Betriebe, Institutionen und Unternehmen waren in den letzten Jahren durch die Notwendigkeit zum Home Office gezwungen, sich in vielerlei Hinsicht auf digitalen Kontakt zu beschränken. Nach und nach werden nun die Folgen sichtbar und entsprechende Konsequenzen gezogen.
Dabei wird vor allem deutlich: Wie für unser Zusammenleben, so ist auch für unsere Zusammenarbeit echter Kontakt langfristig unerlässlich. Der Arbeitskollege ist eben nicht nur ein Paket von Wissen, Erfahrung und Kompetenzen, sondern auch von Emotionen, Befindlichkeiten und Bedürfnissen. Auf digitalem Wege ist unsere Wahrnehmung davon eingeschränkt. Wir können einander zwar sehen und hören, aber wir spüren dabei viel weniger: Riechen, berühren, Zwischentöne heraushören, all das gehört zu unserer gegenseitigen Gesamtwahrnehmung und beeinflusst maßgeblich unseren Umgang miteinander und das Funktionieren unserer Zusammenarbeit.
So klag(t)en Unternehmen in und nach der Corona-Zeit über die nachlassende Effizienz von Besprechungen, häufigeres Auftreten von Konflikten und Missverständnissen sowie mangelhafte Absprachen. Darüber hinaus wird von abnehmender Identifikation mit dem Unternehmen und einem schwindenden Wir-Gefühl unter Kollegen, Entstehen von „Kommunikativen Blasen“ durch weniger zufälligen Kontakt mit dem beruflichen und gesellschaftlichen Gesamtumfeld und anderen gravierenden, unmittelbaren und mittelbaren Folgen durch die Reduktion auf das Home Office berichtet. Etliche Unternehmen berichten über massive Rückgänge in den Kreativabteilungen, da diese Wertschöpfungen selbst in Berufen die durch intellektuelles Kapital geprägt werden, besser in Präsenz in den Teams stattfinden.
Natürlich stehen dem auch positive Effekte gegenüber, wie mehr Kontakt zur Familie, eine bessere Work-Life-Balance und dadurch zum Teil eine nachhaltigere Motivation zur Arbeit etc. Das ist für die Privaten Befindlichkeiten regelmäßig, wenn auch nicht immer, förderlich. Für das Business zeigt sich inzwischen deutlich, dass in Präsenz in der Gesamtheit aller Mitarbeitenden produktiver gearbeitet wird als im Homeoffice.