Vorwort
Sehr geehrte Investoren,
In unserem neuen Format Hörtkorn Finanzen Fokus lassen wir uns diesmal von den momentan stattfindenden Olympischen Spielen inspirieren.
Alle vier Jahre (= der Zeitraum der Olympiade) schaut die Welt mehr oder weniger gebannt auf diese wohl bedeutendste Sportveranstaltung der Geschichte.
Dieses Jahr finden sie wieder in Europa statt: In Paris messen sich 16 Tage lang Athleten unterschiedlichster Disziplinen in ihrem Können.
Für uns Anlass und Gelegenheit, einem vielleicht eher ungewöhnlichen Gedanken nachzuhängen:
Hat die olympische Idee oder/und der Bereich des Spitzensports auch etwas mit dem Bereich der Investments zu tun? Wenn ja, wie lässt sich das genauer entfalten?
Lesen Sie auf den kommenden Seiten, was uns dabei in den Sinn gekommen ist.
Wir wünschen eine anregende Lektüre und eine gute Zeit der Olympischen Spiele!
Peter Friedenauer,
Geschäftsführer Hörtkorn Finanzen
Der Mythos der Olympischen Spiele: Dabeisein ist alles
Wenn sich die alten Griechen schon seit dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend aus allen Landesteilen am Berg Olymp trafen, dann ging es zunächst einmal vor allem um eine Huldigung an den Göttervater Zeus. Er hatte hier seine „Wohnung“, und wer es auf den (später: in den) Olymp schaffte, war den Göttern nahe.
Teil der Huldigung wurden dann mehr und mehr sportliche Wettkämpfe, deren Sieger als von den Göttern besonders gesegnet galt.
Als die Römer um das Jahr 150 v. Chr. Griechenland eroberten und fortan an den Spielen teilnahmen, wurden die Olympischen Spiele erstmals „international“.
Mit der Ausbreitung des Christentums und seiner späteren Erhebung zur Staatsreligion des römischen Reiches wurden heidnische Bräuche und Zeremonien mehr und mehr verdrängt bzw. verboten – spätestens im 6. christlichen Jahrhundert gingen daher die Olympischen Spiele der Antike unter.
Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die „olympische Idee“ eine Wiedergeburt: Die Ausgrabung antiker Stätten entfachte zunächst unter Wissenschaftlern, dann auch in der breiteren Bevölkerung eine Begeisterung für die Kultur der Antike. Mit dem Gedanken, die Jugend der Welt bei friedlichen sportlichen Wettkämpfen (anstatt militärischer Auseinandersetzungen) zusammenzubringen, initiierte der französische Baron Pierre de Coubertin 1894 in Paris einen „olympischen Kongress“. Dieser Kongress führte tatsächlich zu dem Beschluss, 1896 in Athen mit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit an den Gedanken der Antike anzuknüpfen: Alle sollen dabei sein, um sich friedlich bei den Spielen zu treffen und sportlich miteinander zu messen.
„Bei geschlossenen Fonds ist Dabeisein manchmal auch alles! Gerade bei attraktiven Angeboten übersteigt die Nachfrage oft das begrenzte Angebot. Wir sind einigermaßen stolz, dass wir hier meist dem olympischen Gedanken Rechnung tragen können: Wenn wir etwas anbieten, können wir Zeichnungswünsche in aller Regel auch bedienen. Bei uns sind Sie dabei!“
Peter Friedenauer (mit einem Augenzwinkern)
Das Besondere an den Olympischen Spielen
Fast jeder sportliche Wettkampf kennt seine Landesmeisterschaften, Kontinental- und Weltmeisterschaften. Aber nicht selten sind das recht kleine Veranstaltungen, weil nicht jede Sportart wie Fußball oder Baseball Millionen oder zumindest Hunderttausende an Fans in ihren Bann zieht.
Dass in relativ kurzer Zeit ein sehr umfassendes Spektrum an Sportarten gleichzeitig seinen Meister sucht, und das noch vor einem Millionenpublikum, ist das absolut Einzigartige an den Olympischen Spielen.
