Bonität
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Was versteht man unter Bonität?
Der Begriff Bonität hat seine Wurzeln in der lateinischen Sprache im Wort „bonus“, was mit „gut“, „brav“ oder „tüchtig“ übersetzt werden kann. „Bonitas“ ist das entsprechende Nomen dazu und wird im Deutschen am besten mit Rechtschaffenheit oder Vortrefflichkeit wiedergegeben.
Bonität ist dann in der Fachsprache der Wirtschafts- und Finanzwelt zur Aussage über die Zahlungsfähigkeit geworden. Um diesen Sachbestand zum Ausdruck zu bringen, kann vollkommen synonym von Kreditwürdigkeit gesprochen werden
.Im englischen ist dies eine mögliche Wort-für-Wort-Übersetzung für Bonität: credit-worthiness. Andere Übersetzungen sind – neben zahlreichen weiteren Möglichkeiten, die sich aus dem Kontext ergeben können – credit rating oder financial standing.
Man versteht darunter die Fähigkeit und Bereitschaft einer Person, eines Unternehmens, einer Bank oder Institution, ihren finanziellen Verpflichtungen vertragsgemäß nachzukommen.
Kredit haben: Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit als Kernfragen
Sie bezieht sich also auf die Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit einer Partei und wird oft von Banken, Kreditgebern und anderen Institutionen bewertet, um das Risiko einer Kreditvergabe einzuschätzen. Man spricht dann von einer Bonitätsprüfung.
Die Bonität wird anhand verschiedener Faktoren beurteilt, darunter die Kreditgeschichte, die Einkommensverhältnisse, das Vermögen, die bisherige Zahlungshistorie und andere finanzielle Indikatoren.
Eine gute Bonität bedeutet gemäß der Definition, dass die Partei als zuverlässig und wahrscheinlich in der Lage angesehen wird, ihre Verbindlichkeiten fristgerecht zu begleichen.
Ein in diesem Sinn nachprüfbar gutes Standing kann daher beispielsweise zu wesentlich günstigeren Kreditbedingungen führen.
Eine schlechte Bonität bedeutet hingegen, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls höher eingeschätzt wird. Sie zieht in der Regel deutlich schlechtere Kreditbedingungen nach sich, bis hin zur Ablehnung einer Kreditvergabe.
Die Bonität wird in der Regel durch Bonitätsbewertungsagenturen oder Kreditbüros wie beispielsweise Schufa (in Deutschland), Equifax oder Experian (international) ermittelt. Diese Prüfagenturen vergeben Bonitätseinstufungen, wie beispielsweise Bonitätsnoten oder Ratings, um die Bonität einer Partei darzustellen.
Das Ergebnis einer sogenannten Bonitätsprüfung ist keine endgültige Aussage über die Kreditwürdigkeit, sondern gibt einen momentanen Stand wieder. An der eigenen Bonität kann man mit verschiedenen Maßnahmen arbeiten und sie dadurch verbessern.
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Welche Kriterien werden für die Ermittlung der Bonität angewendet?
Um standardisierte und damit miteinander vergleichbare Aussagen über die Kreditwürdigkeit einer Person, Institution oder eines Unternehmens machen zu können, kommen unterschiedliche Kriterien zur Anwendung und werden geprüft.
Finanzielle, sozialökonomische und biographische Bonitäts-Aspekte
Meist geht es um folgende Punkte
Kreditgeschichte
Hier wird untersucht, ob und wie bisherige Kredite oder Verbindlichkeiten pünktlich und vollständig zurückgezahlt wurden. Zahlungsverzüge, Zahlungsausfälle oder Insolvenzen können sich negativ auf die Bonität auswirken.
Einkommensverhältnisse
Das Einkommen und die finanzielle Stabilität einer Person oder einer Firma spielen ebenfalls eine Rolle. Ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass zukünftige Verpflichtungen erfüllt werden können.
Bei Betrieben geht es daher auch um die Analyse des Cash-Flow, die Gewinnquote im Verhältnis zum eingesetzten Kapital, sowie um das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital.
Vermögenswerte als Sicherheiten
Vorhandenen Vermögenswerte wie Immobilien, Fahrzeuge, Wertpapiere oder andere Besitztümer können zur Absicherung von Verbindlichkeiten dienen und die Bonität positiv beeinflussen (sie werden daher auch Sicherheiten genannt).
