BC Partners

kurz & kompakt

  • Emittent: BC Partners
  • Anlageklassen: Private Equity
  • Investitionsmärkte: Europe & North America
  • Verw. Vermögen: EUR 66 Mrd.
  • Gründungsjahr: 1986
BC Partners

Zum Unternehmen

Die BC Partners Advisors Holdings Limited, gegründet 1986, ist eine britische Private-Equity-Gesellschaft mit Sitz in London.

Geschichte von BC Partners

Die Firma wurde ursprünglich unter dem Namen „Baring Capital Investors Ltd.“ von Otto van der Wyck – ebenfalls Mitbegründer von CVC Capital Partners – an die britische Investmentbank „Barings“ angegliedert.

Als die Bank 1995 aufgrund unerlaubter und hochriskanter Geschäfte im ostasiatischen Raum Bankrott anmelden musste, wurde der Geschäftsbereich selbständig und lebte unter dem neuen Namen BC Partners weiter.

Im Laufe der Jahre kamen weitere Geschäftsbereiche (Credit, Real Estate, Co-Investments) hinzu, so dass mittlerweile von der BC Partners Group gesprochen werden kann.

In den Jahren nach der endgültigen Abkoppelung von Barings erlebte das Unternehmen eine fulminante Entwicklung.

Der alternative und auf Private Equity spezialisierte Investmentfonds (AIF) „BC Partners V“ 1994 hatte noch ein Volumen von 450 Mio. US-Dollar, doch bald überschritt „BC Partners VI“ mit 1,1 Mrd. USD 1998 bereits die Milliarden-Schwelle.

Wenige Jahre später (2005) wurde mit „BC Partners VIII“  mit einem Umfang von 5,9 Mrd. USD der zur damaligen Zeit größte europäische PE-Fonds auf den Markt gebracht.

Bis in jüngste Zeit setzen sich diese Rekorde fort: Der Fonds „BC Partners X“ war für das Jahr 2018 mit einem Volumen von 7 Mrd. USD einer der umfänglichsten Buy-out-Fonds, der auf den Markt kam.

Gegenwart

Heute ist der Finanzinvestor mit einem Volumen von ca. 40 Milliarden US-Dollar assets under management (AUM; verwaltetes Vermögen) einer der größten europäischen Anbieter von Private-Equity-Beteiligungen dar.

Ein kleinerer Anteil des verwalteten Vermögens entfällt auf die ebenfalls angebotenen Bereiche professionelle Kreditvergabe (BC Partners Credit) und Immobilien (BC Partners Real Estate), den regionalen Investitions-Schwerpunkt bilden über alle Sektoren hinweg Europa und Nordamerika.

BC Partners hat sich auf vier Marktsegmente spezialisiert, die allerdings ein sehr breites Spektrum an Marktteilnehmern abdecken:

  • Konsum und Einzelhandel (Consumer and Retail)
  • Gesundheitswesen und Pharmaindustrie (Healthcare)
  • Industrie- und Unternehmensdienstleistungen (Industrial & Business Services)
  • Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT)

Expertise

Besondere fachliche Expertise bringt der Investor mit für die Phasen des Einstiegs in das Investment bzw. des Weiterverkaufs/Exits. BC Partners ist hier insbesondere auf Übernahmen und Buy-outs von large-cap-Unternehmen spezialisiert, also auf die häufig sehr komplizierten Prozesse in großen Firmen und Konzernen mit marktführenden Positionen.

Seit der Gründung wurden so 124 Akquisitionen in 18 Ländern getätigt, mit einem Gesamtwert von mittlerweile ca. 161 Milliarden Euro ( Stand 05 / 2022).

Da die benötigten Summen sowohl im Unternehmens- als auch im Immobiliensektor stetig steigen, arbeitet BC Partners in vielen Projekten mittlerweile eng mit anderen großen Investmentfirmen zusammen, z.B. mit Blackstone, Advent International, Silver Lake Partners oder auch der Carlyle Group.

Spektakuläre Beteiligungen von BC Partners

Die berühmteste und umfänglichste bisherige Beteiligung  war wohl die am weltweiten kommerziellen Satellitendienstleister Intelsat. Mit einem Unternehmenswert von etwa 16,6 Mrd. USD war die Transaktion einer der umfänglichsten Private-Equity-Buyouts der Geschichte.

In Deutschland hält BC Partners nach wie vor beispielsweise die Springer Science & Business Media mit einem geschätzten Wert von 3,3 Mrd. Euro.

Im Jahr 2021 wurde bekannt, dass der Finanzinvestor mit Suning Gespräche und Verhandlungen führt über die Übernahme des Fussball-Klubs Inter Mailand.

