Vor Ort im Stadtquartier – Wenn globale Trends gebündelt Wirklichkeit werden

Warum Experten die Einzigartigkeit des Projekts „Stadtquartier Neckarbogen“ loben.

Eine Baustelle ist selten ein schöner Anblick. Erdhaufen, Materialreste, Gerüste, halbfertige Bauteile schmeicheln dem Auge des Betrachters nicht gerade. Umso bemerkenswerter war das Ergebnis der Mühe, die sich Kruck + Partner bei der Vor-Ort-Veranstaltung im Projekt Neckarbogen Heilbronn am vorvergangenen Mittwoch (17.07.24) offensichtlich zum Herrichten der weitgehend fertiggestellten Bauabschnitte K6 und K7 gemacht hatten.

Nach der Begrüßung und Einführung durch den Bauträger und Leadinvestor Joachim Kruck sprachen drei Referenten zu drei Aspekten des Projektes – mit EINEM gleichlautenden Ergebnis: Hier entsteht etwas Außergewöhnliches!

Drei Referenten sprechen zu drei Aspekten des modernen Bauens

Der Holzhybridbau

Ein wesentliches und sichtbares Qualitätselement der Objekte K6 und K7 ist die sogenannte Holz-Hybrid-Fassade. Hierzu sprach die Geschäftsführerin Marlen Schlosser von Schlosser Holzbau. Die Firma mit dem Slogan „Holzwelten für morgen“ kann als eine der überregional bekannten Top-Adressen für ökologischen und gleichzeitig zukunftsweisend-modernen Holzbau gelten. Das interessante daran: Obwohl es sich um höchste Qualität und vergleichsweise komplexes Arbeiten handelt, hat es die Firma durch standardisierte Verfahren geschafft, die Arbeit auf der Baustelle selbst durch intensive Vorarbeiten auf ein Minimum an Zeit und Aufwand zu reduzieren. Auf diese Weise werden sowohl die wichtige Einhaltung von Fristen als auch die hohen Ansprüche an die Qualität gesichert.

Wir Besucher konnten uns selbst ein eindrückliches Bild davon machen: Die Fassaden der schon zur Bundesgartenschau 2019 fertiggestellten Häuser mit gleicher Holzhybridbauweise sehen noch aus wie am ersten Tag.

(Fassade eines bereits zur BuGa fertiggestellten Referenzprojektes)

(Fassadeneindrücke laut Prospekt von K7 – links  und K6 – rechts)

Ökologie, Ökonomie und Soziales: Aspekte der Nachhaltigkeit

Die Sicht des Münchner Architekturbüros Baumschlager Hutter Partners, von dem die Pläne für K6 und K7 stammen, wurde durch Dr. Oliver Kaps vertreten. Er betonte, dass die Ausschreibungsbedingung der Stadt Heilbronn zum Thema Nachhaltigkeit keineswegs nur für dieses ausgewählte und besondere Projekt Geltung hätten, sondern mittlerweile zum Standard in der architektonischen Planung gehörten.

Eher geläufig ist dabei die ökologische Nachhaltigkeit mit dem Ziel, an natürlichen Ressourcen nicht mehr zu verbrauchen, als sich im Nutzungszeitraum natürlicherweise regenerieren kann. Hier bedeutet die angewendete Holzhybridbauweise eine maximale Einsparung an CO2-Emissionen.

Daneben treten die interessanten Aspekte ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit: Architektur gilt dann als ökonomisch nachhaltig, wenn sie auf eine umfassende Nutzungsflexibilität der entstehenden Gebäude achtet. Im Fall der Gebäude K6 und K7 heißt das, dass sowohl der Grundriss der gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss als auch die Grundrisse der Wohnungen in den weiteren Geschossen auf einfache Weise verändert werden können, um sie auch zukünftig unterschiedlichsten Anforderungen anpassen zu können.

(tatsächlicher Grundriss, K7)

(weitere einfach zu bewerkstelligende Grundrisse für andere Nutzungsarten: links Loft, rechts Gewerbe)

Soziale Nachhaltigkeit bei Gebäuden bedeutet schließlich, unterschiedliche soziale Gruppen auf engem Raum (weil in einem Gebäude) so anzusprechen und die jeweiligen (baulichen) Interessen zu integrieren, dass ein gedeihliches Miteinander gefördert wird. Verwirklicht wurde das in diesem Fall durch einen Wohnungsmix aus geförderten und nicht-geförderten Wohnungen sowie barrierefreiem Bauen.