Firmen mit einem großen Umfang an Sachwerten (Anlagen, Fuhrpark, Immobilien) werden in der Bonität daher oft besser eingestuft als solche mit eher ideellen Werten, z.B. Firmen der Digitalbranche oder im Dienstleistungsbereich.
Beschäftigungssituation
Bei Arbeitnehmern kann auch die Stabilität des Beschäftigungsverhältnisses geprüft und berücksichtigt werden. Eine langjährige Anstellung oder ein fester Arbeitsvertrag (oder gar eine Verbeamtung) können als positives Zeichen gewertet werden.
Selbständige und Firmen werden eher nach der Auftragslage oder den Bestellungen beurteilt.
Schuldenlast
Die Höhe der bestehenden Schulden im Verhältnis zum Einkommen oder Vermögen wird oft analysiert. Eine hohe Verschuldung kann das Risiko eines Zahlungsausfalls erhöhen und die Bonität negativ beeinflussen.
Zahlungshistorie
Hier werden Angaben zum bisherigen Zahlungsverhalten gegenüber Rechnungen, Mietzahlungen, Kreditkartenschulden oder anderen finanziellen Verpflichtungen geprüft.
Regelmäßige und rechtzeitige Zahlungen können sich positiv auf die Bonität auswirken und sie verbessern.
Weitere Informationen: Je nach Land oder Kreditinstitut können auch weitere Eigenschaften wie Alter, Familienstand, Bildungsstand oder Beruf berücksichtigt werden.
Ein junger Mensch, der noch ein langes Arbeits- und Verdienstleben vor sich hat, wird dann beispielsweise anders eingestuft als ein Arbeitnehmer kurz vor dem Renteneintritt.
Die genauen Gewichtungen und Bewertungsmethoden der einzelnen Kriterien können von Institution zu Institution unterschiedlich sein, da jede Bonitätsbewertungsagentur oder Bank ihre eigenen internen Richtlinien und Algorithmen für die Bonitätsprüfung hat.
Was sind harte und weiche Bonitätsmerkmale?
Alle Merkmale von Subjekten, Unternehmen oder Institutionen, die für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit herangezogen werden können, lassen sich nach harten und weichen Faktoren unterscheiden (engl. hard factors und soft factors).
Harte Faktoren sind dabei diejenigen Merkmale, die sich objektiv messen und nachvollziehen lassen.
Darunter fällt normalerweise die Kreditgeschichte, der Verschuldungsgrad, je nach Angaben die Einkommensverhältnisse oder auch im Hintergrund vorhandene Vermögenswerte.
Weiche Faktoren hingegen lassen sich deutlich schwieriger kategorisieren und quantifizieren. Hier geht es mehr um persönliche Eigenschaften, Verhaltensweisen und Einschätzungen.
Darunter fallen also Merkmale wie die Beschäftigungssituation, der Bildungsstand, das Geschäftsmodell oder auch Annahmen zu den Managementqualitäten einer Person oder eines Betriebes. Auch der Ruf, den Subjekte, Branchen oder Firmen haben, kann hier eine Rolle spielen.
Es liegt auf der Hand, dass die weichen Faktoren zu einer anfechtbaren Entscheidung im Prüfverfahren über die Kreditwürdigkeit eines Subjektes bzw. eines Betriebes oder einer Institution führen können.
In Deutschland gibt daher das Bundesdatenschutzgesetz/BDSG vor, welche personenbezogenen Angaben an Auskunfteien und Prüf-Agenturen übermittelt werden dürfen (vgl. § 28a BDSG).
Dabei handelt es sich insbesondere um die Definition der sogenannten harten Negativmerkmale, weil sie dazu geeignet sind, die Kreditwürdigkeit herabzusetzen und somit der freien (auch finanziellen) Entfaltung des Subjektes im Wege zu stehen.
(Weiteres zum rechtlichen Rahmen siehe weiter unten.)
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Wie erreicht man eine gute Bonität?
Schlechte Bonität heißt nichts anderes als geringe Kreditwürdigkeit und kann fast synonym mit dem umgangssprachlichen Begriff der schlechten Zahlungsmoral wiedergegeben werden.
Im Umkehrschluss spricht man von einer guten Bonität, wenn jemand seinen Zahlungsverpflichtungen gut und pünktlich nachkommt.
