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Ray Dalios drei Tipps für erfolgreiches Investieren.
Ray Dalio sagt, die Finanzmärkte seien bereits überfüllt, sehr wettbewerbsorientiert und unsicher. Das kann dazu verleiten, genau die falschen strategischen Entscheidungen zu treffen, bspw. nicht investiert zu sein. Seiner Ansicht nach müssen sich Privatinvestoren den damit verbundenen Herausforderungen aber stellen und ihr Vermögen planvoll und strategisch investieren. Sonst reicht es in sehr vielen Fällen nicht für einen entspannten Lebensabend, das ist die harte Realität. Dafür, wie man das aber am besten tut, hat Ray Dalio drei einfache Tipps, die jeder für sich nutzen kann.
1. Streue unbedingt zuerst das Risiko
„Eine gute Diversifizierung ist das Wichtigste, was man tun muss, um gut zu investieren.“ (Ray Dalio)
„Leg nicht alle Eier in einen Korb“ lautet die Volksmundvariante dieses Prinzips. Denn wenn man nur wenige Positionen besitzt und wenige unterschiedliche Investitionsklassen nutzt, kann eine Unternehmenskrise oder eine immer häufiger vorkommende „disruptive Innovation“ in einem Markt den Ruin bedeuten. Von einer Krise wie durch die Corona-Pandemie einmal ganz abgesehen. Je breiter man sein Vermögen hingegen gestreut hat, desto geringer wirken sich einzelne Ausfälle auf die gesamte Vermögenssituation aus.
Wenn man dabei sehr klug vorgeht und bspw. auch auf Wechselwirkungen einzelner Investitionsklassen miteinander achtet, übersteht man sogar einen „schwarzen Schwan“ wie bspw. die Corona-Krise besser. Um diesen Vorteil zu nutzen, muss man Investmentvermögen halten, die sich unter ähnlichen Marktbedingungen anders verhalten: Aktien und Immobilien zum Beispiel. Aktien gewinnen im Laufe der Zeit an Wert, während Immobilien stabile Erträge generieren. Ein Portfolio mit beidem wird Wachstum mit Stabilität verbinden. Genau das wollen die meisten Anleger.
Aber das vorige Beispiel wäre noch eine sehr simple Vermögensstruktur. Dalio empfiehlt eine Diversifizierung über Branchen, Anlageklassen und Währungen hinweg. Man kann dies erreichen, indem man eine breite Auswahl an Investments „von Hand“ auswählt. Es ist allerdings hilfreich, sich dafür der Unterstützung unabhängiger Experten zu bedienen.
2. Vergangene Ergebnisse garantieren keine zukünftige Performance.
„Mache nicht den Fehler zu denken, dass die Dinge, die nach oben gegangen sind, besser sind anstatt teurer.“ (Ray Dalio)
Der Preis jeder Investition sollte die Fähigkeit dieser Investition repräsentieren, in der Zukunft Werte zu schaffen oder stabile Erträge zu leisten. Oft werden Aktien- und auch andere Finanzmärkte jedoch von anderen Faktoren getrieben. Wenn Investoren sich für einzelne Branchen, Märkte oder Unternehmen begeistern, steigen bspw. an den Aktienmärkten die Kurse. Dieser „Herdentrieb“ der Investoren und daraus resultierende Preisanstiege können mit einer Verbesserung der zugrunde liegenden Fundamentaldaten einhergehen; sie tun es aber öfter auch nicht.
Erinnern Sie sich an die Dotcom-Blase in den späten 1990er Jahren? Die Anleger waren verrückt nach Internet-Aktien, was die Kurse in die Höhe trieb und wiederum zu noch mehr Verrücktheit führte. Investieren und Reichwerden erschien vielen plötzlich so einfach, dass es zu einer sogenannten „Dienstmädchen-Hausse“ an den wichtigsten Handelsplätzen kam. Einfache Menschen, die sonst nie an Aktienmärkten aktiv waren, nahmen sogar Kredite auf, um in IT-Aktien investieren zu können.
Am Ende stellte sich heraus, dass die meisten Technologietitel hoffnungslos überbewertet waren. Die Blase platzte. Dies ist zwar ein Extrembeispiel, doch es zeigt Folgendes: Gehen Sie nicht davon aus, dass besonders gut gelaufene Aktien dies „auf ewig“ so weiter tun. Es könnte auch bedeuten, dass sie schon überbewertet und die Gelegenheit für ein gutes Investment bereits vorüber ist. Dies gilt im Übrigen auch für andere Vermögensklassen wie bspw. Gold, Rohstoffe oder Immobilien. Dass etwas lange gut gelaufen ist, sagt nichts über sein zukünftiges Potential.
3. Ignoriere dein Bauchgefühl
„Tu das Gegenteil von dem, was dir dein Instinkt sagt.“ (Ray Dalio)
Selbst erfahrene Investoren haben damit ihre Probleme. Unser Instinkt drängt uns, Trends zu folgen. Der Drang zu verkaufen beispielsweise, wenn sich der Markt im freien Fall befindet, kann überwältigend sein. Er verleitet einen dazu, am oder nahe dem niedrigsten Kursstand zu verkaufen. Maximale Verluste werden somit realisiert; das Geld ist definitiv futsch. Dann, weil man Angst hat, bleibt man dem Markt so lange fern, bis man die Erholung als sicheren Trend einschätzt. Auf diese Weise nimmt man die frühen Erholungsgewinne nur als Beobachter wahr, anstatt von ihnen zu profitieren. So verpasst man das langfristig Entscheidende für eine zufriedenstellende Vermögensentwicklung.
Als Anleger hat man zwei Optionen für das Timing des Marktes. Der einfache Ansatz besteht darin, die gesamte Marktvolatilität zu ignorieren und seine Positionen langfristig zu halten. Man spricht hier von einer „Buy-and-hold-strategy“. Dies funktioniert dann besonders gut, wenn man gewissenhaft aufgrund positiver Fundamentaldaten eines Marktes oder eines Einzelunternehmens entscheidet. Denn der wahre Wert von Unternehmen und die fundamentale Stabilität von Entwicklungstrends in Branchen und Regionen sind auf lange Sicht die ausschlaggebenden Treiber für die Wertentwicklung von Aktien und anderen Investmentvermögen. Warren Buffet gilt vielen als Vorbild für diesen langfristigen Investitionsansatz „mit ruhiger Hand“.
Alternativ kann man gegen den Strich investieren: Niedrig kaufen, wenn die meisten verkaufen, und hoch verkaufen, wenn die Mehrheit noch kauft. Dieser Ansatz erfordert aktives Portfolio-Management und kann äußerst erfolgreich sein. Man muss sämtliche relevanten Märkte, in denen man investiert ist, permanent beobachten und dann vorausschauend, meist gegen den Trend, investieren. Wer als Privatanleger Investmentstrategie nicht zu seinen Hobbys zählt, kann hierfür die Unterstützung von Profis nutzen.