Wenn Ihr Investitionsobjekt in einer anonymen Masse versinkt
Sehr geehrte Sachwertanleger,
vom P&R-Skandal haben die meisten von Ihnen bereits gehört oder gelesen, bspw. auch von uns am Sonntag, den 08.04.2018. Es handelt sich um ein intransparentes Container-Direktinvestment, das dieses Frühjahr geplatzt ist wie eine Seifenblase und alle Anleger ohne Ausnahme geschädigt hat. Im Verlauf der Abwicklung der Insolvenz erweist sich dieser Fall in einer weiteren Hinsicht als sehr anschauliches Beispiel für ein grundlegendes Risiko der allermeisten Direktinvestments.
Die Tage erhielten die P&R-Gläubiger Post vom Insolvenzverwalter. Nunmehr können sie auf einem vorgefertigten Schreiben ihre Ansprüche anmelden. Gleichwohl sollen sie in diesem Zusammenhang auch auf bestimmte Rechte verzichten. Zuvorderst sollen die Anleger ihr Recht abgeben, direkt auf ihre Container zuzugreifen. Damit verbleibt dem Anleger nur noch ein Anspruch aus dem Gesamtvermögen der P&R-Gruppe. Jeder Anleger, der seine Forderungen anmeldet, wird dann gleich behandelt und erhält entsprechend des eingesetzten Kapitals eine Quote aus der Insolvenzmasse. So versinkt das individuelle Investitionsobjekt in einer anonymen Masse, auf das man nur noch generelle Ansprüche erheben kann.
Aus einem Kaufpreis wird ein Darlehen.
Ob der Anleger tatsächlich Eigentum an einem Container erworben hat, interessiert nicht mehr. Der Aufwand ist für den Insolvenzverwalter einfach zu groß. Also sozialisiert er einfach das verbleibende Vermögen der P&R-Gesellschaften. Ein Vorgang der bei vergleichbaren Fällen immer wieder zu sehen ist. Und ein Risiko, das wir bei allen am deutschen Markt in der Platzierung befindlichen Direktinvestments, egal in welcher Ausgestaltung, sehen.
So wandelt sich in vergleichbaren Krisensituationen ein Direktinvestment flugs in ein Darlehen an die Gesellschaft. Dadurch werden die Erträge Ihres ursprünglichen Anlageobjekts unerheblich. Es stellt sich ausschließlich die Frage nach der Bonität der Investmentgesellschaft.
Die Bonität einer Investmentgesellschaft gehört meist zu den am schwierigsten zu analysierenden Faktoren. Hier gibt es in der Regel nur eingeschränkte Einblicke. Es ist bspw. zweifelhaft, dass im Falle der P&R bei einer Investition durch einen Anleger im selben Moment die Kontrahierung mit einer Containerleasingesellschaft erfolgt. Es werden große Pakete gehandelt und keine Einzelstücke. So zeigen die Leistungsbilanzen nur, ob die Mietraten bedient wurden. Ob dies durch tatsächlich erzielte Erträge geschah oder wie in diesem Fall tatsächlich ein Schneeballsystem dahintersteckt, lässt sich nicht greifen.
An welche Leasinggesellschaften wurden die Container vermietet?
Zu welchen durchschnittlichen Raten und wie lange wurden sie vermietet?
Wie viele Container sind aktuell tatsächlich im Besitz der Gesellschaft?
Unser Fazit
Nicht nur bei P&R bleiben solche und ähnliche Fragen zu relevanten geschäftlichen Details unbeantwortet. Diese Intransparenz finden wir leider auch bei anderen Anbietern. Daher haben wir in der Vergangenheit nie Direktinvestments vermittelt. Es gibt nach unserer Überzeugung keinen reellen Grund für Intransparenz.
Sollten Sie diesbezüglich bei einem Sie interessierenden Investment Fragen haben, kommen Sie bitte auf uns zu. Für gute Kunden schauen wir uns Angebote gegen Honorar gern genauer an.