting Directive / CSRD der EU seit 2023 als Standardvorgabe.
Meistens werden die Unternehmensreports mittlerweile von externen Agenturen erstellt und geprüft. Dadurch hat man hier für alle Marktteilnehmer ein weitgehend verlässliches Instrument zur Einschätzung (und Einhaltung) der ESG-Standards zur Hand.
Für verschiedene Marktbereiche liegen darüber hinaus übergreifende Reportings vor. Darunter zählen z.B. der „Deutsche Nachhaltigkeitskodex“ / DNK oder auch die „Global Reporting Initiative“ / GRI.
Obwohl mit den drei genannten Bereichen viele Instrumente vorliegen, die für Transparenz im Bereich von ESG-Standards und -Engagement sorgen sollen, verlangt jedes dieser Instrumente dem einzelnen Anleger heute doch noch eine Menge Zeit und Wissen ab.
Um sich konkret ein eigenes Bild vom „verantwortlichen“ Stand einer Geldanlage zu machen, muss man daherviel lesen, hinterfragen, in Beziehung setzen, vergleichen.
Es bleibt daher zu hoffen, dass der von vielen Institutionen bereits eingeschlagene Weg zur Schaffung von mehr Transparenz und Verlässlichkeit weiter beschritten wird und zu klaren, leicht verständlichen und gut kontrollierten Standards beim Thema Geld anlegen führt.
Hier finden Sie die aktuelle Investmentauswahl
Klassische Nachhaltige Geldanlagen
Die zunehmende Sorge um Umweltprobleme und soziale Herausforderungen motiviert nicht wenige Anleger dazu, ihre Investitionen als Instrument zur Förderung von Umwelt- und Sozialschutz zu betrachten.
Die nachhaltige Anlage des eigenen Geldes bietet hier die Möglichkeit, direkt an Projekten teilzuhaben, die einen positiven Einfluss haben.
Hier gibt es verschiedene Optionen wie Investitionen in erneuerbare Energien, soziale Unternehmungen oder gemeinnützige Organisationen.
Dieser bewusste Ansatz zur Kapitalallokation ermöglicht es Anlegern, nicht nur finanzielle Renditen zu erzielen, sondern auch aktiv zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen.
Als „klassische“ Investments in Nachhaltigkeit können dabei gelten:
„Green Energy“/Klimaneutrale Energiegewinnung
Windenergie
Die Gewinnung von Energie aus Windkraft gehört trotz mancher Kollateralfragen (Erzeugungs- und Wartungskosten, Störung von Vogelflug, Lärm etc.) zu einem der wesentlichsten Punkte „grüner“ Energieversorgung.
Firmen wie Vestas Wind Systems und Siemens Gamesa Renewable Energy gehören zu den weltweit führenden Herstellern von Windturbinen.
Solarenergie
Mit ähnlichen Seitenfragen wie bei anderen Energiegewinnungsformen (Produktionskosten Solarmodule, Entsorgung, Recycling, Flächenverbrauch ist die Solarenergie mittlerweile auch in der Mitte der Bevölkerung angekommen.
Viele private Bauvorhaben planen mit entsprechenden Dachmodulen und Energiespeicheranlagen. In diesem Bereich finden sich Unternehmen wie First Solar und SunPower, die sich auf die Produktion von Photovoltaik-Modulen spezialisiert haben.
Wasserkraft
Gezeitenkraftwerke, Pumpkraftwerke, Durchlaufkraftwerke – die Palette an Möglichkeiten ist bei der Gewinnung von Energie aus Wasserkraft besonders breit.
Nicht von ungefähr, denn die Wasserkraft gehört wohl zu einer der ältesten Formen der Energiegewinnung und ist daher besonders weit erforscht und ausgebaut.
Enel ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das stark in Wasserkraftprojekte investiert und so zur nachhaltigen Energieerzeugung beiträgt.
Beim Bau von Staudämmen und/oder Wasserkraftwerken kommt es zwar mitunter zu erheblichen Eingriffen in die Natur, dennoch gilt die Wasserkraft als eine der umweltfreundlichsten Form der Energieerzeugung.
Biomasse
Bei der Biomasse handelt es sich um ein neueres Feld der Energiegewinnung. Unternehmen wie Ørsted setzen auf Biomasse als erneuerbare Energiequelle, indem sie Abfälle in Biomassekraftwerken umwandeln.
