Cinven
kurz & kompakt
- Emittent: Cinven
- Anlageklassen: Private Equity
- Investitionsmarkt: Europa
- Verw. Vermögen: EUR 37 Mrd.
- Gründungsjahr: 1977
Cinven unterstützt die übernommenen Firmen bzw. seine Beteiligungen vor allem im Bereich von Growth-Strategien.
Das bedeutet in der Regel, dass vor allem auch über Minderheits-Beteiligungen reiferen Unternehmen Kapital zur Verfügung gestellt wird, die ihre Geschäftstätigkeit gezielt erweitern wollen.
Vom ursprünglich im Unternehmensnamen enthaltenen Venture-Capital-Ansatz hat sich die Gesellschaft also etwas entfernt.
Die angezielte Transformation der vorgefundenen Geschäftsmodelle (Business transformation) zielt Cinven anhand von sechs strategischen Maßnahmen an:
Die dabei zugrunde liegenden Werte der Private-Equity-Gesellschaft werden umschrieben mit:
In jüngerer Zeit ( 2022 ) hat sich Cinven einigen anderen Private-Equity-Gesellschaften angeschlossen in der Initiative „Greater Share Education Fund“ ( GSEF ), einem Dachfonds, dessen Gewinne zu einem Teil an Nicht-Regierungs-Organisationen ( NGO ) fließen sollen mit dem Ziel, dem globalen Erziehungsbedarf die entsprechenden Mittel zur Verfügung zu stellen.
Auch mit einer eigenen Stiftung und zahlreichen Maßnahmen engagiert sich Cinven und sein Management umfassend in wohltätigen Zwecken.
Die Investitionen von Cinven sind fokussiert auf sechs Bereiche, aus denen die Portfolio – Unternehmen stammen und in denen sie tätig sind:
In diesem Sektor hat Cinven beispielsweise im Dezember 2019 Anteile an „Barentz“ übernommen, einem Lieferanten für Spezialkomponenten im Bereich Ernährung, Pharmazie und Hygiene.
Das niederländische Unternehmen beschäftigt global etwa 1.100 Arbeitnehmer, wird selbst von etwa 1.000 Zulieferern beliefert und bedient damit mehr als 15.000 Kunden in mehr als 60 Ländern.
Auch „Tinsa“ stellt seit August 2016 ein Investment von Cinven dar, ein Spezialist für die Wertberechnung und Analyse von Immobilien im Dienst von öffentlichen und privaten Institutionen und Unternehmen mit Schwerpunkt Europa, Lateinamerika und Afrika.
Die exklusive Schuhmarke Kurt Geiger aus London ist seit 2015 Teil des Portfolio von Cinven und wird seitdem im Sinne einer intensiven Wachstumsstrategie noch stärker internationalisiert. Das Investment kam unter anderem durch die Beratung von Bain und PwC zustande.
Hier sei als Investment-Beispiel „Premium Credit Limited“ (PCL) angeführt, ein britischer Anbieter von Premium-Finanzierungen ( finance ) für Handels- und insbesondere Einzelhandels-Versicherungsprodukte. Der Unternehmenswert liegt bei ca. 460 Mio Brit. Pfund, die Kundenzahl bei knapp zwei Millionen.
2015 eingestiegen, kündigte Cinven im Mai 2022 an, das Unternehmen nach Abschluss zahlreicher (vor allem technologischer) Erneuerungen wieder veräußern zu wollen.
Im Bereich Gesundheitswesen liegt, so macht es zumindest den Anschein, ein gewisser Schwerpunkt der letztjährigen Investitionen von Cinven.
Schon 2015 stieg das Unternehmen mit 2,9 Mrd. Euro bei „Synlab“ ein, einem führenden Anbieter von Laboren für klinische Diagnostik und hervorgegangen aus der Fusion mit Labco.
Im April 2020 kam in Zusammenarbeit mit Astorg „LGC“ (ehemals „Laboratory of the Government Chemist“) hinzu, ein Marktführer für biologisch-chemische Werkzeuge im Gesundheitswesen und der Forschung.
Auch Bioclinica (2016) und Stada Arzneimittel ( 2017 gemeinsam mit Bain Capital mehrheitlich erworben ) gehören zum Portfolio von Cinven.
Im Juli 2020 übernahm Cinven „Thyssenkrupp Elevator“, eine Ausgliederung aus dem Thyssen-Company, unter dem neuen Namen „TKE“. Das Unternehmen hat einen Weltmarktanteil von 12 % und belegt damit den dritten Rang unter den Aufzugbauern.
Es betreut etwa 1,4 Mio Aufzüge in mehr als 100 Ländern. Die Akquisition wurde zusammen mit Advent International durchgeführt.
Im Juni 2022 gab Cinven den Verkauf des Weltmarktführers „Envirotainer“ an EQT bekannt.
Das Unternehmen stellt temperatur-kontrollierte Container für Flugzeug-Transporte zur Verfügung, die insbesondere in der Pharmaindustrie Verwendung finden, und war 2018 von Cinven übernommen worden.
Im September 2021 gab Cinven seinen Einstieg bei der deutschen Firma „Think-Cell“ aus Berlin bekannt. Sie stellt Software zur Verfügung, mittels derer sich Daten schnell und anschaulich für Präsentationen darstellen lassen.
Die Produkte werden von 850.000 Nutzern in 20.000 Organisationen verwendet, 8 von 10 Beratungsfirmen nutzen die Software, alle Dax-Unternehmen sowie 9 von 10 US-amerikanischen Business-Schulen.
Im Januar 2022 kam in diesem Sektor „True Potential“ zum Portfolio hinzu, ein Unternehmen, das Analyse-Instrumente entlang der Wertentwicklungskette von Finanzprodukten zur Verfügung stellt und als Investment-Plattform ( Fund Solutions ) für mehr als 1,4 Mio Kunden in Großbritannien fungiert.
2017 übernahm Cinven in Kooperation mit weiteren Investoren „Allegro“, Polens führenden Anbieter einer Verkaufsplattform im Internet (Sektor „ Media “). Die Firma wurde 2020 an die Warschauer Börse gebracht ( Initial Public Offering / IPO ) und stellte damals den größten jemals vollzogenen polnischen Börsengang dar.
Cinven hält allerdings nach wie vor gut 28% der Aktien (und damit zusammen mit Pereira Advisors – ebenfalls gut 28% – den größten Einzelanteil ), weitere knapp 12% werden von anderen Finanzinvestoren gehalten.
Cinven ist, wie sich aus allen Daten und News über diese Private-Equity-Gesellschaft ersehen lässt, eigentlich ein kleinerer Player in diesem Sektor – daher die vielen Kooperationen bei Übernahmen und Beteiligungen.
Aber offensichtlich ist das Unternehmen nicht zu klein, um beteiligt zu werden, sondern sogar groß und vor allem erfahren genug im Bereich von Growth-Strategien, sodass es fortlaufend für die Begleitung der verschiedenen Möglichkeiten des Wachstums angefragt wird.
Hier liegt augenscheinlich die besondere Kompetenz von Cinven als Finanzinvestor.
www.cinven.com
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