Antizyklisch Investieren erfordert das Verständnis von Zyklen
Die Wissenschaften analysieren das wirtschaftliche Leben (unter anderem) anhand von Zyklen:
Kurz gefasst kann man sagen, dass sich an Phasen des Wachstums Überhitzungserscheinungen anschließen, die in eine Abkühlung der Märkte bis hin zur Rezession umschlagen, bevor anschließend wieder Mechanismen der Erholung und des Aufschwungs einsetzen.
Kurioserweise entwickeln sich verhaltenspsychologisch die allgemeine Anlegerstimmung und die objektive Chancen-Risiko-Bewertung gegenläufig und faktisch widersprüchlich. Das typische verhaltenspsychologische Muster wird schön in der oben eingefügten Grafik veranschaulicht.
In der Euphorie, also meist nahe der Bewertungshöchststände, sind die Risiken am größten. Wenn die Kurse gefallen und die Stimmung am Boden ist, bieten sich die besten Chancen für zukünftige, satte Gewinne und – entgegen der in der Momentaufnahme der Tiefstpreise von der Bauchregion gesendeten Signale – das geringste Risiko.
Wenn sich Anleger im Einkauf antizyklisch Bewertungsreserven sichern, sind Investments logischerweise nicht nur potenziell ertragreicher, sondern auch durch die Sicherheitsmargen im Einkauf resilienter im fragilen wirtschaftlichen Umfeld.
Die momentanen historischen Höchststände an den Aktienmärkten sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier momentan „wenig zu holen“ ist:
- Die Einkaufspreise sind hoch,
- die zu erwartenden Margen der Entwicklung nach oben eng,
- das Risiko einer Überhitzung ebenfalls hoch.
Der Technologiesektor ist am Aktienmarkt kurioserweise sogar schon wieder auf den alten Höchstständen angekommen, die vor den Zinserhöhungen bestanden.
Wir nennen über den Gesamtmarkt hinausgehend ein unseres Erachtens wunderbares Beispiel für emotional getriebene Bewertungen, die sich von den wirtschaftlichen Realitäten inzwischen weit abgekoppelt haben. So ist der Superstar des US-amerikanischen Aktienmarktes in diesem Jahr, die Aktie von NVIDIA, inzwischen mit dem 40-fachen Jahresumsatz an der Börse bewertet. Ja, sie lesen richtig: 40 x Umsatz, NICHT Gewinn. Im Bereich unserer Private-Equity-Empfehlungen wird praktisch so gut wie immer unter 10 x GEWINN eingekauft – eher 5–7 x GEWINN. Bei der zuletzt empfohlenen Direktinvestition findet der Einkauf sogar für 3,5 bis 5 x EBITDA statt.
Wir denken, dass bei 40 x Jahresumsatz als Bewertungsgrundlage doch reichlich unzweckmäßige Zuversicht oder vielleicht auch Unkenntnis von wirtschaftlichen Realitäten und sogar Naivität eingepreist ist. Das Tal der Tränen scheint nicht weit entfernt.
Es handelt sich natürlich „nur“ um ein Beispiel und wir wollen Ihnen nicht in Ihre Aktienengagements hineinreden. Allerdings halten wir die aktuellen Entwicklungen am Aktienmarkt für bemerkenswert und teilweise – wie im vorgenannten Beispiel – für offenkundig spekulativ getrieben.
Selbst wenn also der Zeitpunkt für „Aufhören“ am Aktienmarkt gekommen sein sollte – wohin mit dem Kapital?
Immobilien bieten ein heterogenes Umfeld und der Gesamtmarkt sucht noch Orientierung
Auch der Immobilienmarkt scheint an diversen Stellen zu schwächeln und es wird noch einige Zeit brauchen, bis dort auf breiter Basis Schnäppchen möglich sind. Es gibt einzelne hoch attraktive Gelegenheiten am Immobilienmarkt. Der Gesamtmarkt hat aufgrund der hohen Baukosten jedoch noch nicht nennenswert korrigiert, obwohl die Zinssteigerungen die Finanzierungskosten erheblich gesteigert haben.
Rebalancing bitte nicht vergessen – und den Blick nach vorne
Die Aktienmärkte befinden sich an mehreren Märkten weltweit rund um historische Höchststände – der VERKAUF von Aktien ist also momentan ein gutes Mittel, um erzielte Gewinne dingfest zu machen, zumal verschiedene Konjunkturdaten aus den USA und dem heimischen Markt in Deutschland eine Kurskorrektur wahrscheinlich machen. Etliche Indikatoren deuten auf eine abschwächende Wirtschaft hin. Die Kurse sind dem Ausblick bisher noch nicht gefolgt. Ganz im Gegenteil. Teilweise steigen Kurse seit dem Jahresanfang beträchtlich, obwohl die Frühindikatoren das Gegenteil erwarten lassen würden.