Sozialer Wohnungsbau und Sozialimmobilien
Den Menschen ein Dach über dem Kopf zu erschwinglichen Preisen zu ermöglichen, gehört zu einer jahrhundertealten Form „nachhaltigen“ Investierens.
Auch heute sind Sozialwohnungen und Sozialimmobilien (Hospitäler, Kliniken, Seniorenwohnanlagen, Kindergärten) ein eigener Investmentbereich mit guten Renditeerwartungen.
Hintergrund ist, dass sich viele Industrienationen in den entsprechenden demographischen Entwicklungen befinden, die eine steigende Nachfrage bei knappem Angebot erwarten lassen.
Elektromobilität
Elektrisch betrieben Fahrzeuge gab es schon lange vor „Tesla“ und Co.. Insbesondere im Bereich elektrifizierter Eisenbahnen für den Güter- und Personenverkehr wird schon seit vielen Jahrzehnten „nachhaltig“ investiert.
Nachhaltige Liegenschaften
Nicht industrialisierter Ackerbau genauso wie traditionelle Forstpflege können als Formen nachhaltiger Liegenschaftsnutzung betrachtet werden und bieten ebenfalls eine uralte Form, „grün“ zu investieren.
Neue Möglichkeiten
Zusätzlich zu den eben genannten klassischen Feldern nachhaltigen Investierens entwickelten sich parallel zur aufkommenden Nachhaltigkeits- und Klimaschutzdebatte schnell viele neue Möglichkeiten zum Geld anlegen mit entsprechender Fokussierung.
Green-Tech und Innovation
Unter diesen Bereich versteht man Unternehmen, die innovative Technologien entwickeln, um Umweltauswirkungen zu minimieren und ökologische Herausforderungen anzugehen. Hier sind einige Beispiele:
- Elektromobilität: Tesla ist ein Pionier in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen und treibt den Wandel zu nachhaltiger Mobilität voran.
- Energieeffizienz: Unternehmen wie Schneider Electric engagieren sich für die Entwicklung von Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden.
- Kreislaufwirtschaft: Firmen wie Veolia sind in der Kreislaufwirtschaft aktiv und setzen sich für Ressourcenschonung und Recycling ein.
- Künstliche Intelligenz für Umweltschutz: Startups wie Terracycle nutzen innovative Technologien wie künstliche Intelligenz, um Abfallmanagement zu optimieren und Recycling zu fördern.In diesem Bereich kann man über Aktien oder auch ETFs ein gut diversifiziertes Portfolio aufbauen, das Nachhaltigkeitsaspekte je nach persönlichem Wunsch gewichtet und beinhaltet.
Unternehmensanleihen mit sozialem Impact / Impact Investing
Diese Anleihen werden von Unternehmen emittiert, die sich aktiv für soziale Verantwortung einsetzen. Sie richten ihre Geschäftspraktiken darauf aus, einen positiven sozialen Einfluss auszuüben. Hier sind einige Beispiele:
- Green Bonds: Anleihen, die insbesondere Umweltaspekte bei Unternehmen in den Vordergrund stellen, werden auch als Green Bonds bezeichnet. Sie werden als eigene Produkte auf dem Finanzmarkt angeboten.
- Social Impact Bonds: Unternehmen wie Novartis haben Social Impact Bonds emittiert, bei denen der Erlös gezielt für soziale Projekte, wie den Zugang zu Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern, eingesetzt wird.
- Soziale Finanzdienstleister: Banken wie Triodos Bank legen ihren Fokus auf die Finanzierung sozialer Projekte. Sie vergeben Anleihen, um Mittel für die Unterstützung von Bildung, erneuerbarer Energie und anderen Bereichen zu beschaffen.
- Soziale Infrastrukturprojekte: Unternehmen, die in soziale Infrastruktur investieren, wie zum Beispiel Firmen im Bereich erneuerbare Energien oder sozialer Wohnungsbau. Sie emittieren oft Anleihen, um Kapital für ihre nachhaltigen Projekte zu beschaffen.
Staatsanleihen von Ländern mit sozialen Nachhaltigkeitszielen:
Länder setzen vermehrt auf die Emission von Staatsanleihen, um Mittel für Projekte zu beschaffen, die soziale Nachhaltigkeitsziele fördern. Hier einige Beispiele:
- Bildungsförderung: Einige Länder emittieren Anleihen, um Mittel für Bildungsprogramme und den Ausbau von Bildungseinrichtungen zu generieren, was langfristig zur Armutsbekämpfung und sozialen Gerechtigkeit beiträgt.