Aufstellung

Die Firma unter ihrem derzeitigen Vorstandsvorsitzenden (Chairman of the Management Committee) Raymond Svider verfügt neben dem Hauptsitz in London über Niederlassungen in New York, Paris und Mailand. In Deutschland ist sie mit einem Büro in Hamburg präsent.

Im Team des Vorstands finden sich mit Nikos Stathopoulos und Jean-Baptiste Wautier zwei weitere langjährige Weggefährten aus dem Private-Equity-Sektor, die gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern das Erbe des ursprünglichen Gründers Van der Wyck übernahmen, als er 2001 aus dem Unternehmen ausschied.

Über den Partner David Leland, der gleichzeitig CEO von BC Partners Securities LLC ist, verfügt die BC Partners Group über einen registrierten Börsenhändler für die New Yorker Börse.

Nicht wenige der Führungskräfte der Investmentgesellschaft bringen einschlägige Kenntnisse aus Studien an Elite-Universitäten und Erfahrungen von den großen Vermögensverwaltungen und Investmentbanken mit, etwa von Merrill Lynch, Behrman Capital oder der Harvard Business School.

Trotz der Größe der Firma besticht sie durch enorme operationale Effizienz: Im internationalen Branchenvergleich belegen ihre Manager eine Spitzenposition in dem Bereich, wie viele Assets jeder einzelne von ihnen zu betreuen hat.

Insgesamt kommt der Finanzinvestor mit 190 Angestellten aus – angesichts des verwalteten Vermögens eine sehr niedrige Anzahl.

Zur Philosophie

Mit vier Eckpunkten definiert BC Partners seine über die Jahre fortlaufend weiter entwickelte und bewährte Investment-Philosophie und Unternehmenskultur:

Leitworte

  • Focused – Ausgewählte Firmen
    Für ein Investment kommen nur Firmen in Frage, deren Wert die Schwelle von 300 Mio. Euro überschreitet – BC Partners ist ganz auf large-cap konzentriert und sucht hier nach Branchenführern, deren Entwicklungspotenzial noch nicht ausgeschöpft scheint.
  • Balanced – Ausgeglichenheit
    Zielunternehmen sind solche, die mit vielen „Bedienhebeln“ aufwarten, anhand derer sich Wachstumsmöglichkeiten kreieren lassen. Ein hoher Cash-flow mit den damit verbundenen Ertragschancen bei gleichzeitig gutem Risiko-Ertrags-Verhältnis sind leitende Prämissen bei der Auswahl (due diligence).
  • Resilient – Robustheit
    In das Portfolio gelangen nur Firmen und Konzerne, die als bewährte Marktführer mit defensiven Wachstumsstrategien aufgestellt sind. Die Übernahme erfolgt in der Regel direkt auf die Initiative von inhabergeführten Familienunternehmen oder Gründern.
  • Strong – Stärke

BC Partners tritt dort als Investor auf, wo die Firma an die Seite von hochmotivierten Management Teams treten kann, um gemeinsam an verschiedenen attraktiven Exit-Alternativen zu arbeiten.

Portfolio-Konzeption

Bei der Zusammenstellung des Portfolios für die aufgelegten Beteiligungs-Fonds setzt das Unternehmen auf tiefe Netzwerke in den vier Schwerpunkt-Sektoren, die es erlauben, immer wieder attraktive Investmentmöglichkeiten zu identifizieren.

Das kann soweit gehen, dass Familien, Inhaber oder auch Management Teams von sich aus auf die PE-Gesellschaft zukommen mit der Bitte um Prüfung einer Übernahme, ein Zeichen für das Vertrauen in das verlässliche Geschäftsgebaren des Unternehmens.

Strategische Instrumente von BC Partners

Für die defensive Wachstumsstrategie von BC Partners setzt die Firma wiederum auf vier Hauptinstrumente:

  • Fahrplan für das Schaffen von Wert (Value Creation Roadmap): priorisierte Initiativen, um so früh wie möglich im Verlauf eines Investments Wertentwicklungs-Möglichkeiten zu entdecken und nutzen zu können
  • Anregung und Stärkung der Top-Produkte (Top-line Stimulation Initiative): Anhand von Preisdiagnosen werden die jeweiligen Top-Seller und Gewinn-Bringer identifiziert und gestärkt; Umsatz- und Handels-Effektivität sind leitende Prinzipien, die mit eigens entwickelten Programmen umgesetzt werden.
  • Kostenkontrolle (Cost and Cash Control): Der effektive Einsatz von Kapital wird ständig kontrolliert und optimiert.
  • Digitale Unterstützung (Technology and Data Related Support): Mit dem Einsatz von Cyber-Diagnostik und künstlicher Intelligenz (AI) werden Prozesse analysiert, entworfen und beschleunigt.

