Zinsen sinken und die Wertentwicklungskurve der Sachwerte wird stetig weiter steigen

Griechenland zahlte im Januar 0,66 % Zinsen p.a. für seine 10-Jahresanleihe … GRIECHENLAND, Null-Komma-sechsundsechzig!!! Da bekommt man direkt Lust einzusteigen, oder? Deutschland kostete minus 0,53 % p.a. (siehe Grafik)! Wenn Sie dem deutschen Staat also Ihr fleißig verdientes, versteuertes Geld leihen wollen, müssen Sie jetzt dafür bezahlen. Wer im Januar für 10 Jahre 100.000 Euro in deutsche Anleihen angelegt hatte, wird im besten Fall insgesamt 94.700 Euro zurückbekommen! Fühlt sich das für Sie richtig an?

Renditen 10-jähriger Staatsanleihen ausgewählter Länder im Januar 2021

Dieser Trend läuft bereits seit Jahren und macht bonitätsstark bewertete Anleihen von Staaten und Unternehmen unattraktiv. Anbei sehen Sie die Auswirkung der Entwicklung auf den Gesamtbestand aller im Umlauf befindlichen Industriestaatsanleihen der Welt.

Ein breites Umdenken hat eingesetzt

Die Niedrigzinspolitik wird nun seit Jahren fortgeführt. Ein Ende ist nicht absehbar und wird auch von keinem renommierten Volkswirt oder Geldpolitik-Experten in den nächsten Jahren erwartet. Doch jahrelang haben die deutschen Anleger auf bessere Zeiten gehofft. Sie haben hohe Bargeldbestände und in kurzfristigen Anleihen geparktes Vermögen im Gesamtwert von rund 2,724 Billionen Euro (Quelle: Tagesgeldvergleich.net, Stand 10. März 2021) aufgebaut. Hier sehen wir eine Trendumkehr, die sich bereits vollzieht und deren Fortgang wir prognostizieren. Denn seit Negativzinsen auf Barguthaben in der Breite zum Normalfall werden und eine Änderung der Niedrigzinspolitik nach wie vor nicht absehbar ist, wechseln immer mehr Investierende ihre Strategie.

Für weitergehende Informationen können Sie gerne die Experten-Gastkommentare zum Thema der zinslosen Risiken im Anleihenmarkt aus Februar 2020 „Immobilien sind die besseren Anleihen“ und aus Mai des letzten Jahres im letzten Absatz lesen.

Was sind die Folgen?

Um das Wesentliche dieser Entwicklung auf den Punkt zu bringen: Der Markt schwimmt im Geld. Dieses Geld will Verlusten durch Negativverzinsung entkommen. Es sucht jetzt noch entschlossener als zuvor alternative Anlagemöglichkeiten mit Ertragsaussicht. Am Immobilienmarkt ist diese Entwicklung bereits seit Jahren als stabile Aufwärtspreisentwicklung erkennbar. Wir erwarten, dass diese Kurve weiter und noch stärker steigt (siehe Grafik).

Immobilienpreisentwicklung in Deutschland

Darauf ist zu achten:

Aus unserer Sicht ist bereits seit Jahren ein zunehmender Wettbewerb zwischen privaten und institutionellen Anlegern erkennbar. Dieser Wettbewerb ist inzwischen bei Projekten in Größenordnungen kleinerer zweistelliger Millionenvolumina angekommen. Diese konnten früher nach klassischem Muster mit Spezial-AIF ab 200tsd Euro Mindestanlage ausgezeichnet abgebildet werden. Großinvestoren haben Projekte dieser Größe selten beachtet, weil in diesem Segment die Kosten für Analyse und Prüfung zu hoch waren und weil es genug Einkaufspotential bei Projekten im Bereich oberhalb dieser Größenordnung gegeben hat.

Der gesteigerte Wettbewerb hat zur Folge, dass sich nun einerseits auch Großinvestoren für solche Projekte zu interessieren beginnen und dass andererseits in einigen Assetklassen auch Modelle gefunden werden, solche Projekte trotz hohem Regulierungsaufwand in Publikums-AIF mit Tranchen ab 10tsd oder 20tsd Euro an den Markt zu bringen. In den Klassen Private Equity Mittelstand Europa und USA sowie bei Wohnimmobilien haben wir aktuell dafür mehrere attraktive AIF-Beispiele erfolgreich geprüft.