- Gesundheitswesen: Staaten können Anleihen ausgeben, um Mittel für den Ausbau des Gesundheitswesens zu beschaffen. Dies gilt insbesondere in Bereichen wie der Bekämpfung von Krankheiten oder dem Zugang zu medizinischer Versorgung.
- Sozialer Wohnungsbau: Länder setzen Anleihen ein, um Investitionen in bestimmten Bereichen des Wohnungsbaus zu fördern und erschwinglichen Wohnraum für ihre Bürger zu schaffen.
Banken mit Nachhaltigkeitsfokus – ESG, Mikrokredite, ETFs
Banken spielen eine entscheidende Rolle bei der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Kriterien in ihre Dienstleistungen. Hier sind einige Merkmale und Beispiele von Banken, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren:
- ESG-Integration in Finanzdienstleistungen: Banken wie die Triodos Bank oder die GLS Bank haben Nachhaltigkeit von Beginn an in ihre Geschäftsmodelle integriert. Sie bieten Finanzdienstleistungen, die ökologische und ethische Kriterien berücksichtigen.
- Entwicklung innovativer nachhaltiger Anlageprodukte: Einige Banken gehen über traditionelle Finanzdienstleistungen hinaus und entwickeln innovative Produkte. Die Deutsche Bank bietet beispielsweise nachhaltige Anleihe- und Investmentfondsprodukte an.
- Beratung und Unterstützung: Banken mit einem klaren Nachhaltigkeitsfokus bieten oft spezialisierte Beratungsdienstleistungen für nachhaltige Investitionen an. Dies kann individuelle Anlagestrategien unter Berücksichtigung der ESG-Kriterien umfassen.
- Mikrokredite: Gerade in Schwellenländern haben in den vergangenen Jahren Banken Aufmerksamkeit und z.T. nennenswerte Erfolge mit einem System von Mikrokrediten erzielt.Dabei werden sehr viele, aber gleichzeitig auch sehr kleine Kredite an Menschen vergeben, die sich ein kleines Geschäft o.ä. aufbauen wollen.Intelligent strukturiert, gelten solche Systeme mittlerweile als probates Mittel, um den Teufelskreis aus Armut und Arbeitslosigkeit zu durchbrechen. Das wiederum kann zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensumstände vieler Menschen führen.
Für alle genannten Beispiele und Sektoren gilt: Man kann sein Geld in diese Bereiche in Form von direkten Investments oder als Fonds, Anleihen, Aktien, anderen Wertpapieren oder auch mittlerweile in eigens kreierten ETFs mit Nachhaltigkeitsfokus anlegen.
Diese Art der Geldanlage kann heute als Katalysator für Veränderungen fungieren. Dabei nutzen Anleger ihre finanziellen Ressourcen, um Staaten und Firmen zu unterstützen, die sich für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und ethische Unternehmensführung bzw. Umgangsformen einsetzen.
Dieser Ansatz reflektiert nicht nur eine verantwortungsbewusste Investitionsstrategie, sondern auch das Bewusstsein, dass finanzieller Erfolg (also gute Rendite) und ethische Verantwortung Hand in Hand gehen können.
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Nachhaltige Geldanlagen – Ein Fazit
Es liegt auf der Hand, dass angesichts der Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht, eine nachhaltige und verantwortliche Investmenttätigkeit immer mehr in den Vordergrund rückt und zum Gebot der Stunde wird.
In den verschiedenen Abschnitten des Artikels sind bereits viele Aspekte der Chancen und Risiken, Nach- und Vorteile angeklungen. Sie seien hier noch einmal gebündelt dargestellt:
Vorteile und Chancen
Geld anlegen und Gutes damit tun – so könnte man das Konzept von „grünen“ und verantwortlichen Anlagestrategien zusammenfassen.
Nachhaltigkeit beinhaltet schon dem Namen nach einen Aspekt langfristiger Stabilität.
Diese Form der Geldanlage hat sich aber tatsächlich auch in vielen Fällen als widerstandsfähiger gegenüber Krisen erwiesen. Unternehmen, die umwelt- und sozialverantwortlich handeln, sind oft besser gerüstet, um wirtschaftlichen Unsicherheiten zu begegnen.
Dies trägt zur Stabilität von Portfolios bei, insbesondere in Zeiten globaler Herausforderungen.
