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Wieso „wahre Inflation“ – was ist damit gemeint?

Es gibt zwei Wege, Inflation zu berechnen: ein an der Wirkung messender und ein an den Ursachen orientierter Weg. Leute vom Fach würden jetzt sagen – stimmt nur halb, denn der an der Wirkung messende ist nicht korrekt. Dabei handelt es sich um einen willkürlich oder „politisch“ festgelegten Warenpreisindex, der gar nicht die Inflation selbst abbildet. Aber diesen Index kennt bei uns jeder. Und (fast) jeder verwechselt diesen Preisindex des „Warenkorbs“ mit der Inflation, weshalb dieser Wert auch sehr häufig in der Öffentlichkeit als die „offizielle“ Inflationsrate gesehen wird. Ist sie aber nicht. Vor allem ist dieser Wert regelmäßig viel zu niedrig.

Die wissenschaftliche Methode zur Berechnung der Inflationsrate ist eine griffige Formel, die der schottische Philosoph David Hume (1711 – 1776) in seiner Quantitätstheorie aufgestellt hat. Sie lautet: Geldmengenwachstum minus Wirtschaftswachstum ist gleich Inflationsrate. Wenn also der König neue Münzen in Umlauf bringt, obwohl Missernte herrscht, dann werden die Kartoffeln extrem teuer, weil zu viel Geld auf zu wenige Waren trifft. Und das gilt prinzipiell auch heute noch. Der so berechnete Wert ist also die echte oder „reale“ Inflation. Ist er auch die „wahre“ Inflation?

Was zu wenige Leute bedenken.

Der Preisindex des Warenkorbs ist zwar exakt zu berechnen, aber immer falsch. Der Preisindex orientiert sich an 750 „Gütern des täglichen Gebrauchs“. Wessen täglichen Gebrauchs – meines … oder Ihres? Wir wissen es nicht. Zu diesem Warenkorb gehören Dinge, die viele noch nie im Leben gebraucht haben. Andere Dinge wiederum, in die Sie möglichweise viel investiert haben, sind nicht vertreten. Und das macht einen wesentlichen Unterschied – je vermögender jemand ist, desto wesentlicher der Unterschied. Allein die meistens 0,5 % Strafzinsen auf Bankguthaben teils schon ab 25tsd. Euro – Normalverdiener haben dieses Problem seltener, und im Warenkorb gibt es diese Position nicht. Desgleichen die Negativrenditen bei Staatsanleihen hoher Bonität. Auch das betrifft eher Vermögende und findet im Warenkorb kein Echo. Aber das ist nur die Spitze des Inflations-„Eisbergs“

Die reale Inflation ist schwieriger festzulegen und nie auf den Cent genau. Sie ist anerkanntermaßen auch nur ein Annäherungswert. Aber regelmäßig schon einmal deutlich höher als der Warenkorbindex. Die nebenstehende Grafik, die wir bei unserer Recherche im Internet fanden, zeigt anschaulich, welchen Unterschied zwischen beiden besteht. Der Annäherungswert der realen Inflation wird als ein „von … bis“-Wert angegeben. Er liegt gegenwärtig zwischen 5 und 8 Prozent. Orientieren wir uns am niedrigeren Wert von 5 % realer Inflation, wären 100 Euro nach 15 Jahren noch 50 Euro wert. Die These am Anfang, dass reale Inflation Geldvermögen in 15 Jahren halbiert, orientiert sich also an dieser gemäßigten Annahme. Wahre Inflation kann noch deutlich höher liegen.