Im Einzelnen tragen folgende Punkte zu einer guten Bonität (-seinstufung) bei:
Verantwortung zeigen
Pünktliche Zahlungen zu leisten, ist ein wertvoller Schritt. Wer seine Rechnungen und jeden Kredit immer fristgerecht bedient (= zurückzahlt/begleicht), trägt zu einer guten Bonität bei.
Im Gegensatz dazu sollte man Zahlungsverzüge oder Ausfälle vermeiden. Automatische Zahlungen oder Erinnerungen können dabei helfen, keine Fristen zu verpassen.
Verantwortungsvolle Kreditnutzung gehört auch dazu: Kredite und Kreditkarten sollten verantwortungsbewusst in Anspruch genommen werden.
kann z.B. bedeuten, die Kreditnutzung in einem vernünftigen Rahmen zu halten (indem man z.B. das Verhältnis von Einkommen und Kredithöhe berücksichtigt) und das gesetzte Kreditlimit nicht zu überschreiten.
Eine niedrige Kreditnutzung im Verhältnis zum verfügbaren Kreditrahmen kann die Bonität verbessern.
Positive und moderate Kreditgeschichte
Wer Großes erreichen will, muss sich im Kleinen bewähren – wer irgendwann einen großen Kredit in Anspruch nehmen will, sollte sich in kleinen Krediten durch abmachungsgemäße Zurückzahlung als kreditwürdig erweisen. Schulden abbauen ist ein wichtiger Punkt.
Es ist heutzutage nichts ungewöhnliches, für größere Projekte Schulden aufzunehmen. Wichtig im Sinne guter Bonität ist allerdings, bestehende Schulden kontinuierlich und absprachegemäß abzubauen. Dabei helfen z.B. realistische Schuldenrückzahlungsziele.
Eine Überprüfung des eigenen Kreditberichts macht ebenfalls Sinn. Einmal pro Jahr ist die Anfrage nach den persönlichen Schufa-Einträgen kostenlos. Die Einsicht in die eigene Akte kann helfen, mögliche Fehler oder Unstimmigkeiten zu erkennen und deren Prüfung und Korrektur zu veranlassen.
Und auch die Zahl der Kreditanfragen spielt eine Rolle. Jede Kreditanfrage wird seitens der Bank oder auch bei der Schufa in der persönlichen Kreditakte vermerkt und kann sich kurzfristig negativ auf die Bonität auswirken.
Daher sollte man die Anzahl der Kreditanfragen begrenzen und nur Kredite oder Finanzprodukte beantragen, die wirklich benötigt werden.
Finanzielle Stabilität zeigen
Eine stabile Beschäftigungssituation und ein regelmäßiges Einkommen können sich positiv auf die Bonität auswirken. Dazu kann es helfen, nach einer unbefristeten Beschäftigung zu streben und ein höheres Einkommen anzuzielen.
Das Erreichen einer guten Bonität erfordert Zeit und Disziplin. Sie ist aber oft eine notwendige Voraussetzung, um einen größeren Kredit z.B. für den Hausbau oder andere Großinvestitionen zu erhalten.
Was bedeutet ein Schufa-Eintrag?
Ein Schufa-Eintrag bezieht sich auf eine Eintragung in der SCHUFA Holding AG, einer der größten deutschen Auskunfteien für Wirtschaftsinformationen.
Die Idee zur Gründung einer Art „Auskunftei“ über die Kreditwürdigkeit einer Person geht bereits auf die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück.
Ein Mitarbeiter der städtischen Elektrizitätswerke kam auf die Idee, dass man aufgrund der Informationen über die Zahlungsmoral der Kunden auch andere Waren als nur Elektrizität an sie auf Kredit verkaufen könnte.
Wer ist die Schufa eigentlich?
Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) sammelt Informationen über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und Unternehmen und stellt sie ihren Vertragspartnern bzw. Kunden zur Verfügung, um deren Kreditentscheidungen zu unterstützen.
So werden täglich im Durchschnitt 320.000 Auskünfte über insgesamt 6 Millionen Firmen und 68 Millionen eingetragene Privatpersonen erteilt – eine wichtige Unterstützung des Geschäftslebens in Deutschland, um eine schnelle Bonitätsprüfung der Vertragsparteien durchzuführen.
