Status und Ausblick: Aktien, Private Equity, Venture Capital im Vergleich
Kurze Vorbemerkung:
Man verwendet übrigens bei Direktinvestitionen in Unternehmen den Überbegriff Private Equity. Im Detail unterscheiden sich die Begriffe Private Equity und Venture Capital jedoch: Wenn es sich um Investments in Unternehmen handelt, die in der Regel hoch profitabel und cashflowpositiv sind, sprechen wir von Private Equity, geht es aber um aufstrebende, noch nicht profitable Unternehmen, ist das Venture Capital. Im Folgenden werden wir bei allgemeinen Erklärungen Private Equity als Überbegriff nutzen und deutlich erkennbar machen, wenn spezifisch das Segment Venture Capital gemeint ist.
Entwicklung und Status von Private Equity in der Welt und in Deutschland
Eigenkapitalinvestments in aufstrebende (Venture Capital = VC) UND etablierte Unternehmen (Private Equity = PE) stellen einen bedeutsamen und robusten Grundpfeiler der erfolgreichen Volkswirtschaften dar.
Wenngleich die langfristig massiv generierten Mittelzuflüsse zuletzt auf hohem Niveau konsolidierten, bleibt festzuhalten, dass erfreulicherweise das in VC und PE investierte Kapital massiv gestiegen ist.
In Deutschland fest verankert und etabliert
Auch in Deutschland ist Private Equity inzwischen stabil etabliert. Die Zahlen des Verbandes von Ende 2022 dokumentieren dies eindrucksvoll.
Partizipationsmöglichkeiten für private Investoren
Es ist noch nicht lange her, da war es praktisch unmöglich, in die guten Investments einzusteigen, ohne dass Anleger in der Regel mindestens 5 Mio. USD aufbringen mussten. Inzwischen machen unter anderem wir bei Hörtkorn Finanzen Investments in erfolgreiche Fonds ab 200.000 Euro möglich. Ebenso können unsere Kunden mit einem mit uns eng zusammenarbeitenden Family Office in einzelne Unternehmen direkt als Co-Investoren einsteigen.
Wie ist das Marktumfeld aktuell zu bewerten?
Im Zuge der massiv gestiegenen Zinsen in den letzten zweieinhalb Jahren hat sich auch das Umfeld für Private-Equity-Investoren entsprechend entwickelt. Auf der einen Seite ist das Einwerben neuen Geldes schwerer geworden. Zudem bieten sich mehr generelle Alternativen für Investments außerhalb von PE, da Zinspapiere und auch Immobilieninvestments wieder höher rentieren.
Wir erinnern an dieser Stelle an unsere aktuelle Empfehlung für THREE RAVINIA mit einer zweistelligen Zielrendite im Basisszenario, obwohl es sich um eine langfristig vermietete Core-Immobilie handelt.
Solche Renditen sind normalerweise nur im Umfeld von Aktien und Private Equity und mithin mit anderem Risikoprofil möglich.
Bei Private Equity sind folglich die Qualitätsanforderungen an neue Investments ebenso gestiegen wie die Renditeerwartungen. Investoren koppeln ihre Renditeerwartungen immer an die Wechselwirkung mit den verbundenen Risiken und setzen diese ins Verhältnis zu anderen Anlageoptionen außerhalb der Anlageklasse.
Das sind gute Nachrichten
Wie Sie sich denken können, sind das für Investitionen im aktuell bestehenden Marktumfeld gute Nachrichten. Die Renditeerwartung in dieser Anlageklasse ist gestiegen.