Verantwortung

Seit 2009 ist BC Partners Unterzeichner der UN-Prinzipien für verantwortete Finanzanlagen (Principles for Responsible Investment/PRI).

Innerhalb des ersten Jahres nach dem Einstieg von BC Partners in eine Firma müssen dort diese Prinzipien eingeführt und umgesetzt werden.

In Deutschland sind sie als ESG-Kriterien bekannt, nach denen die Unternehmensführung (G – Government) dafür Sorge zu tragen hat, das auf allen Handlungs-Ebenen in ökologischer (E – environment) und sozialverträglicher (S – social) Weise ein nachhaltiges Investieren und Wirtschaften umgesetzt wird.

2010 wurde darüber hinaus in England eine unternehmenseigene Stiftung gegründet, 2012 das entsprechende Pendant für die USA.

Aus den von den Unternehmens-Mitarbeitern und -Partnern zur Verfügung gestellten Mitteln werden Projekte der Gemeinschaftsentwicklung, Umweltschutz, Kunst und Erziehung, Behinderten- und Flüchtlingshilfe und vieles andere mehr gefördert und unterstützt.

Mehr als 100 Organisationen wurden bereits aus den Mitteln der Stiftung bedacht, darunter Kirchengemeinden, Schulen, SOS Kinderdörfer, Tafeln, Flüchtlingsorganisationen, Universitäten und die UNICEF.

Werte

Insgesamt verschreibt sich BC Partners in seinem unternehmerischen Handeln sieben Werten, nämlich

  • analytische Strenge
  • Ehrlichkeit und Menschlichkeit
  • Glaubwürdigkeit
  • Kollegialität
  • Rechenschaftspflicht
  • Demut
  • Transparenz

Leistungsbilanz BC Partners

Der große Schwerpunkt liegt im Bereich von Private-Equity-Beteiligungen und den entsprechenden aufgelegten Fonds für die Kapitaleinwerbung.

Die angrenzenden Bereiche der Kreditvergabe ( BC Partners Credit ), des Immobilienmarktes (BC Partners Real Estate) und der Co-Investments spielen mittlerweile aber auch eine nicht unerhebliche Rolle im Gesamtportfolio des Finanzinvestors.

Allerdings ist das Unternehmen trotz aller veröffentlichten Artikel über einzelne Transaktionen sparsam mit der Preisgabe von tatsächlichen Zahlenangaben.

Daher werden hier lediglich einige Beispiele für größere Transaktionen/Akquisitionen der letzten Jahre angeführt:

