Wenn es läuft, dann läuft’s – Das Wachstumsjahrzehnt 2010-2020

Nach dem Platzen der Immobilienblase in den USA im Jahr 2007 entwickelte sich bis 2009 eine globale Finanzkrise: Banken wurden liquidiert oder mussten massiv vom Staat unterstützt werden, die Aktienmärkte stürzten teilweise ins Bodenlose, das Vertrauen in fast alle Märkte war vorübergehend komplett verloren.

Die teilweise sehr umfassenden staatlichen Eingriffe, Stützungsprogramme und neue Regulierungen, die eine derartig schwere Krise für die Zukunft unterbinden sollten, führten in den Jahren darauf zu einem weitgehend stabilen Wachstum auf fast allen Märkten.

(Grafik: Veränderung BIP Deutschland in Prozent, Statistisches Bundesamt destatis)

Viele von uns haben sich an diese Stabilität gewöhnt: Es war fast beliebig, in welche Arten von Investments man sein Kapital anlegte, mit guten Wachstumsraten bei niedriger Inflation konnte man rentierlich investieren und musste wenig Wertschwankungen auf dem Weg zum Erreichen der Anlageziele tolerieren.

Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Israel contra Hamas: Die Folgen

Doch dann kamen – in historisch gesehen sehr kurz aufeinander folgenden Intervallen – die Corona-Krise (ab 2020), der Ukraine-Krieg (ab 2022), dadurch ausgelöst die Energiekrise, anschließend in diesem Jahr die Auseinandersetzung zwischen der Hamas und Israel.

Jedes Ereignis für sich löste eine Kette von Entwicklungen aus, die insgesamt wieder eine erhebliche Veränderung der Markt-Rahmenbedingungen mit sich bringen. Die meisten Menschen – ausgenommen jene, die unser Sonntagsbriefing lesen ;) – neigen dazu sich über die verschlechterten Rahmenbedingungen zu beschweren.

Für Investoren ist es vor allem aber erst einmal deutlich anders. Neben der persönlichen Betroffenheit und auch dem Mitgefühl für die Menschen, die von einigen der Krisenherde in ihrer Existenz bedroht sind, macht es als Investor Sinn, die Realitäten zu erkennen, zu akzeptieren und damit umzugehen.