Und das nicht nur für das Publikum, das aus einer überwältigenden Anzahl von Disziplinen auswählen kann, sondern eben auch für die Sportler, die sonst oft nur ein überschaubares mediales Echo finden.
Für die „Auseinandersetzung der Nationen“ enorm wichtig ist mittlerweile der Medaillenspiegel: Hier lässt sich auf einen Blick ablesen, welche Nation in möglichst vielen Sportarten die Nase vorne hat.
Nicht zuletzt ist es auch der Kontakt zwischen Sportlern unterschiedlichster Disziplinen, der für die einmalige Atmosphäre der Spiele sorgt und die ursprüngliche Idee zum Vorschein bringt:
Dabeisein ist an sich schon ein gewaltiges Erleben – wenn auch beileibe nicht mehr alles.
Olympische Sommerspiele in Paris 2024 konkret:
16 Tage lang treten 11.400 Athleten in 32 Sportarten mit insgesamt 329 Entscheidungen (=Goldmedaillen) gegeneinander an.
Deutschland nimmt mit 472 Sportlern teil.
Die Kosten der Ausrichtung dieser Spiele werden mit ca. 9 Mrd. Euro beziffert.
Das weltweite Gesamtvolumen im Bereich des Sportsponsoring liegt im Jahr 2024 bei rund 64 Mrd. USD, die drei führenden Sponsoren sind Nike, Adidas und Coca-Cola.
Die Gegenwart: „Go for Gold“?
Denn am Ende geht es eben doch darum, wer der Beste ist.
Und damit kommen wir schon sehr stark an ähnliche Gefilde heran, wie wir sie aus der Welt der Investments kennen.
Deutschland im Medaillenspiegel der Olympischen Sommer-Spiele seit der Wiedervereinigung:
1992 (Barcelona/ESP): Platz 3 mit 82 Medaillen
1996 (Atlanta/USA): Platz 3 m. 65 Med.
2000 (Sydney/AUS): Platz 5, 56 Med.
2004 (Athen/GR): Platz 6, 49
2008 (Peking/China): Platz 5, 41
2012 (London/GB): Platz 6, 44
2016 (Rio/BRA): Platz 6, 42
2020 (Tokio/JPN): Platz 9, 37
Talent oder Begabung oder natürliche Veranlagung sind das Eine. Fleiß, Disziplin, intensive Vorbereitung, Verzicht, Rahmenbedingungen, Fokus und viele weitere Elemente sind das Andere, ohne das letztlich keine Veranlagung zur Entfaltung kommt.
Spätestens in diesem Moment kommt die Frage nach dem Geld ins Spiel: Wer viel Trainieren muss, braucht dafür Zeit und kann nicht gleichzeitig ganztags in die Arbeit gehen. Es bedarf also Förderung und Sponsoren, die hinter den Ambitionen des einzelnen Sportlers oder der Mannschaft stehen, damit vorhandenes Talent auch tatsächlich an die Spitze führt.
Blickt man auf den Medaillenspiegel der letzten 30 Jahre, sieht man eine deutliche Tendenz: Deutschen Athleten gelingt es immer weniger, sich im internationalen Vergleich bei den Spielen durchzusetzen.
Drei Faktoren seien dabei in Rechnung gestellt:
- In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung hat das wiedervereinigte Deutschland noch stark von der Auswahl- und Dopingpraxis der ehemaligen DDR profitiert.
- Andere Nationen wie Indien oder China verfügen zum einen über einen weitaus größeren Pool an „Humankapital“, zum anderen versuchen sie gezielt im Bereich des Sports aufzuholen, was sie wirtschaftlich bereits zu leisten im Stande sind.
- Kleinere Nationen spezialisieren sich zunehmend auf bestimmte Sportarten, um zwar nicht in der Breite, wohl aber in der Spitze vorne mit dabei zu sein – siehe z.B. Jamaika mit seinen Sprintern, aber inzwischen ohne Bobteam bei den Winterspielen.