  • Springer Nature & Business Media / TMT
    Das deutsche Unternehmen wurde 2013 für ca. 3,3 Mrd. Euro übernommen, 2015 wurde ein Joint-Venture mit der Verlagsgruppe Holtzbrinck eingegangen, 2018 war der Börsengang mit einem Emissionserlös von 1,2 Mrd. Euro geplant. Aufgrund eines schwierigen Umfeldes, zu dem in nicht unerheblichen Maße die Corona-Krise beitrug, musste dieses Projekt jedoch vorerst aufgegeben werden. Springer war Teil des Investmentvermögens BC Partners IX und sieht nun der Aufnahme in einen Single-Asset-Fonds entgegen, da BC Partners nach wie vor an die Performance und Wertsteigerung des Unternehmens glaubt; ein entsprechender Transfer (sog. „GP-led Secondary“, von einem General Partner geführter Transfer in einen Zweitfonds) wurde im Juni 2021 durchgeführt. Der Wert des Unternehmens beläuft sich Schätzungen zufolge mittlerweile auf 7 Mrd. Euro.
  • Aenova / Healthcare
    Eine weitere deutsche Firma, ansäßig in Starnberg und als Medikamentenhersteller inzwischen einer der Großen der Branche. 2012 für ca. 480 Mio. Euro eingekauft, hatte es 2017 durch die installierten Maßnahmen bereits einen Marktwert von ungefähr 1,8 Mrd. Euro. Auch hier scheiterte ein Börsengang an den schwierigen Bedingungen im Umfeld, der Verkauf des Unternehmens ist aber weiterhin geplant.
  • CeramTec / TMT & Healthcare
    Das Plochinger Unternehmen mit seiner Spezialisierung in Hochleistungskeramik wurde 2018 übernommen für 2,6 Mrd. Euro. 3.500 Angestellte in 11 Ländern verfügen über herausragende Expertise in der Herstellung und Anwendung von hoch spezialisierten Keramikprodukten für die Medizintechnik und andere Anwendungsfelder. 2022 soll die Firma unter der Führung des BC Partners Pascal Herberling in den Fonds BC Partners XI zum Wert von inzwischen 3,8 Mrd. Euro übernommen werden, um weiter an der dynamischen Entwicklung des Sektors und des Betriebes Anteil zu erhalten.
  • Davies / TMT
    Mit dem Erwerb einer Aktien-Mehrheit des in London / Großbritannien angesiedelten, aber weltweit tätigen und schnell wachsenden Anbieters für professionelle Dienstleistungen und Technologie für Versicherungen im Jahr 2021 für den Fonds „BC Partners XI“ gelang ein weiterer Einstieg bei einem Marktführer seiner Branche. Mit 350 Millionen GBP (Britisches Pfund) Jahresumsatz, 4.000 Beschäftigten und 800 Branchen-Großkunden auf der ganzen Welt zielt Davies auf weitere technologische Entwicklungen und die Erschließung weiterer Märkte.
  • Valtech / TMT
    Valtech ist eine digitale Agentur, in deren Finanzierung BC Partners 2021 mit eingestiegen ist. Schwerpunktthemen der Agentur sind digitale Dienstleistungen und Business Transformation, also die Umwandlung „klassischer“ Markt-Akteure in zukunftsfähige, vielseitig und digital aufgestellte Performer. Valtech beschäftigt 4.000 Mitarbeiter in 50 Niederlassungen und 18 Ländern, der Umfang des Investments wird auf ca. 1,4 Milliarden USD veranschlagt. BC Partners erhält so Anteil am rasanten Wachstum der Firma (2021: 30%) und der Branche.
  • Tentamus / Gesundheitswesen
    Wieder eine deutsche Firma, diesmal aus Berlin und spezialisiert auf den Unterhalt und den Betrieb von Laboren: 70 Labore in 20 Ländern firmieren unter der Tentamus Group. Der Einstieg wurde Mitte 2021 bekannt gegeben und angekündigt, ist aber noch nicht vollzogen.

Das Unternehmen ist stolz darauf, bei nahezu sämtlichen seiner Investments nicht auf kurzfristige Ertragssteigerungen und rasche Gewinnabschöpfungen gezielt zu haben, sondern langfristig und nachhaltig für eine Steigerung des EBITDA* gesorgt zu haben.

Diese Kennzahl alleine ist zwar nicht vollumfassend aussagekräftig, bedeutet aber auf jeden Fall eine nachhaltige Ausweitung des operativen Cashflow und damit eine Umsatzsteigerung, die dem Portfolio-Unternehmen genauso wie den Investoren zugute kommt.

* (Earning Before Interest, Taxes, Deprecation and Amortization, auf Deutsch etwa: Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände)

Besonderheiten bei BC Partners

Aus den Ausführungen zu den einzelnen Transaktionen der letzten Jahre mag deutlich werden, dass BC Partners ein wachsames Auge auf deutsche Gründungen und Unternehmen hat – einige der größeren Akquisitionen fanden auf diesem Markt statt.

Auch der Bereich Gesundheitswesen und Pharmaindustrie steht verstärkt im Fokus des Investors, nicht zuletzt aufgrund der stark beschleunigenden Entwicklungen im Zuge der Corona-Krise.

Allerdings sieht man sich bei BC Partners weniger als Zugpferd für neue Trends und Entwicklungen, sondern verfolgt eine im Branchenvergleich eher defensive Strategie. Das ist wohltuend für manchen Anleger, für den Venture Capital oder Hedge Fonds beunruhigende Stichworte darstellen und der den unabsehbaren Entwicklungen der Börse misstraut.

Darüber hinaus ist das Unternehmen in einigen Firmen investiert, deren Entwicklung sie zu Objekten für GP-led Secondaries macht, also für die Weitergabe innerhalb der eigenen Fonds-Reihe von einem Fonds in einen weiteren.

Derartige Transaktionen sind nicht unbedingt umfassend gebräuchlich in der Branche, spiegeln aber den nachhaltigen Ansatz von BC Partners gut wider, die lieber länger in einer Akquisition bleiben, als sie „halben Herzens“ nach Ablauf der geplanten Investitionszeit zu veräußern.

BC Partners gilt als Spezialist für sehr große und (dadurch oft) komplizierte Buy-outs.

Internetauftritt BC Partners

www.bcpartners.com

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