Was enthält ein Schufa-Eintrag
Ein Schufa-Eintrag kann verschiedene Informationen enthalten, je nach Art des Eintrags. Im Allgemeinen gibt es positive Einträge und negative Einträge:
Positive Einträge
Dies sind Einträge, die eine zuverlässige und verantwortungsbewusste Nutzung von Krediten oder Finanzprodukten anzeigen.
Beispiele für positive Einträge können sein: Kreditverträge, die ordnungsgemäß bedient wurden, pünktliche Zahlungen von Rechnungen oder Ratenzahlungen. Laut Auskunft der Schufa sind über 90% der Eintragungen über natürliche Personen in den eigenen Karteien positiver Natur.
Negative Einträge
Sie zeigen ein erhöhtes Risiko oder Zahlungsverzögerungen bei finanziellen Verpflichtungen an. Beispiele für negative Einträge können sein: Zahlungsrückstände, nicht beglichene Schulden, Insolvenzverfahren oder eidesstattliche Versicherungen (Offenbarungseid bei Privatinsolvenz).
Die Schufa-Einträge haben meist sehr unmittelbar Auswirkungen auf die Bonität eines Subjektes oder einer Institution. Sie enthalten aber keine Handlungsweisung – die Entscheidung über eine Kreditvergabe an Kunden oder einen Geschäftsabschluss verschiedener Parteien liegt allein bei den Vertragspartnern.
Die Schufa nimmt also selbst an sich keine Bonitätsprüfung durch, sondern stellt nur die Daten dafür zur Verfügung.
Bei einer negativen Eintragung wird die Kreditwürdigkeit beeinträchtigt, und es kann schwieriger sein, einen Kredit, Darlehen oder andere Finanzprodukte bei Banken und anderen Finanzdienstleistern zu erhalten.
Eine positive Eintragung kann hingegen die Kreditwürdigkeit verbessern und den Zugang zu günstigeren Konditionen erleichtern.
Es ist möglich, einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft von der SCHUFA anzufordern, um die eigenen Einträge zu überprüfen und gegebenenfalls etwaige Fehler oder Unstimmigkeiten zu korrigieren.
Was machen Ratingagenturen?
Im Zusammenhang mit Bonität oder Kreditwürdigkeit kommen häufig auch sogenannte Ratingagenturen in den Blick.
Sie unterziehen Banken, Firmen, Institutionen, Staaten, aber auch Finanzprodukte einer Bonitätsprüfung.
Die international bekanntesten untern ihnen sind „Standard & Poor’s“ (S&P), „Moody’s“ und „Fitch“, die zusammen einen großen Einfluss auf die Einschätzung der weltweiten Kreditwürdigkeit haben.
Die bekannteste deutsche Ratingagentur ist Euler Hermes Rating. Ihr Fokus liegt auf dem deutschen Mittelstand. Die Agentur stellt damit eine spezialisierte Ergänzung zu den genannten „Big Three“ für den deutschen Markt dar.
Gleiches gilt für die deutschen Firmen Scope Rating und Creditreform Rating.
Analog kann die Spezialisierung auf einen bestimmten Wirtschaftsraum z.B. auch für die japanische „Japan Credit Rating Agency“ und die chinesische „China Chengxin International Credit Rating“ ausgesagt werden.
Sie ermitteln die Bonität von Staaten, Institutionen, Unternehmen und weiteren Marktteilnehmern – sowohl Anbieter als auch Kunden – durch eine umfangreiche Analyse verschiedener Faktoren.
Der genaue Prozess variiert von Agentur zu Agentur, aber im Allgemeinen beinhalten die Schritte zur Bonitätsbewertung ähnliche Kriterien und Prozesse wie bereits oben zur generellen Bonitätskriteriologie beschrieben.
Bonität und die Aufgaben der Ratingagenturen
Insbesondere sind dies folgende Aspekte:
- Informationsbeschaffung: Grundlage der Einstufung ist das Sammeln umfangreicher Daten über die zu bewertende Firma, Bank oder Institution. Dazu gehören Finanzberichte, Jahresabschlüsse, Geschäftspläne, aktuelle Marktentwicklungen und andere relevante Informationen.
