Interview mit Christoph Kahl
Hörtkorn hinterfragt:
Die Basis unseres Erfolgs ist unsere positive Leistungsbilanz
Die Platzierungszahlen der Branche sind seit der Finanzmarktkrise dramatisch eingebrochen. Jamestown konnte sich in den letzten Jahren gegen diesen Trend behaupten und mit insgesamt rd. USD 1,3 Mrd. in den Jahren 2013 bis 2018 platziertem Eigenkapital ein hervorragendes Ergebnis erzielen.
Was ist die Basis Ihres Erfolgs?
Ch. Kahl: Die Basis unseres Erfolgs ist unsere positive Leistungsbilanz. Bereits 27 von 31 US-Vermietungsfonds wurden schon wieder aufgelöst. Die Gesamtergebnisse aus Ausschüttung und Verkaufsgewinn lagen dabei bei jedem Fonds bei mindestens acht Prozent pro Jahr vor Steuern. Generell profitieren wir in diesen turbulenten Zeiten von einem über 35 Jahre aufgebauten Vertrauen unserer Anleger.
Der aktuelle Fonds Jamestown 31 ist wieder ein Blindpool und bedeutet für den Anleger ein erhöhtes Investitionsrisiko. Was sind die Beweggründe und Vorteile für dieses Konzept?
Ch. Kahl: Wie bei den Vorgängerfonds Jamestown 27 bis 30 starten wir als Blindpool und planen parallel zur Platzierung des Eigenkapitals in verschiedene Regionen und Nutzungsarten zu investieren. Dabei liegt der Fokus auf den wichtigen Metropolen der Ost- und Westküste bzw. auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Abhängig vom Platzierungserfolg wird so nach und nach ein breit gestreutes Immobilienportfolio aufgebaut. Die Fondsgröße wird somit dem Anlegerinteresse folgend angepasst.
Welchen Typus von Anleger sprechen Sie mit dem Jamestown 31 an?
Ch. Kahl: Der Fonds richtet sich an deutschsprachige Privatpersonen mit Interesse an einer längerfristigen, unternehmerischen Sachwertbeteiligung in den USA. Internationale Immobilienanlagen gehören schon heute bei vielen Privatanlegern zu einem breit gestreuten Portfolio. Eine Investition in US-Immobilien bietet Anlegern die Möglichkeit, das vorhandene Portfolio mit der Weltleitwährung US-Dollar zu diversifizieren.
Ein kurzer Rückblick. Jamestown besteht nun seit 36 Jahren und hat für seine Anleger bei den aufgelösten Fonds mindestens eine Rendite von 8 Prozent erzielt. Können Sie sich noch an Ihre erste Immobilieninvestition erinnern?
Ch. Kahl: Der erste Jamestown-Fonds investierte in ein Bürogebäude in Nashville, Tennessee. Anleger erzielten dabei ein Vorsteuerergebnis von durchschnittlich jährlich 8,74 Prozent. Vorteilhaft für die Anleger war dabei der abgeschlossene Netto-Mietvertrag, bei welchem der Mieter alle Betriebskosten selbst zu zahlen hatte. Das Risiko bestand insbesondere darin, dass es nur einen Mieter gab und keine Streuung nach Nutzungsarten oder Regionen, wie dies heute regelmäßig bei unseren Fonds der Fall ist.
Gab es in dieser Zeit auch Fehlentscheidungen und welche Lehren haben Sie daraus gezogen?
Ch. Kahl: In über 35 Jahren gab es natürlich auch Fehlentscheidungen, insbesondere der Zeitpunkt zur Auflage von Jamestown Co-Invest 4, ein US-Immobilien Private Equity Fonds, war im Nachhinein betrachtet unglücklich gewählt. Der Fonds wurde kurz vor Ausbruch der Finanzkrise aufgelegt und kam in Folge dieser in Turbulenzen. Doch auch mit diesem Fonds haben die Anleger am Ende kein Geld verloren. Um dies zu erreichen, hat Jamestown seine vertikal integrierte Struktur weiter angepasst, die eigenen Gebühren halbiert und stellte dem Fonds jahrelang über ein günstiges Darlehen zusätzliche Liquidität zur Verfügung, um die im Fonds verbliebenen Investitionsobjekte erfolgreich zu entwickeln. Wir stellen uns somit stets unserer Verantwortung für die Anleger.
Herr Kahl, Sie und Ihr Team sind inzwischen institutionell auch international sehr bekannt und begehrt und haben sicherlich ausreichend Zugang zu Kapital auch ohne 30.000 USD Zeichner. Was motiviert Sie und Ihre Team dem deutschen Retail Kunden einen Fonds zu geben?
Ch. Kahl: Wir wollen hinsichtlich der Kapitalherkunft auf zwei Beinen stehen. Es stärkt unsere Unabhängigkeit, wenn sowohl deutsche Privatanleger als auch internationale (insbesondere amerikanische) Pensionsfonds bei Jamestown investieren.