Grafik Erklärung: Neubestellungen von Einkaufsmanagern gehen deutlich runter, Aktienkurse USA gehen hoch.
Natürlich gibt es weiterhin in beiden Märkten (Aktien und Immobilien) einzelne Positionen bzw. Segmente, die wir als stabil bis positiv einstufen würden. Die Gesamtsituation erweist sich aber als fragil und schwierig.
Wir möchten Ihren Blick heute deswegen auf einen Bereich lenken, der in den letzten Monaten deutliche Abschläge hinnehmen musste – und auf die Tatsache, dass wir diese Abschläge in einigen Bereichen für sachlich nicht gerechtfertigt halten.
Einkaufspreise im Bereich Venture Capital in der Breite deutlich reduziert – 50 % und mehr
Wir sind der Meinung: Im Sinne des antizyklischen Investierens muss der Blick der Anleger momentan verstärkt auf den Bereich des Venture Capitals fallen, also der Geldanlage in Start-up-Unternehmen, stark wachsende, relativ junge Unternehmen. Die Investments in dieses Segment sind schon mit Preisabschlägen von 50 % und mehr möglich. Das erschwerte Finanzierungsumfeld schlägt in diesem Segment als Erstes und am stärksten durch.
Allerdings ist uns bewusst: Die Auffassung über Start-ups und Venture Capital hat in Deutschland immer noch nicht den Stand der Normalität erreicht, wie er in den USA oder Großbritannien bei diesen Themen herrscht. Wir haben in unserem Land – ähnlich wie beim Thema Private Equity – diesbezüglich noch eine anders geartete, jahrzehntelange Historie aufzuholen.
Manchmal ist es daher hilfreich, zunächst einmal den sprachlichen Hintergrund von Begriffen zu beleuchten: „Venture Capital“ wird hierzulande meist mit „Wagniskapital“ oder gar „Risikokapital“ übersetzt – und dem soliden deutschen Investor stehen bereits die Haare zu Berge.
In seiner englischen Bedeutung aber erstreckt sich der Begriff „Venture“ durchaus auch auf den Bereich von „Unternehmung“, „Vorstoß“ und „Aufbruch“, was doch allesamt etwas neutraler klingt als die eher wertende Rede von Wagnis und Risiko.
Darüber hinaus hat sich Venture Capital als Fachbegriff zur Abgrenzung vom „klassischen“ Private Equity eingebürgert, das vor allem in etablierte Unternehmen investiert. Davor, also im Bereich noch nicht etablierter Firmen, tut sich aber ein sehr breites Spektrum auf – das unter dem Dachbegriff Start-up gebündelt wird. Man muss also genauer hinschauen, in welcher Phase sich solch ein „noch nicht vollkommen etabliertes“ Unternehmen befindet, der Bereich „Start-up“ und „Venture Capital“ ist äußerst vielfältig.
Insbesondere VC-Fonds investieren meistens in Phasen, in denen junge Unternehmen bereits den Kinderschuhen entwachsen sind und mit einem etablierten Geschäftsmodell aufwarten.
Wir bei Hörtkorn Finanzen sind überzeugt, dass Anleger den Einstieg in dieses Segment über Fonds und sogar über Dachfonds vornehmen sollten. Erstklassig selektierte Zielfonds bieten die Möglichkeit, in verschiedenen Marktsegmenten, Regionen und einer Vielzahl von Geschäftsmodellen investiert zu sein und das Risiko erheblich zu reduzieren.
Durch die Streuung auf mehrere Manager sichern sich Anleger eine gut funktionierende Arbeitsteilung. Die Entscheidung, in die Anlageklasse zu gehen, wird vom Investor, also Ihnen getroffen, da die Beteiligung im Gesamtvermögen einen wertvollen Beitrag leistet. Wir geben Ihnen den aus unserer Sicht besten Dachfondsmanager an die Hand: 1852 Kapital – ein Unternehmen des Bankhauses Hauck Aufhäuser Lampe – selektiert die besten Zielfonds und bündelt sie in einem einfach investierbaren Produkt für Sie. Investoren können so mit einem Anlagebetrag von USD 250.000 eine Anlageklasse sinnvoll abdecken, obwohl diese Summe unter den Beträgen liegt, die normalerweise bei einem Einzelinvestment in Unternehmen oder einzelne Investments der Zielfonds gefordert werden. Zudem erhalten Investoren über einen Dachfonds eine bessere Planbarkeit für die Investition, da die Gesamtsumme über 3 – 5 Jahre investiert wird, also de facto USD 50.000 bis rd. USD 83.000 p.a. wenn ein Investment über USD 250.000 gezeichnet wird.
Nach langer Sondierung und Prüfung haben wir eine außergewöhnliche Opportunität identifiziert, über die wir Sie bereits im Februar informiert hatten.