- Finanzielle Analyse: Die Agentur analysiert die finanziellen Kennzahlen des Betriebs, einschließlich Umsatz, Gewinn, Verschuldungsgrad, Liquidität und Cashflow. Auch Trends und Entwicklungen im Zeitverlauf werden betrachtet.
- Geschäftsmodell und Branchenanalyse: Die Agentur bewertet das Geschäftsmodell des Unternehmens und analysiert die Branche, in der es tätig ist. Faktoren wie Wettbewerb, Marktposition, regulatorische Rahmenbedingungen und zukünftige Aussichten werden berücksichtigt.
Weitere Bewertungsebenen
Die Fähigkeiten und Erfahrungen des Managements unterliegen ebenso einer mehr oder weniger standardisierten Bewertung, einschließlich Faktoren wie der Strategieumsetzung, der Risikomanagementpraktiken und der Corporate Governance.
Ferner identifiziert und bewertet die Agentur die Risiken, denen der Betrieb ausgesetzt ist. Dazu werden Kreditrisiken, operative Risiken, Liquiditätsrisiken, politische Risiken und andere relevante Faktoren geprüft.
Darüber hinaus gibt es einen Vergleich mit Peer-Unternehmen. Der Betrieb wird mit ähnlichen Firmen in der Branche verglichen, um eine relativere Bewertung vorzunehmen und die Positionierung im Vergleich zu Wettbewerbern zu beurteilen.
Finale Bewertung
Schließlich kommt es zur Bewertung und Vergabe des Ratings. Aufgrund der umfassenden Analyseschritte wird ein Bonitätsrating vergeben.
Dieses Rating kann verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel Buchstaben (AA, A, BBB usw.) oder Zahlen (z.B. von 1 bis 10). Ein höheres Rating zeigt eine bessere Bonität an.
Fazit
Generell gilt, dass Ratingagenturen menschliches Urteilsvermögen und quantitative Modelle bei ihrer Bonitätsprüfung miteinander kombinieren, um möglichst komplexe Bewertungen zu erstellen, wie sie der komplexen Wirklichkeit nahekommen.
Die Methoden und Kriterien zur Bonitätsbewertung der einzelnen Agenturen werden oft nicht transparent gemacht und können im Einzelfall sehr unterschiedlich sein.
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Was sind Bonitätsindex und Bonitätstabelle?
Bonitätsindex
Ein Bonitätsindex ist eine Kennzahl oder ein Bewertungssystem, das verwendet wird, um die Bonität einer Person, eines Unternehmens oder einer Institution zu bewerten.
Der Bonitätsindex kann auf verschiedenen Faktoren und Bewertungsmethoden basieren und wird oft von Kreditbüros oder Bonitätsbewertungsagenturen verwendet.
Ein Bonitätsindex kann in Form einer Punktzahl, eines Ratings oder einer Bonitätsnote dargestellt werden. Je nach dem verwendeten Index oder System können unterschiedliche Skalen und Bewertungskriterien gelten.
Ein Beispiel für einen Bonitätsindex ist der FICO-Score in den USA, der von der Fair Isaac Corporation entwickelt wurde. Dieser Score reicht von 300 bis 850, wobei höhere Werte eine bessere Bonität anzeigen.
Der FICO-Score basiert auf verschiedenen Faktoren wie Kreditgeschichte, Kreditnutzung, Zahlungsverhalten, Verschuldung und anderen finanziellen Indikatoren.
Bonitätstabelle
Eine Bonitätstabelle ist eine Tabelle oder eine Übersicht, die die verschiedenen Bonitätsstufen oder Bonitätskategorien darstellt.
Sie wird häufig von Kreditbüros oder Bonitätsbewertungsagenturen verwendet, um die Bonität von Personen, Unternehmen oder Institutionen zu klassifizieren.
In einer Bonitätstabelle werden in der Regel verschiedene Bonitätsstufen oder -kategorien aufgeführt, die anhand spezifischer Kriterien festgelegt werden.
Diese Kategorien können unterschiedliche Namen oder Bezeichnungen haben, wie z.B. „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“, „ausreichend“ oder „schlecht“. Die genauen Bezeichnungen und Kriterien können je nach Kreditbüro oder Ratingagentur variieren.
Häufig ist sie mit Punktzahlen oder Ratings verknüpft, um die Bonitätsstufen quantitativ zu bewerten, z.B. Punktzahlen von 1 bis 10 oder Ratings wie AAA, AA, A, BBB usw.