Dennoch: Deutschland ist eine der fünf stärksten Volkswirtschaften der Welt. Nach der etwas vereinfachten Rechnung „(Talent + Training + Disziplin) x Förderung = Spitzenleistung“ müssten wir also eigentlich nach wie vor eine führende Rolle zumindest in einigen Sportarten spielen.
Woran fehlt es also?
An Talenten?
Am Trainingsfleiß oder der Disziplin?
Am richtigen Einsatz der verfügbaren Mittel?
Oder gar am politischen oder gesellschaftlichen
Willen?
„Meine Tochter (11) treibt Fechtsport. Aus dem Funktionärsumfeld hört man: Die gezielte Sportförderung ist im internationalen Vergleich nicht wettbewerbsfähig. Das Ergebnis: In einstigen Paradedisziplinen wie Fechten, ob Florett, Degen oder Säbel, sind wir nur noch internationaler Durchschnitt und der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) ist mit dem kleinsten Aufgebot seit 68 Jahren (zwei Athleten) bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten.“
Axel Hermann, Prokurist
Wir vermuten, dass es wie bei einer Investment-Chance ist:
Zunächst braucht es eine gute Vorauswahl, ähnlich einer „Talent-Sichtung“. Dann bedarf es einer intensiven Prüfung der Zahlen, vergleichbar (und in unserem Fall verbunden mit) der Anwendung von Fleiß und Disziplin. Und schließlich muss von Seiten der Initiatoren und Investoren viel harte Arbeit, aber auch etwas Mut und Zuversicht in die Zukunft aufgebracht werden, um das ausgewählte Investment zur Spitzenleistung zu bringen.
Wie im wirtschaftlichen Bereich, so wird Deutschland wohl auch im Bereich des (Spitzen-) Sports eine Erneuerung, einen neuen Impuls, eine neue Entwicklung brauchen, um an einstige Erfolge – „Wirtschaftswunder“; „Qualität made in Germany“; dritter Platz in der Nationenwertung – anknüpfen zu können.
Spitzensport und Investmentgeschehen
Das Thema Sport verbindet sich auf natürliche Weise mit Dynamik und Erfolg – Stichworte, die sich nicht zuletzt Sponsoren zunutze machen, um ihre Produkte in ein vorteilhaftes Licht zu rücken.
Aus der Fußball-Bundesliga ist uns die Debatte darum vertraut, in anderen Fußball-Ligen (v.a. England, Spanien und Frankreich) handelt es sich schon um eine Selbstverständlichkeit: Der Einstieg von (Finanz-) Investoren scheint für beide Seiten interessant zu sein.
Die drei wertvollsten Sportvereine der Welt (2023):
- Dallas Cowboys, American Football: 9 Mrd. USD
- New York Yankees, Baseball: 7,1 Mrd. USD
- Golden State Warriors, Basketball: 7 Mrd. USD
Auf Seiten des Sports werden dadurch die finanziellen Spielräume dermaßen erweitert, dass das Halten von Leistungsträgern, der Zukauf weiterer potenzieller Stars und der professionelle Ausbau des Umfeldes mit Leistungszentren, Jugendförderung und Scouting ermöglicht werden.
Die wertvollsten Fußballvereine 2024:
- Real Madrid: 6,6 Mrd. USD
- Manchester United: 6,5 Mrd. USD
- FC Barcelona: 5,6 Mrd. USD
- FC Liverpool: 5,3 Mrd. USD
- Manchester City: 5,1 Mrd. USD
- Bayern München: 5 Mrd. USD
- Paris Saint Germain: 4,4 Mrd. USD
- Tottenham Hotspur: 3,2 Mrd. USD
- Chelsea: 3,1 Mrd. USD
- Arsenal: 2,6 Mrd. USD
Auf Seiten der Investoren geht es offensichtlich zum einen um die Vermarktung des Teams und der Sportler mit allen Merchandising-Artikeln, die man sich nur denken kann. Zum anderen geht es um die eigene Marken-Imagepflege als erfolgreich und dynamisch.
