Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?

US-Präsident Trump ist mit dem erklärten Willen angetreten, die USA wieder in jeder Hinsicht großartig(er) zu machen.

Denn tatsächlich stagnierte im vergangenen Jahrzehnt der durchschnittliche individuelle Wohlstand der Amerikaner: Zwar wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum 2015–2025 um durchschnittlich rund 2,3 %, und auch die Löhne verzeichneten ein Wachstum – jedoch nur um ca. 1,3 %. Dem steht eine durchschnittliche Inflationsrate von knapp unter 3 % gegenüber. Gemessen an der realen Kaufkraft ist das verfügbare Einkommen aus Löhnen also sogar zurückgegangen. Gleichzeitig wuchs das gesellschaftliche Empfinden (das sich auch mit statistischen Zahlen hinterlegen lässt), dass eine zunehmende Kluft zwischen wenigen sehr reichen Schichten und dem Großteil der (eher armen) restlichen Bevölkerung besteht.

Der grundsätzliche Ansatz von Präsident Trump adressiert also durchaus Tatsachen. Aber tut er es mit den geeigneten Mitteln?

Die auffälligste politische Maßnahme seiner nunmehr fast viermonatigen zweiten Amtszeit sind die Einfuhrzölle auf ausländische Produkte. Das Ziel sei es, so Trump, das Außenhandelsdefizit abzubauen bzw. auszugleichen sowie Impulse für die einheimische Wirtschaft zu setzen, um unabhängiger von Importen zu werden. Die Zölle haben allerdings sehr unmittelbar zu massiven Turbulenzen an den Börsen geführt, denn die allermeisten US-amerikanischen Unternehmen sind von Einfuhren (Rohstoffe, Vorprodukte) abhängig. Das Börsenbeben wiederum ist nicht ohne Auswirkungen auf den „einfachen US-Amerikaner“, da viele ihre Altersvorsorge über Aktieninvestments bestreiten. Außerdem führt es zumindest kurzfristig aufgrund der genannten Importabhängigkeit zu Preissteigerungen und damit zu einer Erhöhung der Inflationsgefahr.