Thomas Weinmann: Ja, ich würde sogar eher sagen, nach 4-5 Jahren. Der maximale Kapitalabruf hängt aber auch vom Geschäftsmodell und der Größe der Unternehmen ab. Konkret: Wir machen ganz bewusst Small Cap, weil diese Unternehmen sehr viel schneller wachsen können und man schneller etwas in den Unternehmen bewegen kann. Wenn ein Unternehmen 100 Mitarbeiter hat, kann man schneller etwas bewegen als bei 10.000 Beschäftigten.
Dementsprechend passieren Veränderungen schneller bei kleineren Unternehmen. Und wenn man beim Verkauf ein Unternehmen auch nicht an die Börse bringen muss, sondern an einen anderen Investor verkaufen kann, funktioniert auch eine Realisation deutlich schneller und planbarer. Und so erhält letztlich auch der Investor schneller seine Rückflüsse. So kommt es, dass bei kleineren PE-Fonds durchaus schon nach 2 bis 3 Jahren die ersten Unternehmen wieder verkauft werden und man im Jahr 4 der Fondslaufzeit schon relativ viele Rückflüsse vorweisen kann.
Bei einem Dachfonds als Portfolio von Private Equity Fonds wird in der Spitze also gar nicht das gesamte Kapital abgerufen, weil der Dachfonds aus den ersten Rückflüssen Geld für weitere Zukäufe zurückbehält. Für die muss er das Kapital dann nicht mehr von den Investoren abrufen. Sobald der Dachfondsmanager kein Geld für weitere Einzahlungen in die Zielfonds mehr benötigt, geht dieser in die Ausschüttungsphase.
Das führt dazu, dass man häufig nur zwischen 80-90% der Zeichnungssumme tatsächlich einzahlt.
Die 200.000 Euro Mindestzeichnung sind also nicht nur schrittweise, sondern in aller Regel auch nicht in voller Höhe einzuzahlen.