Finanzen verstehen:

Private Equity – wie investieren Sie hier richtig?

Private Equity in Deutschland (2017/2018)*  Teil 2

„Die jährliche Rendite der in Deutschland tätigen Fonds hat sich gegenüber dem Buy-out-Jahr 2016 um 4,8 % Prozentpunkte auf 18,6 % erhöht“. So lautet eine Ergebniszusammenfassung des „Private Equity Monitor 2018“ der Hans-Böckler-Stiftung. Nicht nur die Transaktionsvolumina, auch die aus den Buy-outs erwirtschafteten Renditen stiegen 2017 gegenüber den Vorjahren also erheblich. Für 75 % aller in 2017 getätigten Buy-outs, das waren 207 Transaktionen, konnte die Beteiligung 142 verschiedener fondsfinanzierter Private Equity-Gesellschaften identifiziert werden. 57 davon und somit die dominante Gruppe waren Fonds aus dem angelsächsischen Sprachraum, vornehmlich aus den USA. Diese sind durchweg mit deutlich höherer Kapitalausstattung im Milliardenbereich tätig, als bspw. in Deutschland ansässige Fonds, die in der Regel unter 300 Mio. Euro Kapital aufbringen. In Deutschland ansässige Fonds tätigen also jeweils nur wenige, meist eine Transaktion pro Jahr und sind eher mit Buy-outs im mittelständischen Sektor aktiv.

Spannweite der Mindestrendite bei Private Equity Fonds
Haltedauer Private Equity Investments

82 % der Private Equity-Fonds bieten Anlegern eine „Hurdle Rate“, einen Mindestertragssatz, der an die Anleger ausgezahlt wird, bevor das Management mit an den Gewinnen beteiligt wird. Die Spannweite dieser Mindestverzinsungen lag zwischen 7,0 % und 11,5 %. Das liegt deutlich über den Renditeprognosen anderer Anlageklassen.

Bezieht man die Laufzeiten der Private Equity-Fonds mit ein, die in der Regel bei 10 Jahren liegen, und berücksichtigt man, dass zu Beginn rund zwei Jahre Investitionstätigkeit und am Ende rund zwei Jahre Desinvestition folgen, so ergibt sich für die „produktive“ Zeit dazwischen ein enormer Renditedruck, der auf den jeweiligen Buy-outs lastet. Offenbar hat das bisher meist gut funktioniert, wie der Track Record zeigt. Nebenstehend können Sie sehen, dass teils sogar noch viel kürzere Haltedauern stattfinden; der Durchschnitt der 110 in 2017 veräußerten Exit-Unternehmen lag bei nur 5,1 Jahren.