Die traditionelle Annahme, dass Rendite und ethisches Investieren unvereinbar sind, wird außerdem zunehmend infrage gestellt. Viele Anleger erkennen, dass nachhaltige Geldanlagen nicht nur dazu dienen, das eigene Gewissen zu beruhigen, sondern auch eine solide finanzielle Rendite erzielen können.
Die Integration verschiedenster Nachhaltigkeitskriterien ermöglicht es, Unternehmen auszuwählen, die nicht nur langfristig profitabel sind, sondern auch eine positive soziale und ökologische Wirkung entfalten.
Viele Staaten greifen außerdem als Instrument ihrer wirtschaftlichen Steuerungspolitik auf Steuererleichterungen bzw. -Befreiungen für „green Investments“ zurück.
Investoren, die ihr Geld geschickt anlegen, können daher erzielte Erträge aus entsprechenden Fonds und anderen Anlagemöglichkeiten oft zu großen Teilen oder ganz steuerfrei vereinnahmen.
Investitionen in Unternehmen mit starken ethischen Grundsätzen können dabei nicht nur langfristige Wertsteigerung bieten, sondern auch das Risikoprofil eines Portfolios verbessern.
Denn Unternehmen, die nachhaltige Praktiken annehmen, neigen dazu, besser auf Umweltauswirkungen, soziale Verantwortung und effektives Governance-Management zu achten, was potenzielle Risiken minimiert.
Nicht zu vernachlässigen ist darüber hinaus der Bereich junger Anleger.
Mit dem wachsenden Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen steigt hier die Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen. Unternehmen, die nachhaltige Praktiken verfolgen, können von dieser steigenden Nachfrage profitieren, was zu einer positiven Kursentwicklung führen kann.
Gerade die Generation Z und Millennials legen verstärkt Wert darauf, in Firmen zu investieren, die klare ethische und ökologische Werte vertreten.
Finanzinstitute und Berater werden ihre Ansätze anpassen müssen, um die Erwartungen dieser Zielgruppen zu erfüllen.
Nachteile und Risiken
Wenn nachhaltiges Investieren gleichbedeutend wäre mit dem renditestärksten Investieren, müsste man sich um das Lenken von Finanzströmen hin zu den nachhaltigsten Investments keinerlei Gedanken machen – der Markt würde das automatisch regeln.
Daher begleitet die Form, sein Geld „grün“ anzulegen, immer (und wohl zurecht) ein gewisser Makel der Renditeschwächung. Wer bestimmte Segmente des Marktes aufgrund eigener Setzung ausschließt, verliert nicht nur Investmentmöglichkeiten, sondern auch ein gewisses Maß an Flexibilität – das muss einem kundigen Investor klar sein.
Nachhaltige Portfolios neigen dazu, stärker auf bestimmte Sektoren ausgerichtet zu sein, wie etwa erneuerbare Energien oder soziale Technologien.
Dies kann zu höherer Volatilität führen, da diese Sektoren von spezifischen Marktbedingungen beeinflusst werden.
Ein zentrales Risiko nachhaltiger Geldanlagen besteht außerdem in der möglichen Verschlechterung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen oder Staaten.
Wenn Unternehmen, die als nachhaltig gelten, Umwelt- oder soziale Standards vernachlässigen, kann dies zu erheblichen Verlusten führen.
Eine sorgfältige Diversifikation und Überwachung der Portfoliozusammensetzung sind daher erforderlich, um das Risiko im Blick zu behalten und zu große Einseitigkeiten zu vermeiden.
Außerdem ist an den verschiedensten Ansatzpunkten leicht ersichtlich, dass Einheitlichkeit, Transparenz, Verlässlichkeit, Kontrolle und Sanktionierung im Bereich nachhaltiger Investments noch nicht vollständig gegeben ist.
Möglicherweise kann dies auch nie erreicht werden.
Immer wieder werden Fälle aufgedeckt, in denen der Begriff „Nachhaltigkeit“ als Mäntelchen genutzt wird. Das wird getan, um ein sogenanntes „greenwashing“ zu inszenieren, also zu verbergen, was an anderer Stelle an umweltschädlichen (oder nicht nachhaltigen) Auswirkungen passiert.
Als Anleger ist man daher mit dieser Form der Geldanlage häufig bis zu einem gewissen Grad in einem uneindeutigen, ambivalenten Segment unterwegs.
Nichtsdestoweniger gilt, dass im Sinne der Überlebensfähigkeit des Menschen auf diesem Planeten wohl kein Weg am Thema nachhaltige Geldanlage vorbeiführt.
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