Die Bonitätstabelle bietet eine einfache Möglichkeit, die Bonität zu verstehen und zu vergleichen.
Sie hilft Banken, Kreditgebern, Vermietern oder anderen Institutionen bei der Einschätzung des Risikos und der Entscheidung über die Kreditvergabe oder andere finanzielle Transaktionen.
Welchen Schutz gibt es gegen falsche oder unbegründete Bonitätseinstufungen?
Internationale Ratingagenturen leben davon, dass ihre Einstufungen seriöse sind und eine Vergleichbarkeit unterschiedlichster Kreditnehmer herstellen.
Ihre Seriosität und die Verlässlichkeit ihrer Zahlen und Prozesse liegen daher in ihrem ureigensten Interesse.
Liegen sie mit Einschätzungen häufiger weit neben Wettbewerbern, kann das auf lange Sicht ihre Verdrängung vom Markt bedeuten. Einen unmittelbaren Schutz gegen ihre Einstufungen gibt es allerdings nicht.
Privatpersonen und Unternehmen/Institutionen in Deutschland haben darüber hinaus folgende Möglichkeiten, falsche Bonitätseinstufungen zu verhindern oder zu korrigieren.
Weitere Rechte von Betroffenen
Zu den weitergehenden rechtlichen Optionen für Betroffene zählen insbesondere:
Recht auf Selbstauskunft
Jeder Verbraucher hat das Recht, eine kostenlose Selbstauskunft von Auskunfteien wie der SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) anzufordern. Dadurch kann man die eigenen Bonitätsdaten überprüfen und mögliche Fehler oder Ungenauigkeiten identifizieren. Auch alle anderen Marktteilnehmer haben ein Recht auf Auskunft über die Einstufung ihrer Kreditwürdigkeit, müssen für diese Auskunft aber in der Regel Gebühren zahlen.
Berichtigung von Fehlern
Stellt man fest, dass die ausgewiesenen Bonitätsdaten falsch oder veraltet sind, besteht das Recht, eine Berichtigung bei der Auskunftei zu beantragen. Die Auskunftei ist verpflichtet, die gemeldeten Daten zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Bonität und das Widerspruchsrecht
Wenn man mit einer Bonitätseinstufung nicht einverstanden ist, kann innerhalb einer bestimmten Frist Widerspruch eingelegt werden. Die Auskunftei ist dann verpflichtet, die Streitigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren oder zu löschen.
Datenschutz und Verbraucherrechte
In Deutschland gelten strenge Datenschutzgesetze, wie beispielsweise die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Diese Gesetze schützen die Verbraucher vor unberechtigtem Zugriff auf ihre Bonitätsdaten und legen fest, wie Daten gespeichert, verarbeitet und genutzt werden dürfen.
Verbraucherberatungsstellen und Verbraucherschutzorganisationen bieten Unterstützung und Beratung zu Fragen der Bonität und zur Durchsetzung der Verbraucherrechte.
Konsequenzen bei falschen Angaben oder falscher Einstufung
Unternehmen und Institutionen können falsche Zahlen angeben, um ihre Bonität zu erhalten oder zu verbessern und so an (weitere) Kredite heranzukommen.
Dies erfüllt zum einen nach § 331 des Handelsgesetzbuches/HGB meist den Tatbestand der Bilanzfälschung und stellt nach § 283b des Strafgesetzbuches/StGB eine Verletzung der Buchführungspflicht dar. Sie kann mit hohen Bußgeldern bis hin zu Freiheitsstrafen geahndet werden.
Zum anderen handelt es sich dann in der Regel um einen Kreditbetrug nach § 265 StGB, der ebenfalls mit Bußgeldern bis hin zu Freiheitsstrafen bestraft werden kann.
Der Sachverhalt des Kreditbetrugs bezieht sich auch auf falsche Angaben von Privatpersonen.
Bei ihnen kommt hinzu, dass es sich bei einer falschen Einstufung der Bonität, die an die Öffentlichkeit gelangt, nach § 187 StGB um Verleumdung handeln kann. Der solcher Art Verleumdete kann nach § 824 des Bürgerlichen Gesetzbuches/BGB Schadensersatz verlangen.
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