Leider sind die aufgeführten Zahlen zu den wertvollsten Vereinen auf den ersten Blick nicht ganz vergleichbar, weil für die US-amerikanischen Vereine keine aktuelleren Zahlen als die von 2023 verfügbar sind.
In dieser Forbes-Rangliste steht Real Madrid allerdings erst an 11. Stelle, alle anderen Mannschaften kommen aus den USA und den Bereichen Baseball, American Football und Basketball.
Bei den wertvollsten Fußballvereinen wiederum ist augenscheinlich:
Unter den ersten 10 finden sich 6 (!) aus der für Investoren offenen englischen Premier League. Die spanische Liga ist mit zwei Vereinen vertreten, sonst durchbrechen nur der FC Bayern und Paris St. Germain die britisch-spanische Phalanx und können halbwegs mithalten – wobei auch Paris St. Germain massiv von einem arabischen Investor unterstützt wird.
Selten, dass es das Geschachere um Sponsoren, Ausrüsterverträge, Investoren, Übertragungsrechte und viele weitere Themen rund um das Thema Sponsoring und Sport-Finanzierung so in die Schlagzeilen schafft wie jüngst in der Debatte um den Wechsel der deutschen National-Mannschaft von Adidas zu Nike.
Aber wer es wie und mit wem schafft, die besten Verträge abzuschließen, hat eben auf Dauer die besten Chancen,im eigenen Bereich Spitze zu werden und/oder zu bleiben.
„Wie ich von der Tagung Wealth Management in Monaco mitnehmen konnte, rechnen nicht wenige Groß-Investoren mit einem verstärkten Boom in diesem Bereich, und zwar durch KI: weil die Menschen, vor allem die Vermögenderen, dadurch mehr Freizeit haben werden.“
Stefan Schrader, Kapitalmarktstratege für Hörtkorn Finanzen
Fazit: Parallelen und Unterschiede
Wir, das Führungsteam von Hörtkorn Finanzen, sind ausgewiesene „Sport-Narren“ – das merkt man diesem „Hörtkorn Fokus“ vermutlich auch an, das in einigen Teilen mit einem gewissen Augenzwinkern verfasst wurde. Und wahrscheinlich ist unsere Leidenschaft für den Sport gut so, denn davon inspiriert suchen wir auch in unserer beruflichen Tätigkeit für Sie, unsere Kunden, immer nach Höchstleistungen und Spitzenergebnissen.
Wir feiern unsere Erfolge, wenn die Performance oft genug unsere Erwartungen übertrifft. Und wir leiden in unseren Niederlagen, wenn wir unsere Erwartungen und damit auch die unserer Kunden manchmal nicht erfüllt sehen dürfen. Anders als im Sport geht es bei uns nicht auch um das investierte Geld, sondern dieser Aspekt steht bei unserer Tätigkeit natürlicherweise stark im Vordergrund. Soweit es an uns liegt, wollen wir in unserem Fachbereich mit bestem Beispiel vorangehen – weil wir es gern „sportlich“, aber selbstverständlich nicht spielerisch nehmen.
Darüber hinaus würden wir uns freuen, wenn das Thema Spitzenleistung wieder ein nationales Anliegen würde – im Sport, in der Wirtschaft, in der Politik. „Ein Ruck muss durch Deutschland gehen“, hat uns Bundespräsident Roman Herzog seinerzeit zugerufen. Vielleicht kann uns der Gedanke der Olympischen Spiele zu einem Selbstverständnis verhelfen, der das Motto „Dabeisein ist alles“ mit den Anliegen der Spitzenleistung versöhnt und in Einklang bringt.
Wie ist Ihre Einschätzung? Sind wir dem Wettbewerb nicht mehr gewachsen?
Wir freuen uns über Ihre Meinung, Ihr Feedback.
Peter Friedenauer, Geschäftsführer Hörtkorn Finanzen GmbH und Axel Hermann, Prokurist Hörtkorn Finanzen GmbH
Für den direkten Kontakt zu uns können Sie das Kontaktformular oder das Telefon (+49) 07131 949-206 wählen.
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