Hörtkorn Finanzen im Interview mit Julien Zornig, Managing Partner Astorius Capital
Wie funktioniert Private Equity?
Julien Zornig: Private Equity als Anlagethema beschreibt den Ankauf signifikanter Anteile an Unternehmen, die nicht börsengelistet sind. Durch den Anteilseigner sollen in mehrjähriger Haltedauer unternehmerische Maßnahmen zur Steigerung des Unternehmenswertes umgesetzt werden.
Der Aktienmarkt ist mittlerweile gut gelaufen. Wie sieht es in Vergleich dazu im Private Equity Markt aus?
Julien Zornig: Private Equity hat sich im Zinstief zu einer etablierten Anlageklasse auch für Privatinvestoren entwickelt. Die langfristigen Ergebnisse sind stabil gut und versprechen auch zukünftig ein besseres Risiko-Rendite-Profil als liquide Märkte.
Beides sind Unternehmensbeteiligungen. Warum sollte ich in Private Equity investieren (illiquide, Gebühren etc.), wenn ich doch gut laufende Aktien habe die ich dazu noch täglich veräußern kann?
Julien Zornig: Private Equity ist kein Ersatz sondern eine Ergänzung zur Aktie. Aktien eigenen sich zur taktischen Risikosteuerung, Private Equity zur langfristigen Sicherung unternehmerischer Potenziale. Durch die Unterschiede in der Anlagemechanik und Einflussmöglichkeiten im Private Equity diversifiziert man die Art unternehmerischer Erträge.
Sie sind Managing Partner von Astorius Capital, einem Anbieter für Private Equity Fonds. Was ist ihr Geschäftsmodell und was machen Sie anders als die Anderen? Wo grenzen Sie sich ab? Was ist Ihr greifbarer Mehrwert?
Julien Zornig: Wir haben seit 2012 die Möglichkeit für nicht-institutionelle Investoren ergänzt, Private Equity in ihre Vermögensallokation aufzunehmen. Die wichtigsten Unterschiede gegenüber zum gängigen Marktangebot sind das signifikante Eigeninvestment der handelnden Personen bei Astorius, der Fokus auf den attraktiven Mittelstand und die operative Private Equity Erfahrung der Managing Partner.
Ihr aktuelles Investment ist auf der Zielgeraden. Welche Vorteile habe ich bei einer Zeichnung der aktuellen Tranche?
Julien Zornig: In der aktuellen Endphase der Vermarktung bietet sich die ungewöhnliche Gelegenheit, an einem sehr reifen Portfolio zum Einstandspreis teilzuhaben. Die hohe Visibilität der bereits getätigten Investitionen und die damit verkürzte Liquiditätsbindung können bis Ende Oktober erschlossen werden.
Eine Frage noch: Welchen Tipp geben Sie unseren Anlegern für Ihre Anlageentscheidungen im Allgemeinen?
Julien Zornig: Ich denke persönlich oft, nur weil das Umfeld verrücktspielt, muss man nicht verrückt mitspielen. Nichtstun und Liquidität werden leider bestraft, bei aller Renditeorientierung muss ein Anleger sich aber immer die Frage stellen, mit welchen Vermögenswerten man eine Marktkrise durchleben möchte. Bei vielen heutigen Themen frage ich mich, ob irgendeine Form der Krisenresistenz gegeben ist.