Es gibt weiterhin viele Unternehmen, die Anteile abgeben möchten, um von PE-Investoren Wachstumskapital zu bekommen. Es steht jedoch weniger Angebotskapital zur Verfügung und die qualitative Messlatte der Investoren ist darüber hinaus noch einmal nach oben verlegt worden. Investoren, die bis vor 2–3 Jahren noch Investments bei beispielsweise 15 % Zielrendite gemacht hätten, werden heute schon mal mehr Perspektive verlangen, da der Vergleichszins aus negativem Territorium auf rund 3 % gestiegen ist, in den USA sogar auf über 4 %. Die Grunderwartung liegt also bereits eher bei 18–19 %. Dann kommt hinzu, dass die Finanzierungszinsen für Bankkredite gestiegen sind. Die Anforderungen an die Profitabilität und Aussichten auf mehr Profitabilität sind am Anfang einer Investition dementsprechend auch gestiegen, da ansonsten Bankenfinanzierungen in den Portfoliounternehmen nicht möglich sind und Wachstum unterbunden wird.
Kurzum, Investoren haben im aktuellen Umfeld mehr Auswahl an hochqualitativen Unternehmen, in die investiert werden kann. Die Anforderungen an die Robustheit der Geschäftsmodelle ist gestiegen und die Renditeerwartungen gleichermaßen.
Die Historie zeigt, dass Investments in Konsolidierungsphasen des PE-Marktes, wie wir sie aktuell sehen, für neue Investments zu einer überdurchschnittlich hohen Rendite in der Zukunft führten. Es handelt sich im Grunde genommen um eine Form des antizyklischen Investierens mit noch soliderer Planungsgrundlage.
Wir werden manchmal gefragt, ob die bestehenden Investments und Fonds, die in der Vergangenheit aufgelegt wurden, nun massiv leiden werden. Es gibt im breiten Markt Abwertungen. Dem kann man sich nicht entziehen. Ebenso werden einige Geschäftsmodelle, in die investiert wurde, scheitern. Das liegt nicht nur an den Zinsentwicklungen, sondern auch daran, dass sich in der Pandemie und Postpandemiephase sehr viele Rahmenbedingungen geändert haben.
Bei PE und VC ist es normal, dass manche Modelle scheitern. Die Quote der prosperierenden Unternehmen ist historisch jedoch so hoch, dass ein Gesamtportfolio für Anleger hoch rentierlich ist.
„Genau aus diesem Grund empfehlen wir seit Jahren, bevorzugt in Dachfonds zu investieren.“
Die Risiko-Rendite-Profile sind bei Direktinvestments am höchsten. Totalverluste können entstehen. Das ist bei Dachfonds aufgrund der breiten Streuung praktisch unmöglich. Ausfällen einzelner Portfoliounternehmen stehen ausreichend prosperierende Portfoliounternehmen gegenüber, so dass die Dachfonds Konzepte meist mit hohen einstelligen oder gar zweistelligen Renditen aufwarten können.
Je mehr Investoren sich von einem Einzelinvestment im Venture-Capital-Segment Richtung Private-Equity-Dachfonds bewegen, desto solider ist die Planungssicherheit für das Kapital. Analog nimmt jedoch auch die Renditechance ab.
Fazit
Alle Segmente des Private Equity, also Direktinvestments in einzelne Unternehmen, Venture Capital und Private-Equity-Dachfonds, wie wir sie seit Jahren zugänglich machen, haben aktuell für Neuinvestments eine noch höhere Renditeaussicht als vor 2–3 Jahren.
Die Auswahlmöglichkeiten der von uns empfohlenen Manager, die Ihre Anlagen im jeweiligen Markt umsetzen, sind heute noch besser als vor einigen Jahren. Da es – bei weiterhin hoher Nachfrage von Unternehmen nach Investorenkapital – weniger neues Kapital gibt, können vorteilhaftere Konditionen verhandelt und bessere Deals gemacht werden. Die zu zahlenden Preise für ein Investment sind bei gestiegener Qualität gesunken. Der Einkauf bietet im aktuellen Marktumfeld langfristige Vorteile.
Schlussfolgerungen
Optimales Zeitfenster für Investments: Da die aktuelle Marktphase noch eine Zeit lang anhalten sollte, bietet sich Investoren jetzt eine gute Möglichkeit, neue Engagements aufzubauen. Das gilt unabhängig davon, ob es sich um erste Gehversuche handelt – diese sind auf unser Anraten auf jeden Fall über Dachfonds umzusetzen – oder ob man schon mehrere Engagements über Direktinvestments oder Dachfonds im Portfolio hat.
Schrittweises Investieren geht und ergibt Sinn: Da sich die Einzahlungen bei manchen Anlageprogrammen in den von uns empfohlenen Dachfonds über mehrere Jahre erstrecken, bietet sich auch die Möglichkeit einer Zeichnung über 200.000 Euro, selbst wenn Ihn jährliches Anlagebudget eher bei 50.000 Euro liegt. Ein Gespräch dazu ist sinnvoll, wir erläutern gern die Details.
Kapitalbindung: Bei der Kapitalbindung erwarten wir keine nennenswerten Unterschiede. Anleger werden eine Investitions- und Haltephase haben, um dann nach 5 bis 7 Jahren schrittweise mit den Rückflüssen rechnen zu können. Gerade die ratierlichen Einzahlungen und die zügigen Rückflüsse schätzen zwar nicht alle, aber doch etliche unserer Kunden.
BIG IS BEAUTIFUL ist das Motto der Stunde für die meisten Investoren. Große Transaktionen mögen dem Geschmack vieler entsprechen, werden unserer Erwartung nach jedoch nicht so profitabel verlaufen wie Investments in kleinere und mittelgroße Unternehmen. Wir halten das Risiko-Rendite-Profil bei Investments in kleine und mittelgroße Unternehmen aktuell für besonders attraktiv. Die Einkaufskonditionen stellen sich hervorragend dar und die von uns ausgewählten Fondsmanager und Co-Investoren im Family Office können aus einem Pool sehr attraktiver Zielunternehmen und Zielfonds zu vorteilhaften Einkaufsrahmenbedingungen auswählen. Wir raten daher, nicht auf „big is beautiful“ zu setzen, sondern mehr noch auf hoch rentierliche und preiswert eingekaufte Unternehmensbeteiligungen zu achten.
Als Alternative zur Börse / zu Aktien geeignet? Gerade Großinvestoren schätzen Private Equity in allen Facetten (PE & VC-Fonds, Direktinvestments) seit Jahren. Die Größe der Portfoliopositionen haben teilweise die Aktienengagements im Volumen übertroffen. Diese Herangehensweise festigt sich aufgrund der langfristig höheren Renditen im Vergleich zum Aktienmarkt. Durch den inzwischen möglichen Zugang zu Investments ab in der Regel 200.000 Euro machen wir erstklassige Chancen zugänglich. Die Streuung zum Aktienportfolio ergibt unseres Erachtens nicht nur bei Großinvestoren Sinn und sollte Einzug in die Vermögensportfolien vieler Menschen bekommen.
Was tun …? Unsere Empfehlung
Ob und in welchem Umfang PE in Ihrem Vermögensportfolio auf- oder ausgebaut werden sollte, ist eine nun naheliegende Überlegung. Als Anregung teilen wir mit Ihnen die Ergebnisse der letzten Studie von Blackrock (größter Vermögensverwalter der Welt) zum Investmentverhalten der wohlhabendsten Menschen. In Blackrocks Family-Office-Report wird die Quote der Investments in Private Equity bei den großen und zugegebenermaßen historisch auch erfolgreichsten Investoren für 2023 mit 19 % angegeben. Sollte also Ihre Quote des Gesamtvermögens (inklusive Immobilien, Kunst, Uhren, Altersvorsorgeverträgen) darunter liegen, ergibt es unseres Erachtens Sinn, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen. Das gilt umso mehr, da die aktuelle Marktphase förderliche Rahmenbedingungen für Investoren bietet.
August 2024
Peter Friedenauer
Geschäftsführer
Hörtkorn Finanzen GmbH
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